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Treffpunkt Unendlichkeit

Treffpunkt Unendlichkeit

Titel: Treffpunkt Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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einen jungen Einbruchsspezialisten, einen Schläger und einen Fluchtexperten – und war zu Athlones Wohnung gefahren. Der Ausruf des Fahrers hatte seine Gedankengänge unterbrochen.
    »Die Polizei ist vor uns angekommen!« sagte der Mann.
    Gaffles erkannte zwei Polizeikreuzer vor dem Gebäude. Er starrte nach oben. Nur in der Dachgartenwohnung brannte Licht.
    »Wir gehen trotzdem hinauf«, sagte er nach kurzer Überlegung. »Aber ganz beherrscht.« Er wandte sich dem Fahrer zu. »Du setzt uns an der Ecke ab und fährst dann ein paarmal um den Block. Wir gehen zu Fuß hinauf. Wenn wir wieder abgeholt werden wollen, schalte ich die Wohnungslichter kurz aus und wieder an.«
    »Und wenn zu viele Polizisten da sind?« entgegnete der Fahrer.
    »Dann müssen wir uns eben wieder unauffällig nach unten schleichen und an einer Stelle auf dich warten«, meinte Gaffles spöttisch.
    An der Ecke stiegen sie aus und schlenderten gemächlich auf das Gebäude zu. Die Polizeikreuzer waren leer. Nicht einmal die Fahrer warteten. Eine beruhigende Entdeckung; es handelte sich also um eine Routineuntersuchung und nicht um eine Verhaftung. Allerdings blieb die Frage, was die Polizei in der Wohnung des Polizeichefs suchte.
    »Man hört so einiges«, flüsterte der Schlüsselexperte. »Die Polizisten waren wütend, weil Athlone ihnen den Befehl gab, die Kämpfenden noch aufzuhetzen. Ob sie sich rächen wollen?«
    »Wer weiß?« Gaffles zuckte mit den Schultern.
    Die Außentore ließen sich rasch öffnen – für den Einbruchsspezialisten waren sie ein Kinderspiel. Danach konnten sie ungehindert den Aufzug benutzen. Nicht einmal ein Wachtposten war in der Halle aufgestellt. Gaffles wurde unruhig.
    »Der Aufzug führt wahrscheinlich direkt in die Dachgartenwohnung«, sagte er beim Einsteigen. »Wir fahren hinauf und horchen erst einmal, Gold? Wenn wir viele Stimmen hören, kehren wir um und holen Verstärkung. Wenn nicht, dann riskieren wir einen raschen Blick. Und falls die Situation nicht zu kompliziert aussieht, greifen wir an. Gold?«
    Die anderen nickten.
    Aber alles verlief anders, als sie gedacht hatten.
    Der Aufzug hielt im obersten Stockwerk an, und sie horchten. Jemand beschwerte sich mit lauter Stimme über die Ruhestörung – vermutlich Knard. Andere Männer mit grobem Akzent fluchten; Athlone war offensichtlich nicht anwesend, denn die Flüche galten ihm. Möbel wurden verrutscht. Es schien sich um eine Hausdurchsuchung zu handeln. Gaffles hatte sich eben zu dem Entschluß durchgerungen, daß zuviel Polizei anwesend war, als die Lifttür aufgerissen wurde und ein erstaunter Sergeant ihnen gegenüberstand.
    Nun hatten sie keine Wahl mehr.
    Er packte den Mann an der Jacke, stieß ihn zurück und stellte ihm dabei das Bein. Gemeinsam fielen sie zu Boden. Mit einem Schrei sprang der Schläger über sie hinweg und widmete sich einem von drei Polizisten, die sich mit einem schweren elektronischen Schreibtisch abmühten. Er erledigte ihn und wandte sich seinen beiden Kollegen zu.
    Aber der Einbruchsspezialist, der sich immer noch im Aufzug befand, zeigte mehr Ruhe als alle anderen. Er nahm eine Gasbombe aus der Tasche, warf sie in das Zimmer und fuhr mit dem Lift wieder nach unten.
    Um Gaffles drehte sich alles, und er fiel auf den steif daliegenden Sergeanten.
    Als er zu sich kam, hatte der Einbruchsspezialist die Polizisten gefesselt und den Ventilator eingeschaltet. Das Gas wurde abgesogen. Nach ein paar Sekunden stand Gaffles wieder auf den Beinen.
    Außer ihm waren nur Knard und der Schläger ohne Fesseln. Knard saß in einem Lehnstuhl und schüttelte den Kopf.
    Gaffles trat zu ihm. »Sind Sie Dr. Knard?« fragte er.
    Knard sah ihn erstaunt an. »Ja«, sagte er. »Ich weiß nicht, wer Sie sind oder was Sie hier wollen, aber ich bin sehr froh über Ihre Hilfe.« Er warf einen Blick auf die gefesselten Polizisten. »Genau das hätte ich auch getan, wenn ich dazu in der Lage gewesen wäre.«
    Gaffles grinste. Die Ausgangsbasis war günstig. »Was suchten sie denn?« fragte er.
    »Sie platzten mit einer unglaublichen Anschuldigung hier herein: Ich sollte unerlaubt das Tacket-Prinzip angewandt haben!« Knard erhob sich stirnrunzelnd. »Wahrscheinlich nur eine Erfindung, denn sie sahen nicht so aus, als würden sie die Sache ernst nehmen. Als ich ihnen drohte, Vize-Polizeichef Athlone zu verständigen, begannen sie Flüche auszustoßen.«
    Er holte tief Atem. Dann schien er sich an etwas zu erinnern. »Einen Augenblick!« sagte er und

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