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Treffpunkt Unendlichkeit

Treffpunkt Unendlichkeit

Titel: Treffpunkt Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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die Zeichen kennen … gewisse Dinge sind tabu für den Menschen … Weiße Tod …«
    Gaffles hatte das Gefühl, daß es noch eine Weile so weitergehen würde. Er wandte die Blicke von dem Vorhangspalt ab und sah sich um. Die vier kleinen Säle des Gebäudes nahmen ein Drittel des Rundbaus ein; der Rest enthielt die Arena, in welcher der Besitzer seine eigenen Programme vorführte, die Theaterbühnen, die Gaststätten, Bars und Privaträume. Hinter Gaffles befand sich ein netzartiges Gewirr aus Gängen, Travolatorsystemen, Rampen, Lagerräumen, Kontrollpulten, Ankleideräumen, Käfigen und Büros.
    Der Besitzer hatte behauptet, daß man Erlking in diesem Labyrinth verstecken könnte, so lange man wollte; wenn nach ihm gesucht wurde, konnte man ihn ohne weiteres zu einem anderen Ort bringen, da Außenstehende die Verbindungsgänge nicht kannten.
    Gaffles hoffte, daß alles nach Wunsch ablaufen würde. Er wußte nicht genau, weshalb Jockey unbedingt an Erlking herankommen wollte – ein Draht, der bis zu Lyken führte, war im allgemeinen ziemlich wertlos –, aber er hatte bestimmt seine Gründe. Und Jockeys Gründe waren immer gut.
    Er warf wieder einen Blick durch den Vorhang. Der Sprecher war mit seiner Einleitungsrede fast zu Ende. Er stieß Schmähungen und Flüche gegen Tacket aus, und die Jungen und Mädchen lachten und buhten. Für sie war Tacket nie etwas anderes als ein Schimpfwort gewesen.
    Plötzlich wurde eine Reihe farbiger Scheinwerfer eingeschaltet. Jeder erfaßte einen Mann auf der Bühne. Gaffles konnte die Männer nicht genau sehen, aber einer der Scheinwerfer war grün.
    Zeit zum Handeln!
    Er schob den Vorhang zur Seite, um besser sehen zu können. Wenn er die Hand über die Augen hielt, konnte er auch die Zuschauermenge erkennen.
    Ganz hinten war eine Bewegung entstanden. Jemand war auf die Bank gesprungen, schrie zusammenhangloses Zeug und streute mit vollen Händen Rauchpulver um sich. Zwei andere Gestalten in seiner Nähe standen ebenfalls auf und begannen hysterisch zu schreien. Die Aufmerksamkeit des Publikums wandte sich sofort den Radaumachern zu.
    Einige Sekunden vergingen, und Gaffles warf einen raschen Blick auf die beiden Zuschauergruppen, die ihm vorhin aufgefallen waren – die Schläger und die Reichen. Aus dem Augenwinkel erkannte er, daß Tad den Slum-Jungen in der ersten Reihe zum Angriff signalisierte.
    Er machte sich bereit, von seinem Sitz herunterzuklettern. Und dann blitzte etwas auf, gefolgt von einem durchdringenden Ozongeruch. Eine Energiepistole war abgefeuert worden.
    Gaffles war wütend. Hatte er Tad nicht befohlen, beherrscht zu Werke zu gehen? Aber im nächsten Moment erkannte er, daß die Waffe aus der Gruppe der Schläger abgefeuert worden war.
    Entsetzensschreie klangen im Saal auf.
    Wieder wurde die Waffe abgedrückt, und ihr Strahl schlug in das Dach über Gaffles’ Kopf. Die Vorhänge begannen zu schmelzen und fielen zu Boden. Gaffles sprang von seinem Sitz und rannte auf die Bühne.
    Die Kultanhänger waren im ersten Augenblick so verwirrt, daß sie überhaupt keine Schwierigkeiten machten. Gaffles beachtete sie nicht. Die Slum-Jungen, die bereits die Bühne hätten stürmen sollen, waren immer noch nicht da. Sie kämpften gegen die Schläger an, die ihnen den Weg versperrten. Die Zuschauer drängten zu den Ausgängen. Nur diejenigen von Jockeys Leuten, die im Hintergrund mit Rauchpulver für Ablenkung gesorgt hatten, kümmerten sich nicht um die panische Flucht. Und die Gruppe der Reichen blieb ebenfalls sitzen. Die Männer schienen sich zu beraten.
    Die Energiepistole zischte ein drittes Mal, und ihr Strahl entzündete die Vorhänge, die zu Boden gefallen waren. Dann wurde der Schläger, der die Waffe handhabte, von drei Slum-Jungen gleichzeitig überwältigt.
    Die Reichen waren nun zu einem Entschluß gekommen. Sie erhoben sich und stürmten auf die Bühne zu. Der grüne Scheinwerfer war immer noch auf Erlking gerichtet. Gaffles erkannte mit einem Mal, daß die Gruppe genau auf Erlking zulief.
    Die Kultanhänger saßen immer noch wie erstarrt da. Von ihnen konnte er keine Hilfe erwarten – er wollte sie auch gar nicht. Er warf den Kopf zurück und rief: »Tad! Auf die Bühne!«
    Dann trat er mit geballten Fäusten vor.
    Gaffles hatte es auf dem Weg nach oben schwerer als Jockey Hole gehabt; da er nicht Jockeys Begabung besaß, hatte er öfter kämpfen müssen. Er war immer noch ein guter Kämpfer. Er sprang vor, als der erste der Neuankömmlinge sein Bein

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