Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)
seid, jage ich euch eine Kugel in den Arsch.«
Die beiden Jungs zogen ihre Hosen hoch und machten sich aus dem Staub. Ihr Gang wirkte ein wenig schwankend, was sicher daran lag, dass ihre Füße in für ihre schmächtigen Körper viel zu großen Basketballschuhen mit offenen Schnürsenkeln steckten.
»Bei diesen Hosen und Schuhen ist es ein Wunder, dass sie sich überhaupt fortbewegen können«, meinte Lula.
Und das von einer Frau mit Zehn-Zentimeter-Absätzen und einem Kleid, das so eng saß wie ein Kondom.
Lula untersuchte ihren Wagen, um sicherzugehen, dass er keinen Kratzer abgekommen hatte, bevor wir einstiegen und zum Kautionsbüro zurückfuhren.
»Um welches wichtiges Date handelt es sich?«, erkundigte ich mich.
»Tank und ich wollen über unsere Hochzeit sprechen. Im Juni haben wir es nicht mehr geschafft, weil Tank einen Smoking in Spezialanfertigung braucht und so, also finde ich, wir sollten den Termin auf Weihnachten festsetzen.«
»Ist Tank mit einer Hochzeit an Weihnachten einverstanden?«
»Schwer zu sagen. Er hat sich noch nicht dazu geäußert. Immer wenn ich von dem Thema anfange, bricht ihm der Schweiß aus. Manchmal frage ich mich, ob ich wirklich den Rest meines Lebens mit einem Mann verbringen will, der so stark schwitzt. Sein Schweiß wird auf mein Hochzeitskleid tropfen. Ich werde es mit einer dieser wasserabweisenden Chemikalien behandeln müssen, bevor ich es anziehe. Und wenn wir tanzen, werde ich einen Regenmantel brauchen.«
»Tank tanzt?«
»Ich habe ihn für einen Tanzkurs angemeldet, aber das weiß er noch nicht.«
»Kein Wunder, dass ihm ständig der Schweiß ausbricht.«
Lula hielt vor dem Kautionsbüro. »Sag Connie, dass ich eine dringende Besorgung machen muss und morgen wieder im Büro bin.«
Ich winkte Lula zum Abschied und ging zu Connie hinein.
»Hast du im Polizeifunk etwas über die Leiche in dem Wagen an der Crocker Street gehört?«, fragte ich sie.
»Nicht viel. Ich habe die Meldung gehört. Zuerst dachte ich, es handele sich nur um einen weiteren Leichenfund in einem Auto, aber dann belauschte ich ein Gespräch der Rettungssanitäter. Einer sagte, dem Opfer sei das Genick gebrochen worden und am Hals seien Brandspuren von etwas, das wie zwei Fingerabdrücke aussieht.«
Verdammt. Diesel hatte recht.
»Wurde der Tote bereits identifiziert?«
»Ich habe nichts darüber gehört.«
Ich berichtete Connie von Guzzi und Lulas dringender Besorgung. Dann nahm ich mir ein paar Bonbons aus dem Glas auf Connies Schreibtisch und drückte Morellis Kurzwahl auf meinem Handy.
»Ja?«, meldete sich Morelli.
Als Morelli um halb sechs Uhr an diesem Morgen meine Wohnung verlassen hatte, hatte er Jeans und ein weites blau-weiß gestreiftes Hemd getragen. Sein schwarzes Haar, noch feucht von der Dusche und seit einem Monat für einen Haarschnitt fällig, hatte sich über seine Ohren und seinen Nacken geringelt. Die Erinnerung daran löste ein warmes, sexy Gefühl tief in meinem Bauch aus und wurde durch den Klang seiner Stimme noch verstärkt.
»Ich würde gern das Neueste über die Leiche im Kofferraum wissen«, sagte ich zu Morelli.
»Ich ruf dich zurück.«
Ich hatte schon Connies Bonbonglas zur Hälfte geleert, als Morelli sich wieder meldete.
»Wir haben eine vorläufige Identität des Mannes im Kofferraum. Sein Name ist Eugene Scanlon, und er war Munchs direkter Vorgesetzter. Scanlon hat das laufende Projekt im Labor geleitet. Es hat irgendetwas mit Ionen und Magneten zu tun.«
»Wem gehört der Wagen?«
»Es war Scanlons Auto.«
»Gibt es irgendwelche Verdächtigen?«
»Bisher nur Munch. Ich persönlich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass er Scanlon das Genick gebrochen hat. Munch ist ein Leichtgewicht, und nichts in seinem Lebenslauf deutet darauf hin, dass er jemals Kampfsport betrieben hat. Ich weiß, dass er Scanlon eine Kaffeetasse über den Schädel gezogen hat, aber ich glaube, wenn er Scanlon hätte töten wollen, hätte er ihn erschossen.«
»Sonst noch etwas?«
»Ja, aber das willst du nicht wissen.«
»Die Abdrücke an seinem Hals? Connie hat im Funk davon gehört.«
»Der Gerichtsmediziner hat keine Ahnung, wie ihm diese Brandwunden beigebracht wurden. Er glaubt, dass der Mann wahrscheinlich gefoltert wurde.«
»Da wir gerade von Folter sprechen: Wir sind heute Abend zum Essen bei meinen Eltern eingeladen.«
»Ich kann leider nicht kommen. Mein Bruder Anthony wurde wieder zu Hause rausgeworfen und wohnt jetzt einige Tage bei mir. Er
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