Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)
Dank Verenas Fehler mit dem Telefonat ihrer Schwester wurde ihr Handy geortet und die „Entführte“ wiederentdeckt. Obwohl es also ein Leichtes gewesen wäre, den ganzen Sachverhalt aufzuklären, wurde lieber eine solch unwürdige Show abgezogen. Man gab ihr einen fiktiven Termin, um genau an diesem Tag bei uns „zuzuschlagen“. Die „Polizei“ verbündete sich mit albanischen Zuhältern und machte sich freiwillig zu willfährigen Helfern eines kriminellen Clans. Es gab jedoch noch ein pikantes Detail. Nach unserer Entlassung saßen wirgemeinsam auf einer Bank vor dem Polizeipräsidium, als sie mir sagte: „Den einen von denen kannte ich. Das war ein Freier von mir.“ „Wie bitte? Verarsch mich jetzt nicht!“ „Nein, das war ein Freier von mir aus dem Harem. Ich habe den gleich bei der Durchsuchung erkannt. Das ist ein ganz perverses Schwein, der mir richtig weh getan hat. Deshalb hat der wohl auch in meiner Unterwäsche rumgewühlt.“ Nachdem wir uns von der Bank erhoben hatten, kam nach Feierabend der Beamte des Weges, der Verena ihre Fingerabdrücke abgenommen hatte. Sie wechselte ein paar Worte mit ihm und berichtete mir dann, dass der ganz nett gewesen sei. Und dann fügte sie noch hinzu, dass alle gelacht hatten, als sie ihnen sagte, dass sie einen von ihnen auch schon ,gevögelt‘ hat. „Wen denn?“ haben sie neugierig gefragt. „Den mit den dunklen, kurzen Haaren.“ „Behrens?“ fragten sie daraufhin noch mehr belustigt. Genau der! Noch mehr Wut stieg in mir auf. Jetzt konnte ich mir auch die feindliche Art dieses „Kollegen“ mir gegenüber erklären. Alles ergab nun einen Sinn. KHK Behrens, der ein Stamm-Freier bei Verena war, hatte bisher immer schön für seine abartigen Wünsche bezahlen müssen. Und nun sieht er einen Mann neben seiner Angebeteten im Bett liegen, der all das für lau bekommt. Und obwohl KHK Behrens „seine“ Prostituierte von Anfang an erkannte, reißt er die Durchsuchung an sich und führt selber die Vernehmungen durch. Wohl nicht nur in meinen Augen ist dieser Schmutz eine absolute Schande für die Polizei.
42. Absturz
An einem Freitag waren wir wieder daheim. Verenas Tochter war in Obhut einer Pflegefamilie, und alle gingen davon aus, dass Verena sie am Montag ohne Probleme wieder zurückbekommen würde. Die ersten Unternehmungen, Benachrichtigungen und Anrufe führten mich zu meinem Anwalt Herrn Ahrend, zu Toni und zu Chavez, dem ich die 750 Euro überbrachte, die seine Rettung bedeuteten. Weiterhin besprach ich mit ihm das Geschehene und die Ereignisse mit Marko und Sandra. Ich war erbost über das dumme Gerede von Marko und dessen Verhalten. Ich rief Sandra an und stellte klar, dass an den Vorwürfen gegen mich nichts dran gewesen sei und sie kein Wort mehr mit diesem Clown sprechen sollte. Dieser hatte rein gar nichts zu melden. Sie bestätigte mir bei dieser Gelegenheit, dass Marko ihr gesagt hatte, dass er sich um alles kümmern würde. Ich rief ihn sofort an, machte meinem Ärger Luft und ihm klar, dass er überhaupt nichts mit dieser Angelegenheit zu tun hat. „Ich habe es doch nur gut gemeint und wusste nicht, wann du wieder rauskommst“, entschuldigte er sich. Aber dass er Chavez auf irgendwelche Papiere angesprochen hatte, verneinte er. Ich wusste auch nicht mehr, wem ich jetzt glauben sollte. Am Montag erfuhr Verena, dass sie ihre Tochter vorerst nicht zurückbekommen würde. Das Jugendamt Lippe stand schon im Kontakt mit dem Jugendamt Hamm und hatte bereits eine dicke Akte erhalten und somit von den gravierenden Missständen erfahren. Nun müsste erst der Ausgang des Strafverfahrens abgewartet und zudem die neue Lebens- und Wohnsituation der Mutter überprüft werden. Dafür sei ein Besuch einer Mitarbeiterin des Jugendamtes notwendig. Offensichtlich nahm das jetzt zuständige Amt die Sache wesentlich ernster als die zuständige Behörde am alten Heimatort. Der angekündigte Besuch erfolgte eine Woche später. Ich befand mich zufälligerweise gerade bei Verena, als es an der Tür klingelte. Ein Mann und eine Frau des Jugendamtes wollten sich mit ihr unterhalten und die neue Wohnung Verenas inspizieren. Die war wie immer blitzblank geputzt, ordentlich und aufgeräumt. Vorerst war kein Gespräch mit Verena möglich, da sie sofort in heftiges Weinen ausbrach, als sich abzeichnete, dass ihre Tochternicht so bald zu ihr zurückkehren würde. Ich übernahm das Gespräch und veranschaulichte den Mitarbeitern des Amtes die neue Lebenssituation. Ich
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