Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)
Männlichkeit und vereinter Stärke führt oft in Exzesse, sowohl sexueller Art als auch des Drogenkonsums. Es kommt zu gemeinsamen Bordellbesuchen, bei denen mehrere gleichzeitig eine Dame „beglücken“, oder zu privaten Viagrapartys. Mit all diesen Erlebnissen brüstet man sich untereinander. Zur Kompensation der „harten und belastenden“ Einsätze lässt man des Öfteren auch schon mal ein „Hörnchen“ kreisen oder greift zu „mehr“. Bereits vor Jahren wurde eine ganze Gruppe des SEK-Köln wegen eines Drogenskandals aufgelöst, und Ermittlungsverfahren gegen die Beamten wegen fahrlässiger Tötung, Körperverletzung und Strafvereitelung eingeleitet. Bei einem Einsatz wegen einer Selbstmorddrohung im Juli 2001 sei nach Zeugenaussagen der Tod des Lebensmüden durch einen SEK-Beamten fahrlässig verursacht worden. Bei dem Versuch, einen flüchtigen Bankräuber festzunehmen, stürmte ein Kölner SEK im Jahre 2003 die falsche Wohnung und verletzte bei der „Überwältigung“ des älteren Ehepaares den 62- jährigen unschuldigen Rentner schwer. Eine Entschuldigung des als „Rambo-Truppe“ bekannten Kölner Sondereinsatzkommandos gab es nicht. Einige Beamte sollten Jahre später Rauschgift in Autoreifen geschmuggelt und Ausrüstung gestohlen haben. Zeugenaussagen zufolge hat der Leiter des Kommandos nach Einsätzen dafür gesorgt, dass die SEK-Männer ihre Darstellungen absprachen, umeventuelle Fehler zu vertuschen. All das geschah in dem Kommando, bei dem während einer Übung ein „eigener“ Mann von seinem Kollegen erschossen wurde. Ausgerechnet dieser getötete Kollege wollte angeblich aus einigen der o.g. Gründen das Kommando verlassen und über die Missstände „auspacken“. Sicherlich mag es Zufall, ein Unglück gewesen sein, trotzdem betonte ein Polizeisprecher, dass vor allem geklärt werden müsse, warum bei der Übung eine Waffe mit scharfer Munition zum Einsatz kam. Das sei nur bei einigen Übungen zulässig. Geholfen oder gar ein Umdenken eingeleitet hat die Auflösung aber nicht. Jahre später überfällt wiederum ein Kölner SEK-Kommando einen Rentner, der zu Hause angeblich Handgranaten hortete. Der Mann wurde brutal zusammengeschlagen und ist seitdem schwerbehindert. Er war wehrlos, als ihn die wohl zwölf Vermummten aus dem Bus rissen, wehrlos, als sie ihn traten und schlugen – selbst dann noch, als er gekrümmt auf dem Boden lag und nach der Polizei schrie. Schadenersatz und Schmerzensgeld hat er vom Land NRW aber bis heute keinen Cent bekommen, nicht mal eine Entschuldigung. Wie die gefürchteten und heimlich bewunderten Rocker möchte man eine Kutte tragen, was in diesem Fall der Einsatzoverall ist, der als „Kleid der Ehre“ bezeichnet wird. Süß! Welch ehrenvolle Männer das sind, stark, mit durchgeladenen Waffen, immer mit einer Übermacht von mindestens 5:1 … Und selbst dann zittern sie. Während meines ersten Praktikums beim SEK in B.-Stadt äußerte sich ein „Kollege“ zur Einführung einer Helmkamera, die laufende Einsätze filmen sollte, wie folgt: „So eine Scheiße. Jetzt kann ich nicht mehr so einfach eine Nase brechen. Na ja. Die Kamera filmt bestimmt auch mal aus Versehen nur die Decke.“ Diese Äußerung war übrigens vollkommen ernst gemeint und gibt die Haltung zahlreicher „Elitecops“ innerhalb der SEKs wieder. Diese spiegelt sich in zahlreichen Einsätzen, nicht zuletzt den meiner Verhaftung, wider. Der Leiter der Psychiatrie, Professor Herold, fertigte nach dem Einsatz einen bösen Beschwerdebrief an die Polizei, in dem er heftig kritisierte, dass Bewaffnete und Vermummte womöglich inmitten seiner Patienten einen derartigen Einsatz durchgeführt hätten. Dieses wäre unvorstellbar! Mein Bruder Salem wurde in Frankfurt von einer ganzen Horde SEKler festgenommen. Obwohl er sichbewusst nicht wehrte und schon gefesselt am Boden lag, schlug ihm ein SEK-Beamter immer wieder auf den Kopf, die Schläfe und auf die Nase. Das Blut spritzte aus seiner Nase bis er förmlich in einer Lache aus diesem lag. Alles was Salem, der glücklicherweise „unverletzt“ blieb, dazu mit ruhiger Stimme sagte, war: „Beruhige dich, ich bin Familienvater!“ Ein JVA-Beamter erzählte mir im Knast, dass ein Bandido, der von einer SEK-Gruppe nach seiner Vernehmung wieder zurückgebracht wurde, ebenfalls mittels eines Schlagstocks im gefesselten Zustand verletzt wurde und daraufhin zum Gefängnisarzt musste. Alles, was der Bandido getan hatte, war, einen kleingewachsenen
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