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Traummoerder

Titel: Traummoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shane Briant
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Managers zeigte sich – offensichtlich hoffte er auf zehn Dollar extra für »eine Dame auf dem Zimmer«. Dermot wartete, bis der Vorhang wieder an seinen Platz fiel, ehe er Scarecrow in seine Jacke wickelte und ins Zimmer trug.
    Als er auf dem Bett lag, zog er in Erwägung, Neela noch einmal anzurufen, aber es war schon spät. Er würde sich am Morgen bei ihr melden, wenn er ein wenig klarer sah, was das Tagebuch betraf – ob es ein Tatsachenbericht oder fiktiv war.
     
    Dermot wachte mitten in der Nacht von einem vertrauten Motorengeräusch auf dem Parkplatz auf. Er schaute auf die Uhr – es war kurz nach drei Uhr. Er sprang zum Fenster und zog den Vorhang auf. Sobald sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah er, dass ein Peugeot 207 ganz langsam an seinem Fenster vorbeifuhr-auf niedrigen Touren, um unnötigen Lärm zu vermeiden.
    Dermot, der bis auf die Unterhose nackt war, riss die Tür auf, rannte dem Auto hinterher und stieß wilde Beschimpfungen aus. Eine Reaktion erfolgte sofort. Der Fahrer des Peugeots trat aufs Gas, raste in Richtung Highway und verschwand mit qualmenden Reifen.
    »Scheiße!« Dermot atmete schwer nach der Anstrengung.
    »Großartig ! Jetzt sitze ich hier mit einem verdammten Hund und ohne verdammtes Fahrzeug fest.«
    Während er langsam zurück zum Eingang des Motels ging, versuchte er, zu Atem zu kommen. Der Manager stand in Unterhemd und Shorts mit einer Taschenlampe in der Hand vor der Tür. In etlichen Blockhütten brannte mittlerweile Licht, und die Gäste standen an der Tür und fragten sich, was das ganze Geschrei zu bedeuten hatte.
    »Haben Sie ein Problem?«, wollte der Manager wissen.
    »Ja. Man hat mir mein Auto gestohlen«, erklärte Dermot. » Das ist mein Problem. Werden hier draußen viele Fahrzeuge geklaut?«
    »Seit ich hier bin, kein einziges. Also seit elf Jahren. Ich schätze, Sie hatten einfach Pech.« Er lächelte.
    »Haben Sie die Nummer der Polizei am Ort?«
    »Klar. Aber sind Sie sicher, dass es Ihr Wagen war? Haben Sie nachgesehen?«
    »Ich kenne doch mein eigenes Auto.«
    »Haben Sie gesehen, wer am Steuer saß?«
    »Die Scheiben sind getönt.«
    »Aber die Nummernschilder haben Sie gesehen, oder?«
    Dermot öffnete den Mund, hielt dann aber inne. Tatsächlich hatte er gar nichts gesehen, aber wie groß war schon die Wahrscheinlichkeit, dass es zwei identische Peugeots auf einem so abgelegenen Parkplatz gab?
    »Wie wär’s, wenn wir beide nachschauen würden, bevor wir zu nachtschlafender Zeit die Cops alarmieren?«
    »Warum nicht?«
    Auf dem Parkplatz leuchtete der Manager die geparkten Fahrzeuge ab. Dermot sah seinen Peugeot sofort.
    »Scheiße … da steht er. Es muss hier einen zweiten geben.«
    »Sie können ja ihren kleinen Zwilling genauer inspizieren, aber ich gehe zurück in mein Bett. Vielleicht finden Sie eine andere Möglichkeit, sich zum Narren zu machen.« Er marschierte zurück zur Rezeption, während Dermot seinen Wagen aufschloss und einstieg. Alles sah genauso aus wie vorhin. Nach ein paar Minuten ging er in sein Zimmer und zog die Vorhänge zu. Wie groß standen die Chancen, dass zwei identische Peugeots 207 auf ein und demselben Motelparkplatz abgestellt wurden? Dermot schloss für eine Sekunde die Augen und genoss die Erleichterung, die ihn erfüllte. Er hatte nach wie vor die Möglichkeit, am Morgen diesem Nest zu entfliehen. Ehe er sich’s versah, schlief er ein.

Kapitel 18
    Nach einigen Stunden weckte ihn eine Pfote, die seine Wange berührte. Es war schon nach zehn – er hatte den schönsten Teil des Tages verschlafen. Zwanzig Minuten später waren er und Scarecrow unterwegs. Der Regen hatte aufgehört, aber ein Blick in den Himmel sagte ihm, dass dies nur die Ruhe vor dem nächsten Sturm war.
    Das Tagebuch lag aufgeschlagen bei dem Kapitel »Der Nichtschwimmer« auf seinem Schoß. Er glaubte zu wissen, wie er fahren musste. Nach etwa einer Stunde war jedoch klar, dass er irgendwo falsch abgebogen war und ein Stück zurück musste. Wieder verschwendete Zeit. Nach weiteren anderthalb Stunden veränderte sich die Landschaft; die Umgebung sah aus wie eine Wüste. Dermot zog die Meilen seiner vergeblichen Extratour vom Tachometerstand ab, um zu überprüfen, ob er noch auf Kurs war.
    Hier gab es kaum Bäume; nur ein paar niedrige Büsche und Gestrüpp. Gelegentlich trieb der immer kräftiger werdende Wind getrocknetes Gras über die Straße. Die Szenerie erinnerte an einen drittklassigen Western.
    Dermot nahm den Fuß vom

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