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Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)

Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)

Titel: Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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jeweils einem Zimmer mit Kochnische. Denny Guzzi wohnte in 3B.
    Lula und ich stiegen ganz nach oben, und ich lauschte an der Tür zu 3B. Die Tür war aus Holz und besaß kein Guckloch. Das Furnier war rissig und fleckig, und der Bereich um den Türknauf wirkte schmierig. In der Wohnung hörte ich einen Fernseher dröhnen. Lula stellte sich auf eine Seite, und ich postierte mich an der anderen. Ich streckte den Arm aus und klopfte an die Tür.
    »Was?«, brüllte jemand in der Wohnung.
    Die Stimme gehörte einem Mann. Wahrscheinlich Guzzi.
    »Hier ist Lula, Schätzchen«, rief Lula. »Ich habe etwas für dich, Süßer. Mach die Tür auf.«
    »Verpiss dich!«, schallte es von drinnen.
    »Dieser Mann besitzt anscheinend Charakterstärke«, flüsterte Lula mir zu.
    Ich verdrehte die Augen und klopfte noch einmal. Keine Antwort.
    »Tja«, meinte Lula. »Ich schätze, du musst die Tür eintreten.«
    Die Kunst, Türen einzutreten, habe ich noch nie beherrscht. Die Männer in meinem Leben treten einfach mit dem Stiefelabsatz gegen das Schloss und brechen es auf. Wenn ich das versuchte, hinterließ ich höchstens einen Kratzer im Türlack.
    »Kautionsvollzug!«, brüllte ich. »Öffnen Sie die Tür.«
    Trotz der Geräusche aus dem Fernsehapparat im Hintergrund hörte man ganz deutlich, wie der Hahn eines Gewehrs gespannt wurde. Lula und ich sprangen zurück, und der Mistkerl in der Wohnung bombte ein sechzig Zentimeter großes Loch in die Tür.
    Lula und ich spähten durch das Loch. Denny Guzzi saß mit einem Gewehr in der Hand auf einem Stuhl. Seinen Fuß hatte er auf einige Bierkästen gestützt.
    »Was zum Teufel war das?«, fragte Lula den Kerl. »Sind Sie bescheuert? Man schießt doch nicht einfach auf andere Leute. Und das, nachdem ich so nett zu Ihnen war und Sie wirklich freundlich aufgefordert habe. Verdammt, behandelt man etwa so eine Frau?«
    Guzzi lud sein Gewehr wieder durch und zielte, und Lula und ich hechteten von der Tür weg. Bumm! Guzzi schoss ein gutes Stück von der Wandplatte auf der anderen Seite des Gangs weg. Ich sah mich nach Lula um. Sie war auf ihrem Hintern gelandet und hielt einen ihrer Pfennigabsätze in der Hand.
    »Scheißkerl«, schimpfte Lula. Sie kniff die Augen zusammen und verzog wütend das Gesicht. »Dieser wertlose Haufen Scheiße ist schuld daran, dass der Absatz meines Via Spiga abgebrochen ist. Jetzt reicht’s. Nun ist Schluss mit lustig. Den mach ich fertig. Der Kerl wird sterben.« Lula rappelte sich auf, zog eine vernickelte Glock aus ihrer Handtasche und feuerte zehn Schüsse auf die Tür ab.
    »Meine Güte!«, schrie ich Lula an. »Du kannst doch nicht einfach wie wild losballern!«
    »Natürlich kann ich das«, entgegnete Lula. »Ich habe noch jede Menge Munition in meiner Tasche.«
    »Wenn du ihn umbringst, haben wir einen Haufen Papierkram am Hals.«
    Lula hörte auf zu schießen. »Ich hasse Papierkram.«
    BUMM ! Guzzi feuerte wieder durch die Tür, und Lula und ich rannten die Treppe hinunter. Wir schafften es bis zum mittleren Treppenabsatz, wo Lula auf ihrem kaputten Schuh ausrutschte. Sie prallte gegen mich, und wir purzelten kopfüber die letzte Treppenflucht hinunter. Unten auf dem schmutzigen Boden blieben wir mit ausgestreckten Armen und Beinen auf dem Rücken liegen und schnappten nach Luft.
    »Mal wieder«, sagte ich.
    »Ich muss schleunigst zu Macy’s«, stellte Lula fest. »Dort gibt es zurzeit Schuhe im Angebot. Ich habe heute Abend eine wichtige Verabredung und muss mir unbedingt noch ein Paar heiße Highheels besorgen.«
    Ich stand auf und hinkte hinaus auf den Gehsteig, wo zwei dürre Jungs in Schlabberhosen und mit unzähligen Tattoos neben Lulas Firebird standen und versuchten, die Tür aufzuhebeln.
    »Finger weg von meinem Baby!«, brüllte Lula. Und eröffnete das Feuer auf die Typen.
    »Hör auf damit«, befahl ich. »Du kannst sie doch nicht einfach über den Haufen schießen.«
    »Du bist ziemlich anspruchsvoll«, beschwerte sich Lula. »Wenn man dich so reden hört, dann dürfte ich überhaupt niemanden erschießen.«
    Die zwei Typen lugten hinter dem Firebird hervor.
    »Verrückte Tussi«, stieß der eine hervor. »Wir wollten doch nur dein Auto klauen. Weiter nichts. Wenn du deinen Wagen hier parkst, wird er geklaut. Das weiß doch jeder.«
    »Mir ist gerade einer meiner Via Spigas kaputtgegangen, und dementsprechend mies ist meine Stimmung«, erklärte Lula. »Ich gebe euch zwei Sekunden Zeit, von hier zu verschwinden. Wenn ihr dann nicht weg

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