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Treffpunkt Las Vegas

Treffpunkt Las Vegas

Titel: Treffpunkt Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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versuchte jetzt, die Sache anders anzupacken. »Sie haben gestern eine gewisse Helen Framley aufgesucht?«
    »Ja.«
    »Woher hatten Sie ihre Adresse?«
    »Ein Klient unserer Agentur gab sie mir.«
    Lester wollte hierauf etwas antworten, änderte aber seine Absicht und studierte statt dessen einige Notizen auf seinem Tisch. Plötzlich schaute er auf und fragte: »Harry Beegan war der Freund dieses Mädchens, nicht wahr?«
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Er hat sich aber doch so verhalten?«
    »Ich fürchte, das kann ich nicht beurteilen.«
    »Sie nahmen den Zug um neun Uhr zwanzig nach Los Angeles?«
    »Jawohl.«
    »Den haben Sie gerade noch im letzten Moment erreicht?«
    »Im Gegenteil. Ich war viel zu früh auf dem Bahnhof.«
    »Wann sind Sie eingestiegen?«
    »Sobald der Zug eingelaufen war.«
    »Sie wollen also damit sagen, Sie hätten auf dem Bahnhof gewartet und seien gleich nach der Ankunft des Zuges eingestiegen?«
    »Genau das.«
    »Überlegen Sie sich das nochmals gründlich, Lam. Ihre Aussage kann von großer Bedeutung sein.«
    »Für wen?«
    »Vielleicht für Sie selbst.«
    »Ich sehe nicht ein, warum ich darüber nachdenken sollte, wann ich in den Zug eingestiegen bin.«
    »Sie bleiben also bei Ihrer Behauptung?«
    »Allerdings.«
    »Sie sind nicht erst in letzter Sekunde vor Abfahrt des Zuges eingestiegen?«
    »Nein.«
    »Sie sind wirklich nicht erst eingestiegen, nachdem der Zug schon eine Weile in der Halle gestanden hatte?«
    »Nein.«
    »Dann stiegen Sie also im gleichen Augenblick ein, in dem der Zug zum Stehen kam?«
    »Was soll das? Ich wartete natürlich, bis die aussteigenden Fahrgäste den Wagen verlassen hatten. Das mag ein bis zwei Minuten gedauert haben.«
    »Aber Sie standen doch direkt am Zug, als Sie warteten, bis die Leute ausgestiegen waren?«
    »Richtig. Ich möchte endlich wissen, was diese Fragerei bedeuten soll.«
    »Ich möchte erst noch einiges mehr im Zusammenhang mit diesem Zug wissen... Sie waren also um fünf nach neun Uhr auf dem Bahnhof?«
    »Ich war schon um neun Uhr da.«
    »Wo standen Sie dort?«
    »Draußen, wo es kühler war.«
    »Oh«, sagte er in einem Tonfall, als sei ich ihm in die Falle gegangen. »Sie waren also nicht im Bahnhof?«
    »Habe ich das etwa behauptet?«
    Er runzelte ärgerlich die Stirn. »Sie haben also draußen gewartet?«
    »Sehr richtig.«
    »Wie lange war das, ich meine vor Ankunft des Zuges?«
    »Das weiß ich nicht. Vielleicht fünf Minuten, oder auch zehn.«
    »Haben Sie sonst jemanden draußen gesehen?«
    »Nein.«
    Der Polizeichef sah zu Kleinsmith hinüber. »Bringen Sie doch mal die Clutmers herein.«
    Der Leutnant ging durch eine Tür, die zum Korridor führte. Ich sagte inzwischen zu Lester: »Jetzt habe ich Ihnen einen Haufen Fragen beantwortet. Wie wär's, wenn Sie mir endlich erzählten, was das ganze Theater hier bedeuten soll?«
    Ehe Lester antworten konnte, wurde die Tür geöffnet, und Kleinsmith führte die geschwätzige Nachbarin Helen Framleys herein, gefolgt von ihrem Mann. Beide sahen aus, als hätten sie eine unruhige Nacht hinter sich. Ihre Augen waren rot umrändert, ihr Gesicht erschöpft.
    »Kennen Sie Mrs. Clutmer?« fragte mich der Chef.
    »Ich habe sie mal ganz kurz gesehen und gesprochen.«
    »Wann haben Sie sie zum letzten Male gesehen?«
    »Gestern.«
    »Wann gestern?«
    »Das weiß ich nicht genau.«
    »War es nach acht Uhr dreißig?«
    »Nein.«
    Polizeichef Lester wandte sich an Mr. Clutmer: »Dieser Mann hier behauptet, er habe am Bahnhof gestanden und auf den Zug gewartet der neun Uhr fünf ankam. Was sagen Sie dazu?«
    Ehe Clutmer antworten konnte, legte seine Frau mit dem mir sattsam bekannten Redeschwall los: »Das ist ganz unmöglich. Ich sagte Ihnen doch schon, daß er unmöglich vor Ankunft des Zuges dagewesen sein kann. Er muß in letzter Sekunde gekommen sein, denn wir sind erst vom Bahnsteig gegangen, als der Zug abfahrtbereit war.«
    »Sind Sie ganz sicher, daß er nicht schon vorher dagewesen sein kann?«
    »Absolut sicher. Wir hatten ja gerade von ihm gesprochen, und da wäre es uns bestimmt aufgefallen, wenn er auf dem Bahnsteig gestanden hätte.«
    »Wann sind Sie am Bahnhof angekommen?«
    »Fünf bis zehn Minuten vor neun Uhr, glaube ich. Wir mußten noch etwa zehn Minuten warten, bis der Zug einfuhr. Und der kam ganz pünktlich.«
    Lester sah mich fragend an: »Was sagen Sie nun?«
    Statt eine Antwort zu geben, fragte ich nur: »Darf ich rauchen?«
    Lester runzelte die Stirn, während

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