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Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)

Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)

Titel: Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Oberkörper. Ich drückte das Gaspedal durch, und der Subaru machte einen Satz nach vorne.
    Nach einer Meile zog Munch seinen Wagen auf die rechte Spur und fuhr auf die Ausfahrt. Ich folgte ihm. Es war Samstagnachmittag, wir befanden uns inmitten eines Monsuns, und Martin Munch sah sich veranlasst, ins Auto zu steigen und zu einem Trödelmarkt zu fahren, der sich als Ausstellung für Kunsthandwerkliches und Antiquitäten tarnte. Der Parkplatz war riesig und leer. Das Gebäude war renoviert und erinnerte mich an eine Hühnerfabrik. Die Wände bestanden aus Betonblöcken, und darüber befand sich ein Blechdach. In dem Hühnerstall musste der Regen, der auf das Dach trommelte, ohrenbetäubend sein.
    Ich schlich quer über das Gelände und betrat wenige Meter hinter Munch die Ausstellungshalle. Ich war tropfnass, angewidert und nicht gerade super drauf, aber ich empfand es als Wink des Schicksals, dass Munch mich auf der Autobahn überholt hatte. Und diesen Wink durfte ich nicht ignorieren. Er ging an einem Regal mit Maispuppen und kleinen Holzkübeln für Moosbeeren vorbei, auf denen PINE BARRENS , USA stand, auf dem Boden aber kleingedruckt zu lesen war: MADE IN CHINA . Er schlenderte in den Gang, wo verbeulte Brotdosen aus den 1950er Jahren und Marionetten aufgereiht waren. Dann blieb er stehen, um eine Zaubertafel in die Hand zu nehmen, und ich dachte, jetzt bist du fällig.
    »Martin Munch?«, fragte ich.
    Er drehte sich um und sah mich an. »Ja.«
    Klick . Ich legte ihm die Handschellen an und ließ sie zuschnappen.
    »Kennen wir uns?«, erkundigte er sich.
    »Ich arbeite für Ihren Kautionsagenten. Sie sind nicht zu Ihrem Gerichtstermin erschienen. Und ich habe Sie gestern bereits im Wald verfolgt.«
    »Meine Güte. Sie haben mir einen Riesenschreck eingejagt. Ich dachte, Sie wären einer dieser verrückten Typen, die in den Pine Barrens leben. Da gibt es einen alten Mann, der sich für den Osterhasen hält. Und der Schlimmste von allen ist der Jersey Devil. Man kann ihn nachts herumfliegen hören, und seine Augen glühen im Dunkeln. Ich habe eine große schwarze Gestalt mit glitzernden Augen in den Büschen gesehen und bin losgelaufen.«
    »Was haben Sie im Wald gemacht?«
    »Ich wollte mir ein Haus ansehen, und ich wollte nicht in der Dunkelheit mit dem Quad durch den Sumpf fahren.«
    »Ging es um Gail Scanlons Haus?«, fragte ich.
    Seine Antwort hörte ich nicht, weil ich plötzlich einen Schmerz verspürte. Er schoss wie ein Blitz durch meinen Körper. Ich fiel auf alle viere und sah ein Paar teurer schwarzer Stiefel und schwarze Hosenbeine mit einer rasiermesserscharfen Bügelfalte vor mir. Als ich den Kopf hob, sah ich direkt in Wulfs Augen, der auf mich herunterstarrte. Im Tageslicht wirkte er noch furchterregender. Er war groß und geisterhaft blass. Seine Augen waren schwarz und von dichten dunklen Wimpern umrahmt. Er streckte seine Hand aus, und als er mich berührte, wurde der Schmerz noch stärker. Dann wurde es dunkel um mich.

16
    Mein Gehirn kam vor meinem Körper wieder zu sich. Zuerst konnte ich wieder denken und dann hören. Ich öffnete meine Augen und konnte sehen, aber ich konnte mich nicht bewegen. Ich lag ausgestreckt auf einem Bett, und Munch pikste mich mit dem Finger wie ein Hefebrötchen, das er auf seine Frische überprüfen wollte.
    »Hören Sie damit auf«, befahl ich ihm. »Was zum Teufel machen Sie mit mir?«
    »Ich wollte nur schauen, ob Sie wach sind.«
    »Was ist mit mir passiert?«
    »Das war Wulf. Er ist beeindruckend. Beinahe so, als wäre er kein menschliches Wesen. Er ist eher wie eine Art düsterer Titan.«
    Ich spürte ein Kribbeln in meinen Fingern und Zehen. Das Prickeln lief durch meine Arme und Beine, und eine Hitzewelle erfasste meinen ganzen Körper.
    »Er ist kein Titan«, widersprach ich. »Er ist nur ein großer, unheimlicher, gruseliger Kerl in teuren Klamotten. Was haben Sie mit ihm zu tun?«
    »Wir sind Partner. Wir werden die Weltherrschaft übernehmen.«
    »Was Sie nicht sagen.«
    »Eigentlich mache ich mir nichts daraus«, gestand Munch. »Ich will nur meine Experimente machen können. Und ich will an die Schnecken ran.«
    »Wie bitte?«
    »Sie wissen schon, an die Mädchen. An die Miezen. Wulf sagte, er würde dafür sorgen, dass sie mir alle hinterherlaufen werden.«
    »Sie brauchen Wulf, um an Mädchen heranzukommen?«
    »Natürlich nicht. Ich kann jede Frau haben, die ich will. Aber ich bin sehr beschäftigt, verstehen Sie? Ich habe keine Zeit, um mich

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