Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)
sitzen vor dem Fernseher.«
»Sie sind daran gewöhnt, in einem Gehege ohne Spülklosetts zu leben. Und du hast sie gerade mit Pizza gefüttert. Das könnte schlimme Folgen haben.«
»Da hast du recht. Wir brauchen eine vorübergehende Unterkunft für sie, bis wir Gail gefunden haben. Wir können sie nicht in einen eingezäunten Garten setzen, weil sie über den Zaun klettern würden. Und wenn wir die Tierfänger verständigen, landen sie in einem Käfig.«
»Aber vielleicht ist es ein großer Käfig«, meinte Diesel.
Carl starrte ihn wütend an und zeigte ihm den Stinkefinger.
»Carl gefällt diese Idee gar nicht«, stellte ich fest.
»Woher weißt du, wer Carl ist? Sie sehen alle gleich aus.«
»Carl trägt ein Halsband.«
»Vielleicht sollten wir Carl eine Kreditkarte geben, damit er sich ein Hotelzimmer suchen kann«, schlug Diesel vor.
»Ich habe eine bessere Idee. Sie ist genial . Wir bringen die Affen in Munchs Haus. Er ist ja nicht zu Hause.«
»Das ist hundsgemein«, sagte Diesel. »Ich wünschte, mir wäre das eingefallen.«
Wir steckten alle Müslipackungen, Kekse und Cracker in eine Tüte und ließen die Affen aus meiner Wohnung hinaus auf den Flur. Schnell scheuchten wir sie zum Aufzug und von dort in den Subaru und fuhren sie quer durch die Stadt. Diesel inspizierte Munchs Haus, um sicherzustellen, dass niemand dort war, und dann ließen wir die Affen frei.
Ich reichte Carl die Tüte mit den Lebensmitteln. »Das dürfte bis morgen früh reichen. Die Fernbedienung für den Fernseher liegt auf dem Couchtisch. Du bist jetzt der Chef hier. Ihr seid doch alle stubenrein, oder?«
Carl sah sich um und kratzte sich unter den Armen.
Ich spürte, dass Diesel hinter mir lächelte.
»Ich werde nie wieder hierher zurückkommen«, sagte er. »Nie wieder einen Fuß in dieses Haus setzen. Und ich werde auf die Bibel schwören, dass ich diese Affen nicht hierhergebracht habe.«
17
Als ich aufwachte, dachte ich zuerst an Gail Scanlon und ihre Affen. Meine nächsten Gedanken drehten sich um den großen Kerl, der ausgestreckt auf mir lag.«
»Hey!«, raunzte ich Diesel an.
»Mmmm.«
»Du liegst schon wieder auf mir.«
»Das Leben ist schön.«
»Es ist nicht schön. Ich kann nicht atmen.«
»Wenn du nicht atmen könntest, wärst du schon tot.«
Diesel rollte sich auf die andere Seite des Bettes und machte es sich mit einem Seufzer wieder gemütlich.
»Ich werde jetzt duschen und dann nach den Affen sehen«, verkündete ich.
Keine Antwort. Diesel war wieder eingeschlafen.
Eine halbe Stunde später hatte ich meine Haare in Form gebracht und meine Wimpern getuscht und war bereit, den Tag zu beginnen.
Diesel schlief immer noch, also rief ich Lula an.
»Wie geht es dir?«, fragte ich sie.
»Mir geht es gut, aber ich habe schon wieder Lust auf eines dieser Sandwiches zum Frühstück.«
»Ich muss zu Munchs Haus in der Crocker Street. Ich kann dich auf dem Weg dorthin abholen, und wir können irgendwo anhalten.«
»Ich warte vor dem Haus auf dich.«
Ich trank meinen Kaffee aus und nahm meine Tasche von dem Haken im Flur. Dabei fiel mein Blick auf Munchs Jacke, die immer noch auf dem Boden lag. Mir fiel die Einkaufsliste ein, die ich von dem gelben Notizblock abgerissen hatte, und ich zog das zerknitterte Stück Papier aus der Jackentasche. Es war durchweicht, aber die Schrift war noch zu lesen.
»Diesel!«, rief ich. »Komm sofort hierher!«
Keine Reaktion. Kein Geräusch eines Mannes, der aus dem Bett sprang.
Ich marschierte ins Schlafzimmer und brüllte ihm ins Ohr. »Diesel!«
»Meine Güte«, murmelte er. »Was ist los?«
»Ich habe diesen Zettel von einem Notizblock in Munchs Haus abgerissen. Gestern Abend ist so viel passiert, dass ich es vergessen hatte. Es sieht aus wie eine Einkaufsliste.«
Diesel warf einen Blick auf den Zettel. »Barium, Raketen, HTPB .«
»Ich muss los«, erklärte ich. »Ich habe Lula versprochen, sie abzuholen.«
Zwanzig Minuten und zehn Ampeln später fuhr ich an den Randstein vor Lulas Haus, und Lula stieg zu mir in den Wagen.
»Warum willst du zu Munchs Haus fahren?«
»Ich muss den Affen etwas zu essen bringen.«
»Wie bitte?«
»Das ist eine lange Geschichte. Wir haben gestern ein paar von Gail Scanlons Affen gefunden und sie in Munchs Haus untergebracht.«
»Da wird nicht gut gehen«, meinte Lula. »Sie werden das ganze Haus vollkacken.«
»Ich hatte die Wahl zwischen meiner Wohnung und Munchs Haus.«
»Okay, das verstehe ich.«
Nachdem wir an
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