Traumreisende
du herkommst. Schwarz ist schwarz, das ist alles, meine ich.« Sie griff nach seiner Hand und legte sie auf ihren Körper. »Komm, lass uns ein bisschen Spaß haben«, flüsterte sie.
Als er in Texas gewesen war, hatte Geoff seine Freunde über ihre Beziehungen zu Frauen reden hören, aber er war noch nie mit einem Mädchen zusammengewesen. Er zögerte und ging es langsam an. Nancy musste die Initiative ergreifen. Sie tranken die Flasche leer, und er wusste nicht recht, was passierte. Es war nicht so, wie die anderen Jungen es beschrieben hatten. Sie schien fertig zu sein. Sie zog ihre Kleider wieder an und ging zum Haus. Er wartete ein paar Minuten und folgte ihr dann. Sie war bereits zu Bett gegangen.
Beim Aufräumen der Scheune am dritten Tag entdeckte Lyle einen Eierkarton mit Vertiefungen, in die Mrs. Moore sorgfältig alte Schmuckstücke hineingelegt hatte. Er sagte zu Geoff, er solle den Karton ins Haus tragen. Sie würden sich den Inhalt am Abend genauer ansehen.
Nach dem Abendessen erinnerte Lyle sich an den Fund und bat Geoff, den Karton seiner Tochter zu bringen. Er sagte, sie solle sich alles sorgfältig anschauen, damit ihnen nichts entginge, was möglicherweise wertvoll sein könnte. Er werde zu ihr kommen, wenn er mit dem Aufräumen der Küche und der Wäsche fertig sei. Geoff sah zu, wie Nancy die erste Schicht ausräumte. Sie nahm jeden Gegenstand aus den für die Eier vorgesehenen Vertiefungen. Ringe, Ohrringe, Halsketten und Armbänder kamen zum Vorschein. Keiner der beiden wusste genug, um ihren Wert zu bestimmen, aber Nancy hob eine Perlenkette hoch, und statt sie danach wieder in den Karton zu legen, steckte sie sie in ihre Tasche. Sie sah sich auch die anderen Stücke an und nahm noch einen Diamantring, eine Smaragdbrosche und ein Paar Manschettenknöpfe mit Diamanten heraus, bevor ihr Vater zu ihnen ins Wohnzimmer kam. Er schien erstaunt über die Sammlung, die Mrs. Moore zusammengetragen hatte, und war sicher, dass der Schmuck bei der Auktion am Samstag einen guten Preis erzielen würde.
Am folgenden Tag gegen Mittag hatten die beiden Männer ihre Aufgabe beendet. Lyle sagte zu Geoff, er könne gehen, wenn er wolle, oder noch über Nacht bleiben und seine Reise am nächsten Morgen antreten. Lyle hatte eine Sporttasche herausgeholt, die sein Sohn nicht mehr gewollt hatte, und Kleider zum Wechseln für Geoff hineingelegt. Er gab dem jungen Mann für jeden Arbeitstag einen Zehndollarschein. Dann streckte er die Hand aus und sagte: »Die sind auch noch für dich.« Es waren eine Krawattennadel und passende Manschettenknöpfe. »Ich glaube, die roten Steine könnten Granate oder sogar Rubine sein. Ich bin mir nicht sicher, aber sie sind hübsch.«
»Ja, sie sind schön«, sagte Geoff. »Ich weiß nicht, wo ich sie tragen werde, aber sie sind schön.«
»Jeder junge Mann, der durchs Land reist und sein Schicksal sucht, kann ein Paar Manschettenknöpfe gut gebrauchen«, sagte Lyle scherzhaft.
Als sie zusammen zur Imbissstube zurückfuhren, schaute der junge Beifahrer zum Chauffeur hinüber, der sich auf die tausendmal gefahrene Straße konzentrierte. Er ist ein guter Mann, dachte Geoff. Fair, vielleicht sogar großzügig. Zu schade, dass seine Tochter das nicht sieht, aber wer bin ich, um darüber zu urteilen. Ich kenne sie erst ein paar Tage.
Vielleicht hat der Mann das Gefühl, dass er mir zu wenig bezahlt hat, und ist einfach froh, dass ich mich nicht zu sehr mit seiner Tochter eingelassen habe. Er spürte die Manschettenknöpfe in seiner Tasche. Damit kann ich nichts anfangen, dachte er. Sie wurden mir als Bezahlung gegeben, nicht als echtes Geschenk. Aber der Mann ist trotzdem in Ordnung.
Bei der Imbissstube verabschiedete Lyle sich von ihm und ging auf eine Tasse Kaffee hinein. Geoff blieb draußen stehen und hielt den Daumen hoch, um eine Mitfahrgelegenheit zu finden. Binnen fünf Minuten war er unterwegs.
Er reiste weiter per Anhalter durch die Vereinigten Staaten und stellte fest, dass Trinken billiger war als Essen. In Detroit arbeitete er einen Monat lang als Tellerwäscher. In New Orleans wurde er von einer Müllabfuhr eingestellt. In Miami mähte er Rasen und erledigte Gartenarbeiten. Überall, wohin er ging, schien er ein Magnet für unglückliche Menschen zu sein, die einander gewohnheitsmäßig bestahlen. Die Tellerwäscher stahlen die Trinkgelder der Kellner, die Müllmänner stahlen Fahrräder, die draußen in den Gärten standen, die Gartenarbeiter fragten die
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