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Traummoerder

Titel: Traummoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shane Briant
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Sado-Horror-Bereich das Beste, was ihm und dem Verlag passieren konnte. »Ich habe da einen Booker-Prize-Gewinner, der Horror-Schund schreibt, Jerome. Erstklassig!« Das hatte er seinem jugendlichen Liebhaber an dem Morgen im Bett klargemacht, nachdem er die letzte Seite gelesen hatte.
    »Ich erwarte, dass Sie bereits an einen Film denken, Esther«, erklärte er ihr. »Ich sehe Dollarzeichen überall. Wie wär’s mit Geoffrey Rush für die Hauptrolle? Wenn Sie ihn bekommen. Oder vielleicht Justin Timberlake!« Timberlake war ein Magnet für junge Mädchen, das würde für ihn sprechen. »Die beiden wären meine erste Wahl. Und die Opfer? Alles kleine Rollen. Es gibt einen Haufen arbeitsloser ehemaliger Filmstars, die nach diesen Rollen schnappen wie Alligatoren nach der Beute.«
    Esther lächelte, nickte, sagte jedoch nichts dazu.
    »Ich werde dieses Baby im Schnellverfahren noch vor Weihnachten herausbringen«, fuhr er fort. »Ich hatte bereits eine Konferenzschaltung mit Lou in London und Hai in Sydney.« Gunning and Froggett hatte Geschäftspartner auf der ganzen Welt. »Sobald wir Nolans Namen nennen, werden sich alle die Lippen lecken. Und wenn ich mit der Pressekampagne fertig bin, gibt es eine Explosion – Sie werden es erleben!« Er streckte die fleischige, duftende Hand aus. »Glückwunsch, Esther. Sieht aus, als hätten Sie wieder einmal Großartiges an Land gezogen.«
    »Ich versuche nur zu helfen«, erwiderte sie mit einer Bescheidenheit, die ihr nicht in die Wiege gelegt worden war.
    »Und da wir gerade von Filmrechten sprechen – Davids Studio-Leute möchten sofort Bescheid wissen.«
    Esther stellte Entsetzen zur Schau. »Sagen Sie bloß nicht, Sie haben Ihnen schon etwas gezeigt …«
    Wasserman wedelte mit der manikürten Hand. »Nein, ich habe David nur ein wenig angestachelt, das ist alles. Er ist schon ganz heiß auf den Stoff. Unter uns gesagt – er murmelte etwas von zwei Komma fünf Millionen und eine Zusatzklausel, wenn er die NYT-Liste erreicht.«
    Esther schenkte Dan ein halbes Lächeln – ihr Talent war, jedermanns beste Freundin zu sein, wenn es ihr in den Kram passte. »Es erstaunt mich immer wieder, dass die Leute offen diskutieren, was sie Dritten anbieten wollen, noch ehe sie sich mit dem Agenten in Verbindung gesetzt haben.«
    »Hey, er streckt doch nur seine Fühler aus. Er denkt, dass ich ihm helfen kann, wenn er Ihnen das Angebot macht. Das ist alles.«
    »Nun, behalten Sie einfach das Manuskript unter Verschluss. Können Sie das tun, Dan?«
    »Selbstverständlich, Esther.«

Kapitel 32
    Sechs Monate später schien für Dermot wieder die Sonne – sein Leben hatte sich kolossal verändert. Er war ein wiedergeborener preisgekrönter Schriftsteller, den die Presse verfolgte und die Talkshow-Moderatoren umwarben. Und der Rummel brachte ihm jede Menge Geld ein.
    Jeder andere hätte gedacht, dass Dermot der glücklichste Mann der Welt sein müsste. Konnte das Leben besser sein?
    Die wahre Antwort konnte nur sein Gewissen geben. Ihm fiel es schwer, mit seiner Schuld zu leben. Inzwischen war er sicher, dass er etwas Schlimmes getan hatte, doch es gab kein Zurück mehr.
    Zusätzlich zu den Schuldgefühlen plagte ihn eine tiefsitzende Angst, weil alles zu glatt lief; er hatte das Gefühl, ein Damoklesschwert schwebe über ihm. Immer wenn das Telefon klingelte, machte sein Herz einen Satz. War das Kandinski, der ihm sagen wollte, dass sie Arnolds Leichnam endlich identifiziert hatten? Oder noch schlimmer – ein Polizeireporter, der ihn wegen eines toten Mädchens, dem alle Zähne gezogen worden waren, befragen wollte?
    Jeden Morgen durchforstete Dermot die Zeitungen und suchte nach Berichten über Leichenfunde außerhalb der Stadt – ständig fürchtete er, ein Hund könnte eines von Arnolds Opfern ausbuddeln.
    Am schwersten war es, seinen inneren Aufruhr vor Neela geheim zu halten. Er hatte sie nie glücklicher erlebt, und es war für alle Beteiligten das Beste, dass sie keine Ahnung hatte, was in ihm vorging. War es das alles wert? Wahrscheinlich schon. Das Geld war ein Gottesgeschenk. Esther hatte die Buchrechte in zwölf Ländern verkauft, und allein in Amerika wurden eine Million Exemplare als Erstauflage gedruckt.
    Dermots Besessenheit von dem Phantom-Peugeot 207 hielt sich hartnäckig. Bei einer Gelegenheit kutschierte er Neela zu einer Verabredung, als ihn ein ähnliches Auto überholte, und Dermot vollzog ein gefährliches Manöver, um dem Auto nachzufahren.
    »Verdammt, was

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