Traummann mit Zuckerkuss
den Kopf, als sie aufstanden und ihnen die alten Saufkumpane an der Theke zuprosteten.
» Sie haben wirklich ein gutes Herz, Miss Randall.«
» Das fasse ich mal als Kompliment auf, Mr Tyler.«
» Hören Sie bloß auf«, widersprach Austin plötzlich heftig, als er ihr die Tür aufhielt. Auf einmal war er bestürzt darüber, wie sehr er… nein, so durfte er nicht denken. Wirklich, er wollte doch nur, dass Issy Erfolg hatte. Das war alles. Sie war eine nette Frau mit einem netten Café, und er wollte, dass alles glattlief. Und diese unerklärliche Zärtlichkeit, die ihn beim Anblick dieser einzigen Träne erfüllt hatte– das war einfach nur Mitgefühl gewesen. Natürlich.
Issy ihrerseits sah zu seinem attraktiven, freundlichen Gesicht hoch und wünschte sich insgeheim, sie könnten noch etwas länger im fiesesten, muffigsten Pub der Welt sitzen bleiben.
» Womit soll ich aufhören?«
» Sie sollten nicht so furchtbar nett sein, Issy. Nicht in der Geschäftswelt. Gehen Sie einfach davon aus, dass jeder ringsumher so ein Arschloch ist wie diese Frau– die übrigens Rainbow Honeychurch heißt, falls es Sie interessiert, auch wenn in ihrer Geburtsurkunde Joan Millson steht.«
» Das interessiert mich tatsächlich«, erwiderte Issy.
» Und, wissen Sie, wenn Sie das packen, Issy, wenn die Sache funktioniert, dann müssen Sie härter im Nehmen werden.«
Issy dachte an die müden, unzufriedenen Gesichter der Boutiquebesitzer an der Straße und fragte sich, ob die vielleicht deshalb so aussahen. Weil sie härter im Nehmen geworden und abgestumpft waren.
Und Austin fragte sich, noch während er die Worte aussprach, ob er sie auch wirklich so meinte. Natürlich brauchte Issy eine dickere Haut– sie musste sich zusammenreißen und für ihr Unternehmen kämpfen. Aber er fragte sich, ob sie nicht so, wie sie war, ein besserer, angenehmerer Mensch war.
» Ich verspreche es«, sagte Issy mit bekümmertem Gesichtsausdruck.
» Gut«, meinte Austin und griff feierlich nach ihrer kleinen Hand. Sie lächelte und erwiderte den Händedruck. Plötzlich wollte keiner von ihnen der Erste sein, der die Finger wieder zurückzog.
Zum Glück klingelte in diesem Moment Issys Telefon– es war die Nummer des Cafés. Bestimmt wollte Pearl wissen, wo sie bloß steckte, also hatte sie einen Grund, sich ein wenig verlegen als Erste von ihm loszumachen.
» Hm«, murmelte sie. » Aber ist es denn in Ordnung, wenn ich jetzt einen Umweg zum Café gehe? Nur dieses eine Mal? Ich will nämlich nicht, dass die mit irgendwas auf mich losgehen.«
» Ja, bloß nicht«, meinte Austin. » Diese Haferkekse sind nämlich steinharte Wurfgeschosse.«
Kapitel 12
Brandy-und-Malzmilch-gute-Besserung-Kuchen
Nach einem guten, stärkenden Stück Kuchen fühlt man sich gleich besser, wie damals, wenn du nach einem harten Tag aus der Schule kamst, es draußen dunkel wurde, dir in deinem Jackett kalt war, du bei uns zu Hause Licht gesehen hast und Marian noch da war und dich in den Arm genommen und dir etwas zu essen gebracht hat. So schmeckt dieser Kuchen. Er sollte nicht zu schwer sein, damit er auch für Kranke eine angemessene Kost ist. Schick mir doch bitte auch ein Stück, Issy, damit ich nicht mehr so lange hierbleiben muss.
8 oz (230 g) weiche Butter
4 oz (110 g) extrafeiner Zucker
5 Eier
½ Dose gesüßte Kondensmilch
8 oz (230 g) Malzmilchpulver von Horlicks
8 oz (230 g) Mehl
½ TL Vanillearoma
2 EL Kognak
Das kleine, quadratische Backblech fetten und den Boden sowie die Seiten mit Backpapier auslegen. Das Papier sollte zweieinhalb Zentimeter über den Rand hinausragen, wenn du das flache Blech nimmst.
Butter und Zucker zusammen schaumig schlagen, dann nach und nach die Eier dazuschlagen und unterrühren, bis a ll es gut vermischt ist. Die gesüßte Kondensmilch hinzufügen und gut vermengen. Das Horlickspulver unterrühren. Das Meh l un terheben. Zum Schluss Vanille und Kognak hinzuf üg en.
Den Teig auf das vorbereitete Blech gießen (er wird die Form fast zu 90% ausfüllen, aber keine Sorge, Liebling, der Kuchen geht nicht besonders hoch auf). Locker mit Alufolie abdecken.
Dreißig Minuten lang bei hoher Hitze dampfgaren. Nach der halben Stunde notfalls Wasser nachfüllen. Auf mittlere Hitze herunterschalten und für weitere 60Minuten dampfgaren oder bis der Kuchen durch ist (wenn erwünscht, kann er bis zu 4Stunden dampfgegart werden– danach kann man ihn– so heißt es im Volksmund– bis zu einem Monat aufbewahren). Vergiss
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