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Treffpunkt Las Vegas

Treffpunkt Las Vegas

Titel: Treffpunkt Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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heißt, die Clutmers haben gelauscht und es ihm erzählt.«
    Whitewell ging jedoch hierauf nicht ein, sondern kam auf die Gegenüberstellung mit der Dame mit dem wiegenden Gang zurück. »Dieses Mädchen irrt sich. Ich war nicht in der Nähe von Helen Framleys Wohnung.«
    »Ich glaube nicht, daß sie lügt«, erwiderte ich trocken.
    »Ich ja auch nicht. Merken Sie nicht, was dahintersteckt? Zwischen Philip und mir besteht große Ähnlichkeit. Sie hat Philip gesehen. Das Mädchen hatte ja keinen besonderen Grund, ihn genauer zu betrachten. Er war für sie ja nur ein zufällig vorbeikommender Straßenpassant. Wäre Philip vorhin hiergewesen, hätte sie bestimmt ihn und nicht midi identifiziert... aber er war nicht da. Sie wollte der Polizei doch nur einen Gefallen erweisen, sie sah mich, und da genug Ähnlichkeit besteht... Wir müssen es so einrichten, daß sie Philip nie zu Gesicht bekommt.«
    »Das Mädchen hat Sie jetzt identifiziert und wird davon nicht mehr abgehen. Davon dürfen Sie ausgehen.«
    »Hoffentlich. Sie müssen nur dafür sorgen, daß es dabei bleibt. Haben Sie irgendwelche Vorschläge, was da zu machen ist?«
    »Klar. Zeigen Sie sich ihr noch ein paarmal. Selbst, wenn ihr dann zufällig Philip über den Weg laufen sollte, wird sie ihn nicht mehr erkennen.«
    »Ausgezeichnet. «
    »Übrigens: Hat Philip ein Alibi?«
    »Das kann ich nicht sagen. Ich möchte, daß Sie das herausbekommen.«
    »Darf er erfahren, daß ich auch in dieser Richtung tätig bin?«
    »Nein. Das wollte ich gerade noch mit Ihnen besprechen. Am besten lassen wir ihn in dem Glauben, daß Sie nur in der Sache Corla Burke beschäftigt sind.«
    »Sie wissen doch, daß diese Tätigkeit weitere Spesen erfordert und daß...«
    »Schon in Ordnung.«
    Bertha Cool richtete sich auf. »Verzeihung, aber...«
    Whitewell brachte sie mit einer Handbewegung erneut zum Schweigen.
    Nun aber riß ihr die Geduld. »Zum Teufel noch mal! Glaubt doch nicht, daß in dieser Detektei jemand anders die Honorare festlegt als Bertha Cool!«
    Whitewell gewann plötzlich wieder seine Galanterie zurück. »Entschuldigen Sie bitte, Bertha«, sagte er lächelnd. »Wir wollten keineswegs etwas über Ihren Kopf hinweg beschließen. Ich wollte Mn Lam nur klarmachen, was jetzt zu geschehen hat, denn er muß sich ja sofort wieder an die Arbeit begeben.«
    Auch Bertha lächelte wieder. Mit honigsüßer Stimme antwortete sie: »Wissen Sie, Arthur, wenn wir einen Mordfall bearbeiten, müssen wir natürlich mehr Honorar fordern als für andere Fälle.«
    »Und wieviel mehr?«
    Bertha sah mich auffordernd an und wies mit dem Kopf zur Tür: »Also gut, Liebling. Du machst dich jetzt besser an deine Arbeit.«
     

10
     
    Das Haus der Familie Dearborne lag wie ausgestorben im gleißenden Sonnenschein, und der weiße Stuck an der Vorderfront des Gebäudes reflektierte die Strahlen der Sonne derart unbarmherzig, daß die Augen zu schmerzen begannen, sobald man etwas länger hinblickte.
    Ich saß in einem Mietwagen, den ich ungefähr in der Mitte des gegenüberliegenden Häuserblocks geparkt hatte, und wartete. Die Kühle, die sich allnächtlich in der Wüste ausbreitet, hatte mir viel zu schaffen gemacht, und so sog ich die wärmenden Sonnenstrahlen förmlich in mich auf. Nur mußte ich mich mächtig zusammenreißen, um nicht einzunicken.
    Ich versuchte, meiner Müdigkeit Herr zu werden, indem ich eine Zigarette rauchte, hatte aber wenig Erfolg damit. Lediglich die in mir angesammelte nervöse Spannung ließ etwas nach. Einen Augenblick nur wollte ich die Augen schließen, die von dem anstrengenden Beobachten im grellen Licht schmerzten, doch war ich einfach nicht mehr imstande, sie wieder zu öffnen. Wie lange ich so vor mich hin gedöst hatte, weiß ich nicht. Es können zwei, aber auch zehn Minuten gewesen sein, bis ich mit einem schockartigen Ruck wieder aufwachte. Um wach zu bleiben, kurbelte ich ein Fenster herunter und ließ unverbrauchte Luft zu mir herein. Krampfhaft versuchte ich, an etwas zu denken, was mich in Rage versetzen konnte, nur, um meine Nerven anzuspornen. Da öffnete sich die Tür des Hauses, und Odgen Dearborne trat heraus.
    Einen Augenblick lang blieb er auf den Stufen vor der Tür stehen, streckte die Arme in die Luft und gähnte. Ich rutschte auf meinem Sitz so weit nach unten, daß meine Augen gerade noch in Höhe des unteren Fensterrandes blieben. Odgen schaute zum Himmel empor, dann auf die kleine Rasenfläche vor dem Hause und gähnte nochmals

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