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Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Titel: Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim K.
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verschlang aber auch Bücher von Zeitzeugenberichten aus dem Zweiten Weltkrieg. Das Leid der deutschenKriegsgefangenen machte mich sehr betroffen. Gemessen an ihrer Situation, war meine Gefangenschaft eher ein Aufenthalt in einem Schullandheim. Auch das Leid der Zivilbevölkerung, ganz egal auf welcher Seite, ließ mich nicht unberührt, und mir wurde bewusst, was Menschen anderen Menschen antun, aber auch aushalten und ertragen können, wenn es darauf ankommt. Und dies empfand ich auch als Trost. Mit der Zeit bemerkte ich, dass ich immer mehr zur Ruhe kam und mein seelisches Gleichgewicht wiedererlangte. All die innere Unruhe, die Zerrissenheit, die Sorgen und Wunden durch das unsägliche Mobbing der grün-weißen „Brut“ verschwanden allmählich. Nach Monaten konnte ich endlich wieder ruhig und zu geregelten Zeiten schlafen. Die Situation, in der ich mich befand, hatte glücklicherweise auf meine „Genesung“ keinerlei Einfluss. Dennoch war die Ungewissheit und Sorge vor einer möglichen Verurteilung ständig existent. Ich erinnere mich noch gut an ein Telefonat mit meinem Rechtsanwalt, bei dem er sagte: „Herr K., machen wir uns nichts vor, es sieht nicht gut aus.“ Tagelang hatte ich voller Vorfreude auf dieses Telefonat gewartet, und dann diese Aussage. Ich schlurfte niedergeschlagen in meine Zelle zurück, um mich meinen zerstörerischen Gedanken hinzugeben. Ich musste die schweren Schatten jedoch beiseite schieben, um nicht unter der Last begraben zu werden. Ich war schließlich unschuldig. Aber wenn die Zeit am dunkelsten ist, erkennt man seine wahren Freunde. In meinem Fall waren dies meine beste Freundin Anke, mein wundervoller Anwalt Herr Ahrend, meine liebe Mutter und ein kleiner Kreis von Freunden. Meine Mutter gab mir Kraft durch ihre vielen und kostbaren Briefe, in denen sie mir ihr Vertrauen aussprach und ihrer Unterstützung versicherte. Es tut unbeschreiblich gut, wenn es Menschen gibt, die draußen weiter zu einem stehen. Anke schrieb mir fast täglich, und eine andere Freundin bekam sogar eine Besuchserlaubnis und besuchte mich alle zwei Wochen für eine Stunde. Trotz der Überwachung durch einen anwesenden Beamten waren diese Besuche wunderbar, bedeuteten sie doch den einzigen persönlichen Kontakt zur Außenwelt. Von der Freundin erfuhr ich unter anderem auch, dass sich Sorena vollständig von mir abgewandt hatte. Trotz allem, was ich für sie getan hatte, wollte sie nichts mehr mit mir zu tun haben.Allerdings war dies für sie kein Hinderungsgrund, weiterhin mit dem Porsche Boxster durch die Gegend zu fahren, der auf meinen Namen lief und dessen Raten von meinem Konto abgebucht wurden. „Ob man das nicht umschreiben kann?“ erdreistete sich dieses kleine Luder noch zu fragen. Nein! Sie erinnern sich? Bevor sie mich kennengelernt hat, hatte sie einen Berg Schulden und bekam nichts auf die Reihe. Dann regelte ich alles, und nun wollte sie mit mir nichts mehr zu schaffen haben? Ich bin gespannt, ob sie ihr Leben zukünftig alleine gestalten kann, sehe auf Grund meiner Erfahrung mir ihr allerdings schwarz. Staub zu Staub und Asche zu Asche. Ich musste mich aber auch von anderen Dingen trennen. Da niemand wusste, wie lange der Albtraum dauern würde, musste ich meinen schönen Porsche Cayenne S und mein „Baby“ (Custombike) verkaufen. Ich konnte mir die Raten schlichtweg nicht mehr leisten. Die Trennung fiel mir erstaunlich leicht. Hier drinnen verliert das Materielle eben an Wert. Es gibt nichts, was nicht ersetzbar wäre. Aber meine Beziehung zu „Gott Mammon“ hat sich in der schweren Zeit sicherlich auch verändert. Geld dient nicht mehr dem Protz, sondern vor allem der Beruhigung, „ungestört“ leben zu können – was allerdings auch eine Art von Luxus bedeutet. Was mir Anke bereits geschrieben hatte, wurde mir von der Besucherin bestätigt: Meine Wohnungen waren durch die „durchsuchenden“ „Bullen“ komplett verwüstet worden. Es sah aus wie nach einem Bombeneinschlag. Außerdem parkten ständig Streifenwagen sowie zivile Einsatzfahrzeuge unmittelbar vor meinem und Ankes Wohnhaus. Nachdem meine Besucherin einmal Anke besucht hatte, wurde sie sogar von einer Zivilstreife verfolgt. Ein Fels in der Brandung war und blieb mein väterlicher Freund und einzigartiger Anwalt Herr Ahrend. Er besuchte mich alle zwei Wochen, fuhr dafür von B.-Stadt nach Dortmund, blieb bis zu sechs Stunden am Stück, um danach den ganzen Weg wieder zurückzufahren. Oft ließ er sich über Mittag,

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