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Traummoerder

Titel: Traummoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shane Briant
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Gas, als der Meilenstand auf 132 umsprang, und blieb stehen, um die Wegbeschreibung aus dem Tagebuch nachzulesen und die Landkarte zu Rate zu ziehen. Er sah, dass er bis zu der Abzweigung nach links noch ungefähr eine Meile weit fahren musste. Bei Meile 133 führte tatsächlich ein Feldweg nach links ab. Wenn man nicht speziell danach Ausschau hielt, könnte man ihn leicht übersehen. Doch es war alles so, wie Arnold beschrieben hatte.
    Dermot bog ab und rollte langsam den Weg entlang.
    Zwei Komma drei Meilen.
    Halten Sie nach dem Farmhaus zur Rechten Ausschau, noch etwas weiter rechts steht ein Wasserturm. Man kann ihn gar nicht verfehlen.
    Es dauerte zwölf Minuten, als Dermot das Farmhaus erreichte. Bei genauerer Betrachtung sah es aus, als gäbe es keine Haustür mehr. Er stieg – ohne Scarecrow – aus und ging um das Gebäude. Nicht nur die Tür, sondern auch die Fensterrahmen fehlten – das Haus war baufällig.
    Schließlich öffnete er die Beifahrertür für Scarecrow, aber der Hund wollte nicht aussteigen; stattdessen verzog er sich in den Fußraum vor dem Rücksitz und rollte sich dort zusammen.
    »Willst du nicht aussteigen und pinkeln, Scary? Du musst eine riesengroße Blase haben.«
    Ein Stück weiter befand sich an der Stelle, die Arnold angegeben hatte, ein Wasserturm. Er ragte drohend wie ein finsterer Krieg der Welten -Roboter in den Himmel. Die Metallpfeiler und Streben schienen noch einigermaßen intakt zu sein: Man sah nur ein klein wenig Rost, ganz wie man es erwarten konnte. Sie trugen leicht das Gewicht. Eine Metallleiter führte ihn bis ganz nach oben. Gerade als Dermot den Kopf über den Rand des Wasserturms reckte, brach ein lauter Donner direkt über ihm los. Er erschrak so sehr, dass er beinahe von der Leiter gefallen wäre.
    Er spähte ins Wasser, das sich in dem Tank angesammelt hatte. Der Wasserspiegel lag etwa zwei Meter tiefer. Eine Holzplanke, die keine praktische Funktion zu haben schien, führte quer von einer Seite des Tanks zu anderen. Alles war so, wie es in Arnolds Tagebuch stand. Dermot sah die Ketten in der Mitte der Holzplanke. Könnte das Arnold auf die Idee von dem Nichtschwimmer gebracht haben? Bei genauerem Hinsehen entdeckte Dermot, dass ein Stück Papier neben den Ketten an die Planke geheftet war.
    Dermot strengte seine Augen an, aber der Zettel war zu weit weg. Er sah lediglich, dass handgeschriebene Worte auf dem Papier standen. Doch welche? Er musste wissen, was dort stand.
    Es war nicht leicht, aber er rutschte vorsichtig vom Rand des Tanks und legte den Oberkörper auf die Planke. Sie war gute fünf Zentimeter stark und mehr als fünfzehn Zentimeter breit, und das Holz sah ordentlich aus.
    Er kroch ein Stückchen weiter, gerade als der Himmel alle Schleusen öffnete und ein monsunartiger Regen einsetzte. Tropfen, so dick wie Trauben, prasselten auf ihn nieder. Seine Kleider waren innerhalb weniger Sekunden durchweicht. Dennoch rückte er Stück für Stück, jedoch mit extremer Vorsicht, weiter vor – das Letzte, was ihm jetzt noch fehlte, war ein Sturz in diese abgestandene Brühe unter ihm.
    Er war nur noch eine Armlänge von dem Papier entfernt, als er das Holz zum ersten Mal ächzen hörte. Er erstarrte und atmete so flach wie möglich. Geh zurück.’, schrie sein Verstand. Aber das konnte er nicht – noch nicht.
    Nach zwanzig Sekunden war er nahe genug. Entsetzt erkannte er Arnolds kindliche Schrift … Sein Mund wurde plötzlich staubtrocken, als er die Nachricht las: Mr. Nolan, ich dachte nicht, dass Sie es so weit schaffen. Aber da es Ihnen doch gelungen ist, sollten Sie sich den Schnitt gleich hinter diesem Zettel ansehen. Arnold.
    Wie betäubt vor Angst konzentrierte sich Dermot auf die angegebene Stelle. Dort war die Planke zu drei Vierteln angesägt. Sein Herz pochte so heftig, dass die Planke anfing zu vibrieren.
    Dann hörte er den scharfen Knall, als das Holz brach. Er fiel … Ihm blieb gerade noch genug Zeit, die Hand auszustrecken, um nach dem Rand des Tanks zu greifen. Ohne Erfolg. Seine Mühen wurden nur mit einer Risswunde an der linken Hand belohnt. Er tauchte fast waagerecht in das zehn Fuß tiefe Wasser ein. Unter der glatten Oberfläche war die Brühe dickflüssig wie Abwasser.
    Der Kälteschock und die instinktive Angst vor dem Ertrinken raubten ihm die Sinne. Dermot ruderte mit Armen und Beinen und versuchte zu ergründen, ob es einen Weg aus dem Tank gab. Während des Sturzes hatte er Augen und Mund geschlossen gehalten, doch das

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