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Treibhaus der Träume

Treibhaus der Träume

Titel: Treibhaus der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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massieren, einsalben, beatmen und ozonduschen lassen? Als ich abfuhr, winkte mir mein Alter nach, aber seine Augen glänzten wie mit Speck eingerieben. O nein, meine Liebe. Gleiches Recht für alle! Ein bißchen Abwechslung ist der Sekt des Lebens.«
    »Er kommt!« rief Frau Haut, die Frau Nitze am Fenster abgelöst hatte. »Er hat eine Tasche bei sich.« Sie wich von der Gardine zurück, weil Lorentzen zufällig nach oben blickte. »Wie wäre es, wenn Sie noch sagen, Sie hätten Stechen in den Leisten?«
    Der Mund Frau Hauts zuckte etwas hysterisch. Ihre Augen flimmerten.
    »Nein!« rief Klara Domplatz. »Nein! Das nicht!« Sie legte sich hin und machte ein leidendes Gesicht. »Und wenn … wenn er den Schwindel merkt?«
    »Das soll er ja, früher oder später.«
    »Und wenn er Krach schlägt?«
    »Das liegt nur an Ihnen.« Frau Nitze strich sich das Kleid glatt. Über ihre Haut prickelte es, als läge sie im Bett. »Bei mir würde er bestimmt nicht protestieren. Haben Sie noch nie einen Mann verführt … außer Ihrem eigenen?«
    »Nein.«
    »O Gott!« Frau Nitze starrte Frau Haut entsetzt an. »Das haben wir nicht gewußt. Klara, enttäuschen Sie uns nicht. Denken Sie daran: Der ganze ›Club‹ rechnet mit Ihrem Sieg …«
    Es klopfte. Frau Nitze und Frau Haut wichen an die Wand zurück. Da Klara Domplatz nichts sagte, sondern sich im Bett fest zusammenrollte, rief Frau Nitze laut:
    »Ja, bitte!«
    Dr. Lorentzen trat ein. Hinter ihm kam Marianne ins Zimmer, was den Frauen sehr mißfiel. Frau Haut telefonierte mit den Augen zu Frau Nitze. Die muß weg … sofort … sonst ist alles geplatzt.
    »Wir … wir kommen nachher noch einmal wieder«, sagte Gisela Nitze und lächelte Lorentzen kokett an. »So eine Bronchitis macht einen ganz schwach, nicht wahr, Doktor?«
    »Es kommt darauf an, wie schwer sie ist.« Lorentzen setzte sich ans Bett auf einen Stuhl, den ihm Marianne heranschob. Beim Hinausgehen sahen die beiden Verschwörerinnen noch, wie Lorentzen erstaunt den Kopf schüttelte. Marianne stand am Fenster.
    »Die muß raus!« zischte Frau Haut auf dem Flur. »Laufen Sie! Rufen Sie aus Ihrem Zimmer im Büro an. Dann wird man sie holen!«
    Im Zimmer von Frau Haut warteten unterdessen die anderen Frauen. Sie tranken Rheinwein, rauchten und tauschten Erinnerungen aus. Als Frau Haut eintrat, sprangen sie allesamt auf.
    »Nun?« fragte Marion Stellmacher. »Gelungen?«
    »Lorentzen ist erst mal bei ihr. Aber ich glaube, Klara stellt sich reichlich dumm an. Sie hat Angst. Wie kann man vor einem Mann Angst haben? Das verfehlt doch völlig seinen Zweck.«
    Die Frauen kicherten wie Lachtauben.
    Nach fünf Minuten kam auch Frau Nitze zurück. Sie zuckte mit den Schultern. »Pleite!« rief sie. »Die ›Chefin‹ geht nicht aus dem Zimmer. Sie läßt durchstellen … da habe ich aufgelegt. Was sollte ich noch machen?«
    Frau Haut setzte sich auf die Fensterbank und schlenkerte die langen Beine hin und her. Ihr strenges, hochmütiges, aber ungemein interessantes Gesicht offenbarte eine Enttäuschung. »Wir müssen uns etwas anderes ausdenken«, sagte sie, griff nach einer Whiskyflasche und schenkte sich ein Glas voll. »Es wäre doch gelacht, wenn zwölf so schöne und temperamentvolle Frauen wie wir nicht einen Mann herumkriegten … auch wenn es Dr. Lorentzen ist. Irgendwo ist auch ein Heiliger ein Mann, und dieses Irgendwo ist nicht wegzuleugnen.«
    Die Frauen lachten wieder und hoben die Gläser.
    Es ist wirklich schwer, einen Stall voller Katzen ruhig zu halten.
    Dr. Lorentzen untersuchte Klara Domplatz mit aller Gründlichkeit. Er maß Blutdruck und Puls, er maß Fieber – Klara hatte keines –, er horchte Lunge und Bronchien ab, kontrollierte das Herz … und hier war eigentlich der Augenblick, wo Klara Domplatz ihre große Rolle zum Triumph fuhren sollte. Mit nacktem Oberkörper saß sie im Bett, und Dr. Lorentzen drückte das Stethoskop unter ihre linke, schöne, runde und volle Brust.
    Wie eine starre Puppe saß Klara Domplatz im Bett. Hinter ihr stand Marianne Steegert am Fenster und reichte Lorentzen ab und zu die Instrumente an.
    Ich bin verraten und verkauft, dachte sie. Der ganze Schwindel kommt jetzt heraus. Diese Blamage. Ich reise ab … ich reise morgen ab. Es war nur der Whisky schuld, daß ich überhaupt mitmachte. Wann trinke ich denn schon Whisky? Ich hatte einen Schwips, als ich die Wahl gewann. O Himmel!
    Mit hochrotem Kopf ließ sie sich den Rücken abklopfen, mußte die Arme hochheben und tief

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