Traumschlange (German Edition)
Nicht einmal die Tatsache, ihn nackt hier stehen zu sehen, ließ sie staunen. Alles schien so zu sein, wie es sein sollte. Hitze breitete sich in ihrem Gesicht aus, fraß sich über ihren Hals den Körper hinab, bis selbst ihre Fußsohlen kribbelten. Sie schloss die Augen und gab sich ganz dem Gefühl hin.
Patrick kniete nun vor ihr. Er griff nach ihrer Hand und zog sie zu seinem steifen Glied. Fast automatisch schlossen sich Abbys Finger darum. Ohne, dass sie es bemerkte, begann sie sanft, ihn zu massieren.
Sein Atem strich wie eine kühle Brise über ihr Gesicht. Abby öffnete den Mund und seine Zunge drang in sie ein. Im Rhythmus der Trommeln küssten sie sich immer leidenschaftlicher. Sie spürte, wie Patrick ihr Kleid aufknöpfte, den Büstenhalter nach oben schob und ihre Brüste entblößte. Seine Hände umfassten die vollen Halbkugeln, massierten und pressten sie. Abbys Lippen entwich ein Stöhnen. Auch die Bewegungen ihrer Hand, mit der sie sein Glied rieb, wurden immer intensiver.
Seine Hände zogen sich für einen Moment zurück, dann lagen sie zwischen ihren Beinen und spreizten ihre Schenkel. Er kratzte auf dem Weg nach oben mit seinen Fingernägeln über ihre bloße Haut, dann fühlte Abby, wie er eine Hand drehte und schließlich mit einem Finger in sie eindrang.
Es war der plötzliche Schmerz, den sie tief in sich fühlte, der sie wieder zur Besinnung brachte. Sie riss die Augen auf, nur um festzustellen, dass die anderen Anwesenden sie umringten. Ihre gierigen Augen leckten über ihre nackten Körper. Die meisten hatten die Münder leicht geöffnet und stöhnten im Takt der Trommeln. Patrick hielt seine Augen geschlossen. Auf seinem Gesicht lag Verzückung. Abby sah an sich herab und stellte fest, dass sie seinen Penis in der Hand hielt. Angewidert zog sie die Hand zurück. Patrick befummelte immer noch ihr Geschlecht und es kostete Abby einige Kraft, seinen Arm wegzuziehen.
„Nein!“, kreischte Abby und versetzte Patrick eine schallende Ohrfeige. Patrick schlug die Augen auf. Sein Gesicht drückte zunächst Verwirrung aus, dann er sah Abby an und blickte an sich herab. Als er sah, dass er nackt war, lächelte er.
„Gib dich hin, Abby. Lass alles fallen, was dich in dieser Welt hält“, krächzte er.
„Nein!“ Sie erhob ihre Hand erneut zum Schlag, aber da wurde sie von hinten gepackt und auf die Füße gezogen. Es war die mambo , die dicke Priesterin.
„Gehen Sie“, befahl sie in strengem Ton. „Sofort!“
Abby zog ihr Kleid zusammen. Ihre Augen huschten noch mal zu Patrick, dann wandte sie sich um und rannte den Weg zur Straße hinunter.
Abby stolperte durch die Nacht. Heiße Tränen liefen über ihre Wangen. Tränen der Scham und voll ohnmächtiger Wut. Warum das alles geschehen war, konnte sich Abby immer noch nicht erklären. Es war so ein schöner Abend und Patrick ein zuvorkommender Begleiter gewesen. Sie waren Hand in Hand durch die Gassen spaziert, hatten gemeinsam gegessen und stundenlang getanzt.
Im Schein einer Straßenlampe blickte Abby auf ihre Armbanduhr. Drei Uhr nachts. Sie wusste ja nicht einmal genau, wo sie sich auf der Insel befand. Angst machte sich in ihr breit, aber gleich darauf gewann der Zorn wieder die Oberhand.
Scheiß drauf, dachte Abby. Irgendwie werde ich schon zurück zum Hotel kommen. Ich brauche nur ein Telefon oder ein verfluchtes Taxi.
Noch immer klopfte ihr Herz, als versuche es aus der Brust zu springen. Bevor sie weiterging, musste sie erst einmal Luft schöpfen. Sie beugte sich nach vorn, stützte ihr Hände auf die Oberschenkel und atmete tief ein. Gott sei Dank hatte sie keinen Asthmaanfall bekommen.
Schließlich ging es wieder soweit, dass Abby sich auf die Suche nach einem Taxi machen konnte. Eine halbe Stunde später kam ihr tatsächlich eines entgegen. Abby stellte sich breitbeinig auf die Straße und stoppte es mit hoch erhobenen Händen. Der Fahrer, ein junger Mann Anfang zwanzig, schwarz wie Nacht und mit den fast schon obligatorischen Rastazöpfen, kurbelte das Fenster langsam herunter. Seine Augen glitten über ihren Körper. Abby hätte kotzen können, so gedemütigt fühlte sie sich, aber sie wollte nur noch zurück ins Hotel.
„Wohin möchten Sie?“, fragte er in gebrochenem Englisch.
„Port-au-Prince. Hotel Ollofson.“
„Das macht einhundert amerikanische Dollar. Kein Gourde“, grinste er, als er erkannte, in welcher hoffnungslosen Lage sich Abby befand.
„Fick dich ins Knie“, murmelte Abby so leise,
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