Traumschiff vor Stockholm: Mittsommerherzen (German Edition)
betrogen wie er. Jetzt hat sie alles zugegeben und muss die Konsequenzen tragen. Natürlich habe ich sie rausgeworfen. Ich glaube, es wird ihr ganz guttun, wenn sie endlich einmal gezwungen ist, auf eigenen Beinen zu stehen.“ Er trat auf Filippa zu, hob die Hand und strich ihr mit dem Daumen über die Wange. „Ich liebe dich, Filippa. Vielleicht glaubst du mir nicht mehr, nach allem, was geschehen ist, aber …“
„Natürlich glaube ich dir“, schluchzte Filippa, vollkommen außer sich vor Glück. „Und ich liebe dich auch! Mehr als alles andere auf der Welt!“
Erik strahlte glücklich, als er ihre Worte hörte. Und dann schlang er die Arme um sie und küsste sie voller Leidenschaft und Hingabe, während Tränen des Glücks und der Erleichterung über Filippas Wangen liefen.
EPILOG
S echs Monate später.
Wie eine kostbare Perle schimmerte die
Filippa
– das neue Flaggschiff der Reederei Norrholm – im klaren Sonnenschein, und an jeder Reling und jedem Fahnenmast flatterten leuchtend blaue Wimpel mit gelben Kreuzen.
Heute sollte das große Kreuzfahrtschiff zu seiner Jungfernfahrt auslaufen – anlässlich der Hochzeit seiner Namensgeberin und deren Verlobtem Erik Andersson.
Filippa trug einen Traum aus cremefarbener Spitze, als sie am Arm ihres Vaters die Treppe zum Skydeck hinaufschritt. Dort, wo sich bereits in wenigen Tagen die ersten Gäste sonnen würden, stand jetzt ein bezaubernder kleiner Hochzeitspavillon, der von roten Kletterrosen und wildem Wein umrankt wurde.
„Sieht die Braut nicht wunderschön aus?“, wandte sich Lisbet Westenberg an die junge Frau neben ihr. „Und ich könnte schwören, dass ich sie schon einmal irgendwo gesehen habe. Sie kommt mir so bekannt vor …“
„Sie soll bis vor Kurzem noch auf der
Midsommarsolen
gearbeitet haben“, erwiderte Sabrina Lavander strahlend. „Mein Mann Jonas und ich haben letztes Frühjahr unsere Flitterwochen an Bord verbracht. Es war einfach herrlich!“
„Aber ja, natürlich!“ Lisbet lachte. „Mein Mann und ich sind auch schon mal auf der
Midsommarsolen
gefahren – die Reise war Hannes’ Geschenk zu unserer Hochzeit.“ Seufzend hakte sie sich bei ihrem Mann unter, der sie verliebt anschaute. „Daher kenne ich die Braut also. Wie klein die Welt doch ist.“
Verstohlen wischte Sabrina sich eine Träne aus den Augenwinkeln. „Ja wirklich. Und was für eine herrliche Traumhochzeit, fast so schön wie unsere damals. Vielleicht sollte die Reederei die
Midsommarsolen
umbenennen lassen in …“
„In
Midsommarhjärta“
, schlug ihr Mann vor. „Das klingt doch hübsch, oder?“
„Mittsommerherzen“, seufzte Lisbet verträumt. „Na, wenn das kein verheißungsvoller Name ist …“
Da hätte Filippa ihr sicher zugestimmt – doch die war im Augenblick mit anderen, sehr viel wichtigeren Dingen beschäftigt. All die Menschen, die ihr auf der Welt etwas bedeuteten, hatten sich auf dem Skydeck der
Filippa
versammelt. Ihre Eltern, ihre Freunde und auch Majken, die ihr den wohl größten Dienst erwiesen hatte, den man sich überhaupt nur vorstellen konnte.
Als Filippa Erik anschaute, fing ihr Herz an, heftiger zu klopfen. Wie gut er aussah! Er schien von innen heraus zu strahlen, und es war ein wunderbares Gefühl, dass sie selbst der Grund dafür war. Er liebte sie, und das Herz ging ihr auf bei dem Gedanken, dass sie nun endlich für alle Zeiten vereint sein würden.
„Ich bin sehr glücklich, dass du doch noch den Richtigen gefunden hast“, raunte ihr Vater ihr zu, ehe er sie an Erik weitergab. „Ich war so ein Idiot, dich in eine Ehe mit einem Mann zwingen zu wollen, den du nicht liebst. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen.“
„Das habe ich doch schon längst,
Pappa“
, entgegnete Filippa lächelnd. „Die Hauptsache ist doch, dass am Ende alles gut wird, nicht wahr?“
Die Zeremonie war für Filippa wie ein wunderschöner Traum, und die Worte des Geistlichen berührten sie tief. Dennoch war sie froh, als er endlich die entscheidende Frage stellte, vor der sie sich so lange Jahre gefürchtet hatte. Doch jetzt, mit dem richtigen Mann an ihrer Seite, konnte sie es gar nicht mehr abwarten, ihm endlich ihr Jawort zu geben.
„… und damit erkläre ich euch, Erik und Filippa Andersson, vor Gott und den Menschen zu Mann und Frau.“ Der Pfarrer zwinkerte Erik aufmunternd zu. „Sie dürfen die Braut jetzt küssen …“
Das ließ sich Erik nicht zweimal sagen. Und als er ihre Lippen endlich mit einem langen,
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