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Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Titel: Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim K.
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meine Dienstfähigkeit untersucht werden. Der Leiter VL und mein Anwalt verblieben so, dass jedweder weiterer Kontakt nur über Herrn Ahrend (meinem „Quasi-Vormund“) laufen würde. Sie verabschiedeten sich, und wir verließen das Büro. Auf den Gängen lief der Leiter VL schnellen Schrittes an uns vorbei. Was kümmerte es mich? Wir verließen die Liegenschaft, bestiegen unter den Augen einiger neugieriger Beobachter den AMG und fuhren davon. Später erfuhr ich den Grund seiner Eile. Er wollte in jedem Fall sichergehen, dass ich wirklich nicht selber fuhr. Zu diesem Zweck hatte er einen Streifenwagen in Bereitschaft versetzen lassen. Aber niemand musste einschreiten, denn jeder konnte sehen, dass ich gefahren wurde. Wenn ich auf dieses Gespräch zurückblicke, erkenne ich, dass er sich wirklich Sorgen um mich machte. Nur konnte er eben nicht verstehen, dass er und „seine“ Polizei die Ursache für meine Probleme waren. Wenn man sich seine Psyche näher anschaut, lebt er in seiner Welt, aus der er nicht heraus kommt. Er kann sich nicht in andere hineinversetzen und es auch nicht tolerieren, denn es würde sein Bild von der Welt und damit ihn selbst zerstören. Solche Leute verstehen nur, wenn sie es am eigenen Leibe erfahren. Nur sind die Erfahrungen, die ich machen musste, nicht meinen schlimmsten Feinden zu wünschen. Aber vielleicht sollte ich sie doch wünschen, weil aus dem Feuer der Vernichtung der Phönix der Neugeburt steigt.

29. Bei der Polizeiärztin in Münster
    Bereits wenige Tage später erhielt mein Rechtsanwalt Herr Ahrend eine schriftliche Benachrichtigung, dass schon in wenigen Wochen eine Untersuchung beim polizeiärztlichen Dienst in Münster stattfinden sollte. Wegen meiner noch guten Kontakte zu sehr wenigen Kollegen/-innen innerhalb der KPB Lippe erfuhr ich ebenfalls sehr schnell, dass mein „Gespräch“ mit dem Leiter VL Entsetzen und Bestürzung hervorgerufen hatte. Tenor war, dass ich ein Wrack und nicht mehr wiederzuerkennen sei. Nun, wenn das Gespräch bei Bentheim diesen Eindruck hinterlassen hatte, so sollte es mir recht sein. Von meiner behandelnden Ärztin Frau Dr. Wermeling musste ich bei meinem nächsten Termin erfahren, dass Herr Bentheim sie tatsächlich am Tag nach dem Gespräch erbost angerufen und regelrecht „zur Sau gemacht“ hatte. Er habe sie unverschämt und lautstark angeschrien und wissen wollen, welche Medikamente ich bekam und unter welcher Krankheit ich genau litt. Frau Dr. Wermeling verbat sich diesen Ton und beendete das Telefonat. Vorher wurde sie von Bentheim noch darauf hingewiesen, dass ich Waffen zu Hause hätte. Als Sportschütze verfügte ich über eine Waffenbesitzkarte mit zwei eingetragenen Pistolen, einer SIG Sauer und einer Heckler und Koch. Wollte er mich als einen potentiellen Amokläufer hinstellen oder dachte er, ich könne mir damit in meinem Zustand selbst etwas antun? Jedenfalls erwog meine Ärztin nach diesem Telefonat, eine Dienstaufsichtsbeschwerde zu erstatten, sah dann aber vorerst davon ab. Der Leiter VL hatte seine Kompetenzen einmal wieder, wie schon oft zuvor, maßlos überschritten. Er benahm sich absolut cholerisch und wies mangelnde Selbstbeherrschung auf. Unverständlicherweise verschob sich der Untersuchungstermin in Münster zweimal, was mein Anwalt nicht als Zufall wertete. Mehrere Wochen später als ursprünglich vorgesehen fand der Termin bei der Polizeiärztin Frau Dr. von Wenning statt. Da ich keinen behördlichen Termin mehr ohne Herrn Ahrend wahrnahm, stieg dieser in den frühen Morgenstunden in Detmold in ein ziviles Dienst-Kfz um. Ich dagegen hatte das Vergnügen, vom Fahrer der Behörde an meiner Wohnanschrift aufgesammelt zu werden. Gemeinsam ging es anschließend nach Münster. Ich kannte zwarden Fahrer, es entwickelte sich jedoch kein Gespräch, da ich den Hinweg auf dem Rücksitz halb schlafend, halb dösend verbrachte. Herr Ahrend hingegen unterhielt sich prächtig. Endlich in Münster angekommen, durchquerten wir das Eingangstor der Polizeiliegenschaft an der Weseler Straße. Vor etwa zehn Jahren hatte ich dieses Tor schon einmal durchquert, um meine Einstellungstests zu absolvieren, und ein paar Jahre später erneut, um erfolgreich das Einstellungsverfahren der Spezialeinsatzkommandos zu durchlaufen. An diesem Tag diente mein dritter Besuch dem entgegengesetzten Grund, nämlich meinem Ausscheiden aus dem Polizeidienst. Wieder führte mich mein Weg in das Gebäude des polizeiärztlichen Dienstes, dieses Mal

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