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Traummann mit Zuckerkuss

Traummann mit Zuckerkuss

Titel: Traummann mit Zuckerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lizzie Beaton
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sie nichts Besseres fanden, landeten sie schließlich in einem schrecklichen Pub voll morgendlicher Säufer. Issy bestellte einen grünen Tee, von dem sie mit dem Löffel den Schaum abtrug, Austin hatte sich nervös umgesehen und sich schließlich für eine Fanta entschieden.
    » Es tut mir so leid«, beteuerte Issy immer wieder. Aber dann begann sie doch, ihm die ganze Sache zu erzählen– obwohl sie sicher war, dass sie es nachher bereuen würde. Aber es war so einfach, sich mit ihm zu unterhalten. Austin verzog gequält das Gesicht.
    » Und jetzt, wo ich Ihnen das erzählt habe«, schloss Issy, die befürchtete, gleich wieder weinen zu müssen, » denken Sie bestimmt, dass ich völlig bescheuert und viel zu weich für die Geschäftswelt bin und dass ich es vielleicht, na, Sie wissen schon, nicht packen werde. Und wenn die sich jetzt alle gegen mich verschwören… Austin, die sind wie die Mafia. Am Ende muss ich noch Schutzgeld bezahlen, und die brechen bei mir ein und legen mir einen Pferdekopf in den Ofen!«
    » Ich glaube, das sind alles Vegetarier«, gab Austin zu bedenken, nahm einen Schluck Fanta und kleckerte sich dabei aufs Hemd. Issy schluckte und versuchte sich an einem zaghaften Lächeln.
    » Sie haben da was verschüttet.«
    » Ich weiß«, sagte Austin, » mit Strohhalm sehe ich aber albern aus.«
    Er lehnte sich vor. Issy bemerkte plötzlich, wie lang seine Wimpern waren. Sein Gesicht so nah an ihrem fühlte sich seltsam und vertraut an.
    » Wissen Sie, ich kenne diese Typen. Die haben sich mit einer Kampagne an uns gewandt und wollten, dass wir mehr Fair Banking betreiben. Wir haben sie darauf hingewiesen, dass Bankgeschäfte grundsätzlich nicht besonders ethisch sind und wir nicht hundertprozentig versprechen können, nicht durch einige Investitionen mit der Rüstungsbranche in Verbindung zu stehen, denn immerhin ist das Großbritanniens größter Industriezweig. Sie haben gezetert, uns Faschisten geschimpft und sind empört von dannen gezogen. Nur um kurz darauf wieder angekrochen zu kommen und um ein Darlehen zu bitten. Dafür sind sie sechzehn Mann hoch angetanzt. Im Businessplan waren wöchentliche vierstündige Meetings vorgesehen, durch die sichergestellt werden sollte, dass auch wirklich alles fair zugeht. Angeblich kommt es bei diesen Treffen oft zu Handgreiflichkeiten…«
    Issy lächelte schwach. Natürlich versuchte Austin nur, sie aufzumuntern– das hätte er auch für jeden anderen getan–, aber es half auf jeden Fall.
    » Und über den Zusammenhalt unter den Cafébesitzern würde ich mir nicht zu viele Gedanken machen. Die hassen sich alle bis aufs Blut. Wenn der Laden eines Konkurrenten abgefackelt würde, wären die anderen total begeistert. Ich glaube also nicht, dass die sich gegen Sie zusammenrotten werden, die können sich ja noch nicht einmal zusammenrotten, um ihre eigenen Toiletten zu putzen, wie ich feststellen musste, als Darny mal ein dringendes Bedürfnis verspürt hat. Zu viel veganes Essen ist gar nicht gut für die Verdauung.«
    Issy lachte.
    » Das ist schon besser.«
    » Ich weiß«, nickte Issy. » Ich bin sonst auch gar nicht so. Vor meinem Ausflug in die Unternehmerwelt war ich wirklich ein fröhlicher Mensch.«
    » Sicher?«, fragte Austin. » Vielleicht waren Sie damals ja noch viel düsterer, und das Café muntert Sie jetzt auf.«
    Issy lächelte wieder. » Oh, Sie haben recht– jetzt fällt es mir wieder ein. Ich war ein Goth und bin eigentlich nie aus dem Haus gegangen. Außerdem habe ich jede Menge ernste Musik gehört und oft geseufzt, so wie jetzt.«
    Sie seufzte schwer, und Austin fiel mit ein.
    » Und darum haben Sie sich überlegt, liebe fröhliche kleine Kuchen zu backen…«, sagte er.
    » Die Sie nicht essen.«
    » Aus gutem Grund.«
    » Diese Laune ist für meine Verhältnisse also die reinste Ekstase«, witzelte Issy.
    » Wusste ich’s doch«, antwortete er.
    Jetzt ging es Issy wirklich schon viel besser.
    » Okay«, sagte Austin mit einem weiteren tiefen Seufzer. » Sie haben mich überredet. Jetzt geben Sie mir schon einen von Ihren deprimierenden Cupcakes.«
    » Ha!«, rief Issy. » Nein.«
    » Was soll das heißen, nein? Ich bin schließlich Ihr Bankberater, also her damit!«
    » Zu spät«, rief Issy und deutete auf die verhärmten, rotnasigen Gesichter der Morgensäufer an der Theke. » Die habe ich nämlich verteilt, als Sie auf der Toilette waren. Die sahen so ausgehungert aus und waren auch furchtbar dankbar.«
    Austin schüttelte

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