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Treffpunkt Unendlichkeit

Treffpunkt Unendlichkeit

Titel: Treffpunkt Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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hypnotisiert – wenn man es so nennen kann. Erlking deutet etwas von einer Gedankenkontrolle an, die mit Hilfe von ›schwarzen Kästen‹ erreicht wird. Das wird noch nicht alles sein.«
    »Wenn ich widersprechen darf«, sagte eine schnaufende Stimme am anderen Ende des Raumes. »Das wird alles sein.«
    Sie rissen die Köpfe herum und starrten den Sprecher an. Er war ein dicker Mann mit einem runden, lächelnden Gesicht. Er trug ein hemdartiges Gewand, dazu eine Menge Metallreifen und Ketten. Niemand konnte sich vorstellen, wie er hereingekommen war, denn die Tür hatte sich nicht geöffnet.
    Clostrides würgte. »Wer …?« fragte er.
    Der Dicke kam ohne Eile näher. Er sagte: »Man hat mich von Akkilmar hergeschickt, um euch mitzuteilen, daß ihr die Wahrheit – zu unserem Glück – etwas zu spät erkannt habt.«
    Er lächelte Clostrides triumphierend an. Inzwischen holte Jockey Hole mit ruhigen, unauffälligen Bewegungen ein Messer aus einem Geheimfach seines rechten Stiefels und stand auf. Er legte den Arm um die Schulter des Dicken und bohrte ihm das Messer in die Kehle.
    Während die anderen ihn immer noch entsetzt anstarrten, sagte er, als sei nichts geschehen: »Wir haben nicht mehr viel Zeit. Es wäre gut, wenn wir uns an die Arbeit machten.«

 
17
     
    Ein Satz drehte sich in Curdy Wences Gehirn und kam nicht zur Ruhe.
    Her mit dem Draht, her mit dem Draht …
    Er konnte den Draht fast greifen, und es war ein heißerer Draht als je zuvor.
    Solange er ruhig blieb, war alles normal. Er spürte seine angespannten Muskeln in den warmen Kleidern. Er spürte die kräftigende Wirkung der Mahlzeit, die man ihm gegeben hatte. Er spürte das Gewicht seiner Waffe und ihr kühles, glattes Metall. Er konnte die Dunkelheit rund um den getarnten Posten sehen, den man ihm zugewiesen hatte – eine drehbare Scheibe mit einer kuppelförmigen Schutzvorrichtung. Sie wurde von Blättern verhüllt. Man hatte ihnen gesagt, daß vor Morgengrauen nicht mit einem Angriff zu rechnen sei. Curdy war angespannt, und er hatte das Gefühl, daß die Dunkelheit zerfloß und sich wieder zusammenballte. Die Schatten der Bäume bewegten sich. Der Viertelmond war untergegangen.
    Er zwang sich zur Ruhe, und dennoch gelang es ihm nicht, die merkwürdigen Geräusche der Nacht zu überhören. Die Landschaft war felsig, hier und da von kleinen Wäldchen und Büschen aufgelockert, von Schluchten und Bächen durchzogen und jetzt mit Schießständen durchsetzt. Die Eindringlinge konnten irgendwoher kommen. Man wußte nicht, wo sich die neuen Portale öffnen würden.
    Er hatte eine Waffe. Man hatte ihm etwas zu essen gegeben und ihn mit Medikamenten gestärkt. Nur die unsichtbare Fessel hinderte ihn daran, zum Feind überzulaufen, sobald er auftauchte.
    Er hatte es ausprobiert. Wahrscheinlich hatte es jeder ausprobiert. Und der Schläger mit dem schwarzen Kasten hatte ihm nur befohlen, an seinem Platz zu bleiben. Das Echo dieses durchdringenden Befehls dröhnte noch jetzt in seinem Schädel, wenn er daran dachte.
    Er konnte nichts tun – außer gehorchen.
    Hinter ihm wälzte sich Nevada auf der Plattform und stöhnte. Curdy fauchte ihn an, den Mund zu halten, und der Mann gehorchte, aber er wimmerte jetzt leise vor sich hin. Mußte man ihm ausgerechnet Nevada zuweisen!
    Vielleicht kam der Morgen bald und mit ihm der Angriff. Er hatte keine Lust zum Kampf. Aber er hatte auch keine Lust, einfach dazusitzen, sich Nevadas Gejammer und die Geräusche der Nacht anzuhören. Er wollte weg. Das war alles.
    Curdy nahm seine Waffe fester in den Arm und beobachtete die Schatten, die über den Boden krochen. Er haßte beide Welten.
     
    *
     
    Lanchery hatte eben eine Stunde geschlafen, als die Botschaft von Clostrides kam. Der Bote entschuldigte sich für sein Eindringen, drückte Lanchery das Dokument in die Hand und verschwand wieder. Lanchery schlüpfte in seinen Kampfanzug.
    Während er sich anzog, überflog er die Zeilen. Erst dann erkannte er die volle Wichtigkeit des Schreibens. Er setzte sich, immer noch einen Stiefel in der Hand, und vergaß, daß er sich zum Kampf vorbereiten wollte. Er las das Dokument genau.
    Er vertiefte sich so in die Zeilen, daß er nicht hörte, wie sich die Tür leise öffnete und wieder schloß.
    Aber er hörte die Stimme.
    Sofort war alles andere wie ausgelöscht, und er sprang auf. Atemlos sagte er: »Allyn! Was …?«
    Sein Herz klopfte wie wild.
    Das schwache, fahlblaue Schimmern ihrer Kleider erhellte den Raum. Sie hob

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