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Trennung ohne Rosenkrieg - ein psychologischer Wegweiser

Trennung ohne Rosenkrieg - ein psychologischer Wegweiser

Titel: Trennung ohne Rosenkrieg - ein psychologischer Wegweiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klett-Cotta Verlag
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und Gefühle. Von der Gehirnforschung wissen wir, dass wiederholte Vorstellungsbilder zu neuen neuronalen Verknüpfungen im Gehirn führen. So können wir bereits in wiederholten Vorstellungsübungen positive zukünftige Wirklichkeiten in unserem Gehirn verankern und gleichzeitig unsere Zuversicht steigern.
    VORSTELLUNGSÜBUNG: GELUNGENES LEBEN
    Nehmen Sie sich Zeit und suchen Sie sich einen bequemen Platz, den Sie gern haben. Schließen Sie die Augen und nehmen Sie eine Zeit lang Ihren Atem wahr. Wenn Sie zur Ruhe gekommen und in Ihrer inneren Welt angekommen sind, stellen Sie sich vor, Sie befinden sich in einer Zeitmaschine, die Sie in Ihre Zukunft transportiert. Sie steigen aus und befinden sich in Ihrem Leben fünf Jahre später. Sie staunen, wie sich Ihr Leben positiv entwickelt hat. … Wie und wo leben Sie? … Wie ist die Umgebung? … Ist jemand bei Ihnen? … Womit sind Sie so richtig zufrieden? … In welchen persönlichen und beruflichen Bereichen hat sich alles gut entwickelt? … Was macht Ihr Leben, so wie es ist, lebenswert? Wenn Sie alles wahrgenommen und aufgespürt haben, verabschieden Sie sich von diesem Lebenszeitpunkt, und die Zeitmaschine bringt Sie wieder in Ihre Gegenwart zurück. Lassen Sie sich Zeit, wieder anzukommen, und nehmen Sie Ihre Fantasien über ein gelungenes Leben zum Anlass, sich Schritte zu überlegen, um sich jeden Tag Ihrer Vision ein Stück anzunähern.
    Manche Ziele erreichen wir, andere müssen wir aufgeben. Durch jedes Ziel, das wir aufgeben, entsteht Platz für ein neues. Aufgeben, loslassen, scheitern und neu anfangen bedeuten Stärke. Samuel Beckett sagte einmal: »Immer versucht. Immer gescheitert. Einerlei. Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern.«
    Unsere Bereitschaft, einen Zielwechsel vorzunehmen, macht uns stark und hält uns in einer Vorwärtsbewegung. Unsere kleinen persönlichen Erfolge zählen. Leben wir nach unseren eigenen Werten und Vorstellungen, verwirklichen wir » unser neues Leben« . Wir haben bestenfalls die Chance zu entscheiden, ob wir lieber allein oder langfristig in einer neuen Partnerschaft leben wollen, auch wenn wir nicht wissen, ob es gelingen wird. Wenn wir sichergehen wollen, nie wieder eine Trennung oder Scheidung zu erleben, dürfen wir keine neue Bindung riskieren. Wir bleiben besser allein.
    Wie die Forschung zeigt, haben diejenigen Geschiedenen eine größere Chance auf eine längerfristig gelingende neue Beziehung, die die Trennung emotional bewältigt und gelernt haben, mit den Anforderungen in der Nachscheidungsphase zurechtzukommen. Sie haben nicht nur den Verlust des Partners betrauert, sondern auch das Ideal einer unverbrüchlichen Ehe auf Lebenszeit aufgegeben. »Bis dass der Tod euch scheidet…« haben sie geglaubt und schmerzhaft erfahren, dass nicht der Tod, sondern der Tod ihrer Liebe sie getrennt/ geschieden hat. (Griebel 2008)
    Neue Partnerschaften werden zu unterschiedlichen Zeiten innerhalb des Trennungsprozesses eingegangen. Bereits in der Ambivalenzphase kann eine neue Partnerschaft das Ende der Ehe einleiten. In der Trennungsphase wie auch häufig in der Nachscheidungsphase verstärkt sich der Wunsch nach einer Partnerschaft. Werden sogenannte »Übergangs- oder Ablösepartnerschaften« (Fthenakis u. a. 2008) im Trubel des Trennungsgeschehens eingegangen, dienen diese vorrangig dazu, den Abschied vom früheren Partner zu erleichtern, und sind häufig nur von kurzer Dauer. Für den verlassenen Partner und auch für die Kinder ist der oder die Neue meistens derjenige, der alles kaputt gemacht hat, indem er oder sie sich in die Beziehung hereingedrängt hat. Die neue Beziehung, die innerhalb des Trennungsprozesses entsteht, ist damit sehr belastet. Günstiger ist, sich selbst und den Kindern Zeit zu lassen, sich aus der früheren Lebenswelt zu verabschieden. Außerdem wird ein neuer Partner, der nicht Anlass zur Trennungwar, besser von den Kindern und dem Ex als mit erziehender Erwachsene akzeptiert.
    Frauen und Männer, die eine Scheidung hinter sich haben, äußern häufig den Wunsch, zunächst entweder getrennt zu wohnen und später zusammenzuziehen. Hier braucht der neue Partner Geduld und Verständnis. Geschiedene lassen sich in der Regel überlegter und zögerlicher auf eine neue Beziehung ein. »Irgendwie fühle ich mich erst jetzt richtig erwachsen, aber auch weniger romantisch. Ich überlege mir gründlich trotz Verliebtheit, ob ich mit ihm zusammenziehen will oder nicht.« … »Früher dachte

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