Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)
mit dem Magnetometer getürmt ist?«
»Keine Sorge, ich habe einen Plan.«
»Oh Mann. Einen Plan.«
Diesel fuhr langsam über den Parkplatz vor dem Einkaufszentrum. »Zuerst müssen wir einen Wagen klauen.«
» Was? «
»Über den Subaru kann man Flash ausfindig machen, also können wir ihn nicht vor Brytlin parken.« Er hielt neben einem alten Econoline Van. »Der wird’s tun. Auf diesen Wagen können wir die Raketen leicht aufladen.«
»Wir werden in den Knast kommen«, sagte ich. »Ich werde eine dieser Stahltoiletten ohne Klobrille benutzen müssen.«
Diesel stieg aus dem Subaru. »Das werde ich nicht zulassen«, versprach er. »Ich werde dafür sorgen, dass du eine ordentliche Toilette zur Verfügung hast.« Er öffnete die Fahrertür des Vans, schob sich hinter das Steuer und ließ den Motor an.
»Wie hast du das gemacht?«, wollte ich wissen.
»Sie haben den Schlüssel im Zündschloss stecken lassen. Steig ein.«
Beunruhigt kletterte ich auf den Beifahrersitz. »Wenn man mich verhaftet, werde ich stinksauer auf dich sein.«
»Es könnte schlimmer sein«, meinte Diesel. »Stell dir vor, du wärst an Gail Scanlons Stelle.«
Mein Blick fiel auf das Zündschloss. Kein Schlüssel.
»Im Zündschloss steckt kein Schlüssel«, stellte ich fest. »Wie hast du den Motor gestartet?«
Diesel hob einen Finger in die Höhe.
»Du hast den Wagen mit deinem Finger angelassen?«
»Ja. Und das ist noch gar nichts. Du solltest mal sehen, was dieser Finger an einem G-Punkt bewirken kann.«
»Du meine Güte!«
Diesel verließ den Parkplatz und fuhr auf die Route 1. »Setz die Kapuze auf und zieh die Kordel fest, damit niemand dein Gesicht sehen kann.«
»Und was ist mit dir?«
»Mich kann man nicht fotografieren.«
»Wie ist das möglich?«
»Ich weiß es nicht. Es ist eben eines dieser merkwürdigen Dinge.«
»Wie dein Finger?«
»Schätzchen, mein Finger ist nicht merkwürdig . Er ist magisch .«
Brytlin liegt auf einem drei Hektar großen Gelände neben der Route 1, mitten in einem Technologiekorridor. Diesel fuhr langsam die verschiedenen Parkplätze der Firma ab und betrachtete eingehend die anliegenden Backsteinbauten.
»Geschütze werden sicher nicht im Hauptgebäude gelagert«, meinte er. »Zwei Gebäude auf diesem Gelände sehen aus wie Wartungsanlagen. Ich schätze, dass sich in einem von ihnen die Raketen befinden.«
Beide Gebäude besaßen vorne eine normale Eingangstür und hinten Garagentüren. Diesel parkte den Wagen vor einem der Garagentore.
»Bleib hier«, befahl er. »Ich bin gleich wieder zurück.«
»Bist du verrückt geworden? Du kannst nicht einfach dort hineinmarschieren und während der Geschäftszeit Raketen klauen!«
»Hier ist kein Mensch.«
»Schon, aber dort drin könnte jemand sein.«
»Lass das mal meine Sorge sein.«
Er öffnete eine der Garagentüren, schlüpfte in das Gebäude und kam einige Minuten später mit einem Arm voll Raketen wieder heraus. Ich sprang aus dem Wagen und öffnete die Heckklappe für ihn. Er schob die Raketen in den Van und rannte zurück in das Gebäude, um noch mehr zu holen. Insgesamt verstaute er zwölf Raketen im Wagen, bevor er das Garagentor schloss.
»Das ist alles, was sie hatten«, erklärte er. »Steig in den Wagen. Ich werde mich noch rasch in dem anderen Gebäude umschauen.« Diesel fuhr zu dem nächsten Bau, parkte, lief hinein und kam sofort wieder heraus. »Nur Rasenmäher und Schneefräsen.«
Wir kehrten zur Route 1 zurück, und Diesel rief Flash an.
»Ich suche nach elf X-12 King Raketen. Versuch herauszufinden, ob die Forschungslabore im Technologiekorridor bei Princeton etwas haben. Wenn du dort nichts finden kannst, versuch es im Norden von New Jersey.«
Diesel fuhr zurück zur Mall, und dort fielen uns sofort die Blinklichter ins Auge. Hinter Diesels Subaru parkte ein Streifenwagen. Wir befanden uns zwei Spuren entfernt davon, konnten aber sehen, wie ein ungepflegter junger Mann mit einem Polizisten sprach und dabei auf den leeren Parkplatz deutete, wo sein Van gestanden hatte.
Diesel rutschte vom Fahrersitz. »Fahr den Van auf die andere Seite des Einkaufszentrums, wo die Fressmeile ist. Ich hole den Subaru und treffe dich dann dort.«
Ich kletterte hinters Lenkrad und fuhr zum Eingang der Fressmeile. Ich fand direkt daneben einen leeren Parkplatz und manövrierte den Van hinein. Den Motor ließ ich laufen, denn wenn ich ihn abstellte, würde ich ihn ohne Diesels Hilfe nicht mehr anlassen können.
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