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Treffpunkt Unendlichkeit

Treffpunkt Unendlichkeit

Titel: Treffpunkt Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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lange leben«, erklärte Jockey. »In seinem Zustand wäre der Tod eine Erlösung. Ich meine jetzt nicht die Verbrennungen – nur sein Gehirn. Er war früher die Gedächtnisstütze von Lyken, und einige der Gedächtnissperren haben sich gelockert.«
    »Ja, Mister Hole«, sagte Knard geduldig, »ich weiß das. Er war zu jener Zeit bei Lyken, als das Rho-Funktionsfeld importiert wurde. Dieses Funktionsfeld ist das Werk einer hochstehenden technischen Zivilisation. Es kann unmöglich einer primitiven Dorfkultur entspringen.«
    Jockey wurde plötzlich schneeweiß, und sein Mund stand offen. Sein sonst so ruhiger Gesichtsausdruck zeigte Erregung und Ungläubigkeit. »Das war es also!« stieß er hervor.
    Knard sah verwirrt auf. »Was?«
    »Passen Sie auf! Erlking wohnte im gleichen Haus wie Nevada. Sie wissen, was gestern zwischen Lyken und Nevada vorgefallen ist? Wahrscheinlich von Athlone? Gold? Dann hat Nevada seine große Neuigkeit bestimmt von Erlking. Ich überlegte schon, was es sein könnte – dieses Akkilmar. Es …«
    Erlking riß plötzlich die Augen auf. »Akkilmar«, sagte er mit belegter Stimme, »ist eine kleine Gemeinde mit Holzhäusern in der Nähe des Ozeans. Ihre Bewohner ernähren sich hauptsächlich vom Fischfang. Sie sind liebenswert und friedfertig uns gegenüber. Sie besitzen außergewöhnliche Fähigkeiten. Aaah!«
    Er warf die Arme in die Luft und stöhnte, als litte er unter starken Schmerzen.
    Knard trat einen Schritt vom Bett zurück und zog seine Handschuhe aus. Er seufzte. »Ich weiß nichts von Ihnen, Mister Hole«, sagte er. »Aber Sie haben natürlich völlig recht. Sie sind mit Ihrem Problem an die richtige Stelle gekommen. Ich habe bisher noch jede Gedächtnissperre gelöst, auch wenn es ein oder zwei Stunden dauerte. Wieviel Zeit haben wir Ihrer Meinung nach?«
    »Bis zur Morgendämmerung könnte es gehen«, meinte Jockey rätselhaft. »Höchstens zwei Stunden also.«
    »Und wohin bringen wir die Information, sobald wir sie besitzen?«
    Gaffles sah erstaunt von einem zum anderen.
    »Manuel Clostrides dürfte sich dafür interessieren«, sagte Jockey. »Ich denke, wir gehen zu ihm.«
    »Das ist fair«, meinte Knard. »Und nun muß ich Sie bitten, das Zimmer zu verlassen. Ich möchte ein paar Tricks anwenden, die besser geheim bleiben.«
    Jockey nickte nach kurzer Überlegung. Er sah Knard immer noch an, als er sagte: »Gaffles, du horchst herum, wo sich Clostrides zur Zeit aufhält. Gib mir sofort Bescheid, wenn du etwas erfährst. Wahrscheinlich werden wir Erlking zu ihm bringen müssen.«
     
    *
     
    Clostrides warf einen Blick auf die Wanduhr und stellte fest, daß es fast vier war. Der Kommunikator summte, und er aktivierte den Bildschirm.
    Das Gesicht des Wachtpostens zeigte sich. Der Mann wirkte unsicher. »Chef, hier sind ein paar Leute, die Sie unbedingt sprechen wollen. Einer von ihnen sagt, er sei ein gewisser Dr. Knard, und ein anderer in einem Rollstuhl soll Erlking sein, die frühere Gedächtnisstütze von Ahmed Lyken.«
    »Wie lange versuchen sie mich schon zu erreichen?« fragte Clostrides, ohne mit einer Wimper zu zucken.
    »Seit einer Viertelstunde, Chef.«
    »Du bist entlassen. Hole dir deinen restlichen Lohn und verschwinde. Und schicke die Leute sofort nach oben.«
    Er schaltete den Schirm aus und erhob sich von seinem Sessel.
    Knard betrat als erster den Raum, gefolgt von einem unsicheren Jockey, der einen Rollstuhl vor sich herschob. In dem Rollstuhl saß ein Mann mit schlaffen Gesichtszügen. Seine Arme und sein Hals waren mit Ersatzhaut bedeckt, und er stöhnte leise.
    »Verschwenden wir keine Zeit mehr«, sagte Clostrides. »Setzen Sie sich und erzählen Sie. Was ist Akkilmar?«
    Jockey ließ den Rollstuhl mitten im Zimmer stehen und nahm in einem Sessel Platz. Seine Blicke streiften Clostrides ein wenig neidisch.
    »Akkilmar«, sagte Knard und setzte sich ebenfalls, »scheint der Vorposten einer gegnerischen Zivilisation zu sein, die ebenfalls die Tacket-Welten ausbeutet und die über Lyken auch an unsere Erde herankommen möchte.«
    Clostrides sagte nichts. Er schloß die Augen.
    »Sie könnten das von Erlking selbst erfahren«, meinte Knard, »aber seine Sätze klingen ziemlich zusammenhanglos. Es gelang mir, an die hundert Gedächtnissperren zu lockern, aber ich konnte nicht gründlich genug vorgehen.
    Alles dreht sich um das Rho-Funktionsfeld. Es muß einen Grund gegeben haben, weshalb Lyken nicht zwei und zwei zusammenzählte, als er das Funktionsfeld

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