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Traummoerder

Titel: Traummoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shane Briant
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gezogen hat – von der unmittelbaren Grausamkeit.«
    »Nun, hoffentlich kann ich dem Rechnung tragen.« Dermot lachte grimmig. Dann kam ihm ein anderer Gedanke. »Derek Klein ist der Einzige, den ich nicht überprüfen kann. Es gibt keine Angaben darüber, wo er umgekommen ist – da steht nur, dass er Sanitäter war und an Schlangenbissen in seinem Krankenwagen gestorben ist.«
    »Ist das wichtig?«
    »Was?«
    »Dass du nicht weißt, wo der Krankenwagen war, als Klein den tödlichen Biss abbekommen hat?«
    »Es ist lediglich eine Abweichung, die ich korrigieren muss. Einige Opfer haben Namen, andere nicht. Ein paar Tatorte sind genau beschrieben. Kleins nicht. Aber das kann man alles ausmerzen.«
    »Dermot, Arnold ist kein Romancier, deshalb hat er von Aufbau und Struktur eines Romans keine Ahnung. Du musst lediglich einen geographischen Standort für den Krankenwagen erfinden, das ist alles. Schreiben, dass der Wagen auf der Straße stand – irgendwo.«
    Es entstand eine Pause.
    »Ich hatte gerade einen Geistesblitz«, sagte Dermot.
    »Welchen?«
    »Wie wär’s, wenn ich das ganze Geschehen nach Australien verlege? Das liegt auf der anderen Seite des Globus, und die Topographie ist ähnlich – Wüsten, weite Ebenen. Und wer würde schon eine Verbindung zwischen amerikanischen und australischen Orten herstellen?«
    »Aber du warst noch nie in Australien.«
    »Was spielt das für eine Rolle? Ich google alles. Ganz einfach. Und ich dachte an den Titel Worst Nightmares – Schlimmste Albträume. Was meinst du?«
    Neela wiederholte seinen Vorschlag. » Worst Nightmares. Ja, das gefällt mir. Dieser Titel ist schlicht und auf den Punkt genau. Besprich das mit Esther.« Neela erhob sich. »Gehen wir nach Hause, ja?«
    Dermot nahm sie in die Arme. Er liebte sie von ganzem Herzen, aber er war heute in eine einsame Welt eingedrungen, in die sie ihm nicht folgen konnte.

Kapitel 28
    Dermot gab etwas in die Google-Suchmaschine ein. Sekunden später erhielt er dieselbe Nachricht, die er schon kannte. Sorry, keine Informationen verfügbar für URL www.worstnightmares.net. Hatte Arnold die Site vor seinem Selbstmord geschlossen? Vermutlich. Dermot nahm sich vor, die Website regelmäßig zu prüfen, um ganz sicherzugehen. Plötzlich kam ihm ein Gedanke, und er rief Neela auf dem Handy an.
    »Neela? Wie lässt man einen Website-Namen registrieren? Ich frage mich, ob wir auf diesem Weg Arnolds Identität entschlüsseln können.«
    Neelas Ton verriet, dass er damit nur seine Zeit vergeudete. »Du meinst einen Domain-Namen.«
    »Ja, wahrscheinlich.«
    »Ich bezweifle stark, dass er seine Identität so ohne weiteres für alle preisgibt. Aber einen Versuch ist es wert. Versuchs bei Register.com – sie handeln mit Domain-Namen und können dir sagen, ob der Name noch aufgelistet ist. Ob sie dir allerdings verraten, wer ihn registrieren ließ, ist eine ganz andere Sache.«
    »Danke, Neela.«
    Er rief die auf der Site angegebene Nummer vom Register an und erkundigte sich bei einem Angestellten, wie man herausfinden konnte, wer einen Domain-Namen ins Register eingegeben hatte. Der Angestellte namens Andy riet ihm, es auf einer Website mit dem Titel WHOIS zu versuchen. »Das würde ich machen«, meinte Andy. »Wenn er allerdings für eine private Domain bezahlt hat, gibt es eine private Datei, die leider nicht für die breite Öffentlichkeit zugänglich ist. Ich nehme an, das FBI und die Polizei könnten dem auf den Grund gehen. Ansonsten …«
    Dermot hatte nicht die geringste Ahnung, wovon der Typ redete, bedankte sich aber trotzdem. Dann tippte er »worstnightmares.net« in WHOIS ein. Kurze Zeit später sah er: THE DOMAIN EXTENSION YOU HAVE ENTERED IS NOT SUPPORTED . Was das zu bedeuten hatte, wusste Dermot auch nicht. Er würde Neela fragen müssen – sie war der größere Computerfreak.
    Er nahm Arnolds Tagebuch zur Hand und studierte das handgeschriebene Titelblatt. Dann streifte er die Klammern ab, breitete die Seiten neben der Computertastatur aus und las den Prolog noch einmal ganz langsam durch: Meine Absicht war; Leid über andere zu bringen, und zwar im selben Maße, wie ich es erdulden musste. Für alle, die mit Mühsal beladen sind, kommt die Erlösung. Leid bringt Erlösung. Kein Mensch weiß, was echte Qualen sind, wenn er nie einen wahren Verlust erlitten hat.
    Dermot schloss die Augen. So ein Müll. Dennoch erregten die Sätze Aufmerksamkeit. Er fing an zu tippen.
    Nach einer Stunde schrillte die Türglocke. Dermot

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