Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)
ihren Tonfas (Schlagstöcken) auf die Köpfe der Besucher einschlugen. Ein Beamter soll geschrien haben: „Leg dich hin, du Fotze!“ um daraufhin dem ahnungslosen Besucher ein Schädel-Hirn-Trauma und schwere Platzwunden mit dem Tonfa zuzufügen. Sein Kollege prügelte seinen Begleiter nieder, der blutüberströmt und bewusstlos zusammensackte. Ein dritter der SEK-Bande rief: „Lass jut sein, der läuft schon aus.“ Alleine diese Äußerungen und die sinnlose, schwerste kriminelle Brutalität spiegeln das Niveau und das Innenleben vieler Männer dieser Zunft wider. Die Opfer waren übrigens ein Regierungsangestellter und ein Hamburger Anwalt, die gemeinsam einen Junggesellenabschied feiern wollten. Insgesamt wurden unter den 160 festgenommenen Discogästen ganze sechs polizeibekannte Hooligans identifiziert, die jedoch rein gar nichts verbrochen hatten. Keiner der Polizeischläger wurde belangt. Terror und Gewalt gegen Zivilpersonen ist offensichtlich das Einzige, wozu sie im Stande sind. Überall laufen Schwerstkriminelle rum und gehen öffentlich ihren Geschäften nach. Aber ein derartiger Einsatz gegen solche würde eventuell aufzeigen, wie hilflos die Knüppeltruppen eigentlich sind. Da ist es folglich wesentlich einfacher, harmlose Bürger beim Feiern zusammenzuschlagen oder in großangelegten, öffentlichkeitswirksamen Aktionen Rentnerwohnungen zu stürmen. Und das Rückgrat, für verfehlte Aktionen seinen Arsch hinzuhalten, hat offensichtlich keiner der staatlich herangezüchteten, „gemeingefährlichen Schläger“. Schuldeingeständnis? Fehlanzeige! Und was tut die Politik? Wer schützt uns, die Bürger, vor diesen brutalen „Gewalttätern in Uniform“? Zum Abschlusssollt „Ihr“ noch wissen: Ich trug zwar den Einsatzoverall und die Uniform, aber dafür schäme ich mich heute aus tiefster Seele. Ich gedenke der ehrlichen und guten Polizisten, die es noch gibt. Der Rest von Euch kann sich meiner Verachtung gewiss sein. Ihr seid eine Schande!
59. Höllenritt? - Köstlich!
Es ist Donnerstag, der 12.08.2010, und noch fünf Tage, dann sitze ich seit fünf Monaten im Gefängnis. Vor etwa zwei Wochen wurde Jörg Kachelmann aus der Haft entlassen. Er wurde nach mir eingesperrt und vor mir freigelassen. Bei ihm steht die Aussage des vermeintlichen Opfers gegen die seinige, was das OLG Karlsruhe dazu veranlasste, den dringenden Tatverdacht auf einen einfachen Tatverdacht herunterzuschrauben, was seine Haftfortdauer umgehend beendete. Die obergerichtliche Entscheidung trifft auf meinen Fall ebenfalls zu. Bei meiner Belastungszeugin kommt jedoch erschwerend hinzu, dass sie erwiesenermaßen drogensüchtig ist und sich in fortlaufende Widersprüche verstrickt. Unmittelbar nachdem die Entlassung von Kachelmann über den Äther lief, befasste sich Rechtsanwalt Ahrend erneut mit einem Antrag auf Haftprüfung. Auf diese Entscheidung warte ich nun täglich. Sollte das Landgericht Dortmund gegen die Aufhebung des Haftbefehls entscheiden, wird Beschwerde beim OLG Hamm eingelegt. Es heißt weiterhin, geduldig abzuwarten. Inzwischen ist „Klaus“, der Serienbankräuber, der die Zelle neben mir bewohnte, aus der U-Haft in die Strafhaft verlegt worden. Und das ist eine andere Abteilung. Er bekam sein Urteil: achteinhalb Jahre. Darüber freute er sich noch, denn aufgrund seiner Vorgeschichte stand auch eine anschließende Sicherungsverwahrung im Raum. Er hatte schon einmal elf Jahre abgesessen. Ein ebenso völlig unscheinbarer Typ wie Klaus ist „Eskimo“, der seinem Saufkumpanen nach einem Streit mit einer Axt den Kopf abgeschlagen hat. Eskimo kam übrigens mit um die acht Jahre davon. „Christof“, ein russischer Mithäftling, der im großen Stil Zigaretten geschmuggelt hatte, bekam für seine Tat neun Jahre. Ein schönes Rechtssystem. Mörder und Serienräuber werden vergleichsweise mit Samthandschuhen angefasst, während Steuerstraftäter wie das brutalste Schlächterpack ohneSeele und Gewissen behandelt werden – Jedenfalls wenn man keinen bekannten Namen trägt. Der Fehler von Christof bestand darin, den Staat Deutschland zu bescheißen. Hätte er einen Bürger ausgeplündert, ihm auch noch Gewalt angetan oder gar erschlagen, er müsste nicht so lange sitzen. Am 30. August erhielt der Mörder vom feige aus dem Auto heraus erschossenen Bandido Eschli elf Jahre wegen Totschlags. Elf Jahre … Ich bin sicher, ohne Kutte wären es weniger gewesen, und wenn sein Opfer keine getragen hätte, wohl mehr. Wenn er zwei
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