Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)
musste leider geschäftsbedingt daheim bleiben. Die meisten der anderen B.-Stadter Angels fuhren hingegen Richtung Italien. Mit dabei war Tonis VW-Firmenbully, den er dem Charter inklusive Werkzeug und Motorradrampe zur Verfügung stellte. Am Steuer des Bully saß der zukünftige Auszubildende Pfeifer. Während der Fahrt nach Italien riss jedoch der Fender von Charlies neuem Bike, und Ray rief Toni erbost an und wetterte, ob er Charlie umbringen wolle. Als die Maschine schließlich wieder auf Tonis Firmengelände stand, stellte sich heraus, dass es sich zweifelsfrei um einen Materialfehler handelte. Daraufhin beruhigten sich die Gemüter wieder. Trotzdem: Toni war derjenige, der Arbeit und Geld in den Club investierte, doch der Dank blieb aus. Im Gegenteil, er wurde noch blöde angemacht. Irgendetwas wurde bereits hinter den Kulissen gespielt, da bin ich mir sicher. Ich war derweilen weiter krank. Meine Ärztin attestierte mir, dass ich vollkommen überlastet, ausgebrannt und zudem schwer depressiv sei. Sie riet mir, ein paar Wochen einfach zu verschwinden. Am geeignetsten sei ein Ort im Ausland, an dem mich niemand kennt und wo ich einmal vollkommen entspannen und abschalten könnte. Mir fiel sofort die Wohnung von Toni in Marbella ein. Mein Budget reichte zwar nicht für mehrere Wochen, aber ich beugte in zweierlei Hinsicht vor. Zum einen organisierte ich mir eine temporäre Urlaubsbegleitung für Marbella, und die restlichen Wochen wollte ich auf Mallorca verbringen. Für Marbella ergaben sich sogar zwei Urlaubsbegleitungen. Die eine war für einige Tage Paulina, eine scharfe Polin aus dem Saunaclub Harem, und die andere war meine süße Sorena, die für ein Wochenende aus der Schweiz herübergeflogen kam. Nun ja, die Ärztin hatte mir geraten, allein zu verschwinden, und ich hatte mich nicht daran gehalten. Mein Fehler. Ich stritt laufend mit Paulina, deren tumbe und gleichgültige Art mich unter der Sonne Marbellas verärgerte. Schon nach zwei Tagen verließ sie auf mein Drängen mit gepackten Koffern die Wohnung. Sie war mir einfach unerträglich. Die restlichen Tage hatte ichumso mehr Spaß mit Daniel, einem gemeinsamen Freund von Toni und mir, der mit Frau und seinen beiden süßen Töchtern in Marbella in einer Luxuswohnung direkt am Strand wohnte. Die letzten Tage stieß planmäßig Sorena zu uns. Wir hatten mit ihr eine schöne Partyzeit im Traumhafen von Puerto Banus und auf einer exklusiven Privatfeier. Ich kannte so etwas bisher nur aus dem Fernsehen, aber Daniel machte es möglich. Er kannte alles und jeden und war in den High-Society-Kreisen von Marbella eine fest integrierte Person. Nach einer wundervollen Woche und einem tollen Wochenende für Sorena fuhren wir gemeinsam zum Flughafen. Ich flog nach Hannover für einen kurzen Zwischenstopp in Deutschland, und Sorena kehrte in die Schweiz nach Zürich zurück. Zuhause wieder bei Anke, packte ich meinen Koffer für Mallorca und flog wenige Tage darauf mit guten Büchern, Musik und Sportsachen auf der Deutschen Lieblingsinsel Nummer eins. Ich hatte bereits ein Hotel in Paguera gebucht, da ich in diesem schon einmal einen Traumurlaub mit meiner ehemaligen Freundin verbracht hatte und noch viele Erinnerungen mit diesem Urlaub verband. Ich freute mich sehr.
21. Out
Während ich im Begriff war, in Richtung Marbella zu fliegen, traf Toni seinerseits Vorbereitungen, um nach Brasilien zu fliegen. Es sollte zum World-Run, dem jährlichen Treffen der Hells Angels weltweit, nach Rio gehen, und Toni freute sich auf derartige Anlässe eigentlich immer. Er konnte bei solchen Gelegenheiten Brüder aus anderen Ländern treffen und mit diesen gemeinsam feiern. Im Vorjahr hatte er auf dem Euro-Run in Hannover, der auf dem riesigen Areal des Saunaclubs FKK-Villa stattfand, das Reparaturzelt betrieben. Den aktuellen Euro-Run hatte er aus geschäftlichen Gründen leider nicht wahrnehmen können, weshalb er sich umso mehr auf den World-Run freute. Auf einem Clubabend in B.-Stadt wurde verkündet, dass selbstverständlich der Club die Flugkosten übernimmt. Anschließend wurde in die Runde gefragt, wer teilnehmen wollte. Auf Grund der erheblichen Kosten für Flug, Unterkunft und Verpflegung meldeten sich nur Toni und Heinrich, ein ehemaliger Engel ausKassel, der von Toni nach B.-Stadt gelotst worden war. Es war kein Wunder, dass es nicht mehr Meldungen gab. Das B.-Stadter Charter bestand vorwiegend aus Arbeitslosen und Membern mit „normalen“ bis eher schlechten
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