Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Treueschwur

Treueschwur

Titel: Treueschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
das Licht aus und huschte durch den Raum zurück.
    Zeit, sich an die Arbeit zu machen.
    In ihrer zugegebenermaßen bislang recht kurzen Laufbahn als Hand des Imperators war Mara die seltsame Mischung aus Vorsicht und Schludrigkeit aufgefallen, die viele Top-Politiker des Imperiums an den Tag legten. Glovstoak bildete da keine Ausnahme. Selbst an diesem Ort, im zehnten Stock des Palasts, waren die Fenster mit Einbruchswarngittern gesichert, zugleich gab es unter dem Fenstersims aber einen Öffnungsmechanismus für das Gitter, damit die Büroangestellten frische Luft hereinlassen konnten, ohne das Hauptsicherheitsbüro vorher um Erlaubnis fragen zu müssen. Es dauerte nur einen Moment, bis sie den Schlüssel gefunden hatte, und sobald das Gitter außer Betrieb war. ließ sie vorsichtig das Fenster aufgleiten und lehnte sich hinaus.
    Abgesehen von den Wachen, die tief unten ihre Runden drehten, und den ein gutes Stück entfernten Aircars, die am Außenbereich des Palastgeländes entlang patrouillierten, war nichts zu sehen. Sie sammelte die Macht in sich. Sie hatte ein Paket unter einem der dekorativen Büsche versteckt, die die Außenmauer säumten.
    Einen Moment lang passierte nichts. Sie konzentrierte sich stärker, und diesmal kam die kleine Elektrowinde frei und schwebte rasch nach oben, um die damit verbundene Schnur hinter sich herzuziehen. Einen Augenblick später lag die Winde in ihrer Hand, und auf das Betätigen eines Knopfes hin begannen die Motoren im Innern der Winde die Schnur aufzuwickeln, woraufhin das wesentlich schwerere, in schwarzes Packpapier eingeschlagene Paket am anderen Ende der Schnur Stück für Stück nach oben glitt.
    Eine Minute später war das Paket drinnen und sein Inhalt auf dem Boden des Büros verstreut. Zwei Minuten danach hatte sie ihr wallendes Gewand gegen einen grauen Kampfanzug eingetauscht, ihren eleganten Schulterschmuck gegen den Schultergurt eines Stokhli-Sprühstabs und ihre kunstvolle Taillenschärpe gegen einen Gürtel und ein Lichtschwert.
    Das Paket enthielt außerdem ein Röhrchen mit komprimierter Luft und eine aufblasbare Puppennachbildung von ihr selbst, in einem Kleid, identisch mit dem, das sie noch vor wenigen Augenblicken getragen hatte. Sie machte die Puppe bereit und platzierte sie auf dem Sofa für irgendwelche neugierigen Augen, die nach ihr schauen wollten. Nachdem sie anschließend ihr echtes Gewand außer Sicht unter dem Tisch verstaut hatte, kehrte sie zum Fenster zurück und schlüpfte nach draußen.
    Mara hatte den Sprühstab erst seit wenigen Monaten und seitdem hart daran gearbeitet, um ihn perfekt zu beherrschen; inzwischen gehörte er zu ihrem bereits recht umfangreichen Repertoire an Werkzeugen und Waffen. Tatsächlich hatte sie das ganze Manöver im Trainingszentrum des Imperialen Palastes wieder und wieder geübt. Während sie auf dem Fenstersims die Beine spreizte, richtete sie das Gerät in einem Aufwärtswinkel an der Außenwand des Palasts nach oben und drückte den Daumenabzug.
    Mit einem scharfen Fauchen schnellte der Sprühstab zurück gegen seine Schulterschlinge, als ein feiner Sprühnebelstrahl aus dem anderen Ende hervorschoss. Beim Kontakt mit der Luft verwandelte sich der Sprühnebel in eine fließende Flüssigkeit, die rasch am Mauerwerk erstarrte und eine unregelmäßige Oberfläche schuf, die sie hochklettern konnte. Mara hörte auf zu sprühen und kletterte hinauf.
    Sie musste zweimal anhalten, um ihre spezielle Kletterwand weiter zu verlängern, bevor sie den zwanzigsten Stock und damit Glovstoaks Privatgemächer erreichte. Die Fenster waren vom gleichen Einbruchsgitter gesichert wie die des Büros. und sie hatten dieselbe eingebaute Schwachsteile. Mit Hilfe der Macht griff sie durch den Transparistahl und schaltete zunächst das Gitter ab, bevor sie den Riegel betätigte. Eine Minute später war sie drinnen.
    Die Gemächer waren verlassen. Glovstoak und all seine Leute waren unten auf der großen Feier. Dennoch blieb Mara wachsam. während sie sich lautlos durch die Räume bewegte. Es war durchaus möglich, dass der Mufti einen oder zwei Droiden zurückgelassen hatte, um über sein persönliches Hab und Gut zu wachen.
    Aber Droiden konnten gescannt oder umprogrammiert werden, und Glovstoak war offensichtlich nicht bereit, dieses Risiko einzugehen. Stattdessen verließ er sich auf zwei hoch entwickelte Alarmsysteme, um seinen geheimen Tresorraum zu sichern.
    Zumindest in seinen Augen hoch entwickelt. Die professionellen Diebe,

Weitere Kostenlose Bücher