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Treffpunkt Las Vegas

Treffpunkt Las Vegas

Titel: Treffpunkt Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Kontrolle auch, nachdem ich alles Geld wieder herausgezogen habe. Ein entsprechender Vertragspassus muß eingebaut werden.«
    Endicott biß sich auf die Lippen. »Ich glaube nicht, daß sich das erreichen läßt.«
    »Es wird möglich sein, wenn du die Sache so anpackst, wie ich es eben andeutete. Die wollen doch vierzigtausend Dollar haben. Frag sie, ob sie nicht unter sich zwanzigtausend auftreiben können, wenn ich die andern zwanzigtausend dazugebe. Sie werden es schon schaffen und der Ansicht sein, sie hätten dann ein ausreichendes Kapital.«
    »Ah ja, verstehe schon«, erwiderte Endicott.
    »Und kein Wort nach keiner Seite«, mahnte Whitewell. »Sollte dich jemand fragen, so bin ich geschäftlich hier. Nebenbei kannst du die Bemerkung fallenlassen, daß ich hier mehrere Stunden vor dem Mord eingetroffen bin. Mit anderen Worten: Ich bin auf einer reinen Geschäftsreise. Die Verhandlungen waren hier so dringend, daß ich ein Flugzeug nehmen mußte und hier für ein paar Tage gebunden bin. Philip ist mir dabei behilflich, um gewisse Zusammenhänge des Geschäfts besser kennenzulernen. Verstanden? Das gilt auch für neugierige Reporter, die eventuell noch aufkreuzen können.«
    »Geht in Ordnung.«
    »Noch etwas. Philip ist, das bedingt wohl seine Jugend, hitzig und impulsiv. Außerdem ist er verliebt und todunglücklich, weil seine Braut verschwunden ist. Da kannst du dir seine Gemütsverfassung ja ungefähr vorstellen. Wir hatten eine kleine Auseinandersetzung miteinander, und ich glaube nicht, daß er vorhat, schon heute oder morgen mit einem Ölzweig in der Hand vor mich hinzutreten, um Frieden zu schließen. Wahrscheinlich werden ihn die Behörden auch nicht so schnell aus Las Vegas abreisen lassen. Sobald er aber Bewegungsfreiheit hat, wird er sicher bei dir auftauchen. Ich verlasse mich darauf, daß du ihn, wenn notwendig, an die Kandare nimmst.«
    Endicott nickte.
    »Er darf unter keinen Umständen irgendwelchen Zeitungsfritzen Auskünfte geben. An sich kann man ja mit seinem gesunden Menschenverstand rechnen, aber falls du merkst, daß er die Nerven verliert, dann nimm dich seiner an. In dringenden Fällen kannst du mich ja telefonisch erreichen.«
    »Wie lange gedenkst du denn noch hierzubleiben?«
    »Das weiß ich noch nicht. Voraussichtlich ein paar Tage. Vielleicht sitze ich auch im Gefängnis«, sagte Whitewell und lächelte dabei.
    Endicott legte seine Stirn in Falten und pfiff kurz und leise vor sich hin.
    »Ich denke, du machst dich jetzt auf die Socken«, drängte Whitewell. »Es ist immerhin möglich, daß sich deine Abreise doch noch verzögert.«
    »Kommt nicht in Frage«, antwortete Endicott ziemlich selbstsicher. »Die auf der Eintrittskarte aufgedruckte Besuchszeit und der Zwischenfall bei der Verlosung sind doch ein unanfechtbares Alibi. Im übrigen ist es glatter Irrsinn, einfach jeden Menschen zu verdächtigen, der sich zufällig in der Nähe des Tatortes aufhielt und kein einwandfreies Alibi nachweisen kann. Reichlich stümperhaft, diese Art der Ermittlung!«
    »Das ist nun mal so bei übereifrigen Polizisten, die in einer kleinen, abgelegenen Gemeinde tätig sind«, sagte Whitewell. »Wir können von den hiesigen Beamten nicht die Fähigkeiten erwarten, die die Polizei in den Großstädten auszeichnen... Du wirst dein Flugzeug verpassen, wenn du nicht endlich verschwindest.«
    Endicott erhob sich, verbeugte sich vor Bertha Cool, schüttelte mir die Hand, lächelte Whitewell kurz zu und verschwand mit einem flüchtig hingeworfenen »Mach's gut« durch die Tür. Man hörte noch seine schweren Schritte auf dem Flur. Whitewell lief zur Tür und schob den Riegel vor. Er hatte anscheinend noch etwas Wichtiges mit uns zu besprechen.
    »Nun, Lam, was kann man in dieser Situation tun?«
    Bertha antwortete für mich: »Arthur, Sie können sich darauf verlassen, daß unsere Agentur...«
    Er unternahm nicht einmal den Ansatz, sich nach ihr umzudrehen, sondern gebot ihr mit einer abweisenden Handbewegung, zu schweigen.
    »Wenn Sie nur erzählen würden...«, versuchte Bertha ihren Faden weiterzuspinnen.
    »Seien Sie doch bitte still«, herrschte Whitewell sie an.
    Diese Zurechtweisung kam so schroff und in befehlsartigem Ton, daß Bertha ganz verdattert innehielt und in Schweigen verfiel. In ihr schien es mächtig zu grollen.
    »Also, wie steht's, Lam? Was wollen Sie und was können Sie unternehmen?«
    »Sagen Sie mir lieber erst, was gespielt wird. Kleinsmith weiß jetzt über Corla Bescheid. Das

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