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Traummoerder

Titel: Traummoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shane Briant
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soll das?«, fragte Neela, sobald der andere Wagen außer Sicht war.
    »Das Auto! Ich dachte, es ist das verfluchte andere Auto! Der Typ, der mir schon einmal nachgefahren ist. Ich musste mich vergewissern.«
    »Lieber Himmel, Dermot, vergiss das endlich. Das Leben geht weiter.«
    Aber Dermot wusste, dass er sich nie von Arnold würde befreien können. Selbst als Toter spähte ihm der alte Mann permanent über die Schulter und lachte leise vor sich hin.

Kapitel 33
    Dermot fand keinen Schlaf, und als er um fünf Uhr morgens doch eindöste, träumte er, dass er in einen Tank mit abgestandenem, fauligem Wasser fiel und dort mit unheimlichen Geistern schwimmen musste.
    Später saß er in seinem Arbeitszimmer.
    »Es ist zu viel Geld«, rief Neela später aus der Küche und unterbrach damit seinen Gedankenfluss. »Warum nehmen wir nicht das klassische 1960er Modell? Wozu brauchen wir einen Dreihunderttausend-Dollar-Wagen?«
    »Das war die Idee, Liebling. Ich würde nie den neuen Vantage kaufen – egal, wie viel Geld wir haben. Der DB5 war meine Wahl.« Die Rede war von dem Vintage-Aston-Martin, den er bestellt hatte.
    »Ach, übrigens, die Zahnklinik Greenwood Dental hat angerufen. Du hast deinen Vorsorgetermin verpasst.«
    Augenblicklich schlichen sich Bilder von Phoebe Blasé wie Viren in sein Bewusstsein. Sein Herz übersprang einen Schlag. »Gut, ich werde dort anrufen«, gab er beinahe beiläufig zurück. Ein schrecklicher Gedanke kam ihm in den Sinn. Die Zahnfragmente! Nick hatte ihm geraten, sie zu vernichten, und er hatte danach nicht mehr daran gedacht.
    Er zog die Schreibtischschublade auf und nahm die Schachtel mit der Kreide heraus.
    »Möchtest du Salat?«, fragte Neela.
    »Meinetwegen«, antwortete Dermot, öffnete die Schachtel und kramte in den Kreidestücken. Er konnte sich nicht mehr erinnern, ob er den Umschlag mit den Zahnstücken in der Schachtel oder darunter versteckt hatte. Jedenfalls fand er ihn nicht.
    »Liebling?«, rief er. »Hast du in letzter Zeit meine Kreide benutzt?«
    »Kreide? Was für Kreide? Ich wusste gar nicht, dass du Kreide hast.«
    »In der Schreibtischschublade – dritte von oben. Hast du ein Kuvert verräumt?«
    »Nein. Ich habe die Schublade schon seit Ewigkeiten nicht aufgemacht. Möchtest du geriebenen Parmesan?«
    »Klar. Was immer du willst«, antwortete Dermot. Er starrte die Kreideschachtel an. Hatte er die Zahnsplitter wirklich dort versteckt? Wieso waren sie dann nicht mehr da?
    Er legte die Kreidestücke in die Schachtel zurück und stellte sie in die Schublade. Die Zähne waren weg. Kein Grund, sich deswegen Sorgen zu machen.
    Als er aufstand, klingelte das Telefon. Vorsichtig nahm er den Hörer in die Hand.
    »Hi, ich bin’s.« Dermot atmete auf. Es war nur Esther. »David hat mich endlich zurückgerufen. Sie haben sich auf zwei Komma acht Millionen geeinigt. Du musst den ersten Entwurf des Drehbuchs schreiben.«
    »Esther, ich habe dir doch gesagt, dass ich kein Interesse an einem Film habe. Es geht nicht ums Geld, sondern …«, er brach ab.
    Esther fiel ihm eilends ins Wort: »Was ist es dann?«
    »Ich weiß nicht, Esther. Vielleicht denke ich, dass der Stoff besser in einem Buch als in einem Film aufgehoben ist. Die Abwandlung wäre dramatisch. Es wäre kein Tagebuch mehr. Es wird ein schriller Horrorfilm mit viel Blut.«
    »Ja, klar. Darum geht’s ja. Das ist Kino, um Himmels willen. Ich kapiere nicht, was du meinst.«
    »Ich …« Er wusste nicht, wie er sich Esther verständlich machen sollte.
    »Wovon sprichst du eigentlich, Schätzchen? Wir sind doch übereingekommen, dass diesmal das Geld die größte Rolle spielt. Was hat sich geändert? Dan und ich haben Berge versetzt, um diesen Deal zu erreichen. Was soll ich ihm jetzt sagen? Dass du den Filmvertrag nicht unterschreiben willst, weil du denkst, ein Film könnte die Integrität des Romans kompromittieren? Ich bitte dich! Es ist ein Horrorthriller. Ich kann Alex Rio darum bitten, das Drehbuch zu schreiben, falls du keine Lust hast, das selbst zu übernehmen. Das ist kein Problem.«
    »Hör mal, ich rufe dich heute Nachmittag zurück. Lass mir ein wenig Zeit zum Überlegen, ja?«
    Am anderen Ende der Leitung herrschte Schweigen. Dann sagte Esther: »Melde dich noch vor Büroschluss. Ich muss danach Dan und David anrufen.« Nach einer kleinen Pause fügte sie hinzu: »Übrigens, ich hab die japanischen Rechte verkauft. Du kommst in Tokio ganz groß raus.«
    Dermot versuchte ein freudiges Lachen und

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