Treueschwur

Titel: Treueschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn

Vom Netzwerk:

das«, bot Mara an. »Sagen Sie mir einfach, was Sie als Gegenleistung wollen. Wenn es in meiner Macht steht, es Ihnen zu beschaffen - und ich verfüge über wesentlich mehr Macht, als Sie denken -, dann tue ich das.«
    Das Lächeln des Kommodore verschwand. »Ich bin sicher, dass Sie das tun werden«, versicherte er ihr. »Denn was ich will, sind Sie. Tot.« Er löste seine verschränkten Arme voneinander und hob einen Finger in Richtung Decke.
    »Einen Moment«, warf Tannis mit angespannter Stimme ein. »Sir. Kommodore. Tot nützt sie uns nicht das Mindeste.«
    Der Kommodore sah ihn an, seinen Finger noch immer auf die Decke gerichtet. »Glauben Sie, dass Sie uns lebendig von irgendwelchem Nutzen ist. Meister Tannis?«, fragte er. »Sie, der Sie sie überhaupt erst hierhergebracht haben?«
    Tannis zuckte zusammen. »Ich. ich gebe zu, dass sie mich getäuscht hat. Aber sie hat auch Captain Shakko getäuscht. Wir könnten zumindest.«
    »Falls Captain Shakko wirklich getäuscht wurde«, erwiderte der Kommodore. »Falls Captain Shakko überhaupt noch am Leben ist.« Abrupt verzerrte sich sein Gesicht zu etwas Unmenschlichem. »Aber das ist er nicht, oder? Er ist tot, genau wie der Rest Ihrer Mannschaft.«
    »Nein, natürlich nicht«, protestierte Tannis, und sein Gesicht wurde ein wenig blasser. »Ich meine, soweit ich weiß, sind sie alle in Ordnung. Aber wenn wir sie als Geisel nehmen, können wir Wenigstens etwas Geld für sie kassieren.«
    »Eine interessante Idee.« Der Kommodore schaute wieder zu Mara, und sein Gesicht glättete sich so weit, dass er beinahe geistig gesund wirkte. »Nun, Spionin? Sind Sie es wert. Sie als Geisel zu nehmen?«
    »Es gibt Leute, die dafür bezahlen würden, mich zurück zubekommen«, stimmte Mara zu. Sie konzentrierte sich auf die Macht, hob die Energiekopplung zu ihren Füßen zur Oberseite der Konsole und hielt sie unmittelbar außer Sicht der Piraten. »Ich kann Ihnen ein paar HoloNetz-Verbindungen geben, die Sie kontaktieren können.«
    »Ich bin sicher, dass Sie das können.« Der Kommodore nickte in Tannis' Richtung. »Was ist mit ihm?«
    »Was soll mit ihm sein?«, entgegnete Mara. Auch das war ein alter Trick. »Er war ein nützliches Werkzeug. Nicht ganz so leichtgläubig wie Shakko, aber für unsere Zwecke angemessen.«
    »Wie ich's mir dachte«, sagte der Kommodore. »Waggral, töte ihn.«
    Ohne zu zögern griff Waggral die Mündung von Tannis' Blaster, um die Waffe aus seinem Griff zu winden. »Einen Moment mal«, sagte Tannis, und seine Stimme knarrte vor Anspannung. »Kommodore.«
    Sein Protest wurde abgeschnitten, als Waggral ihm den Blastergriff übers Gesicht zog, was ihn nach hinten taumeln ließ. Waggral wirbelte die Waffe herum und richtete sie und seinen eigenen Blaster geradewegs auf Tannis' Gesicht.
    Mara hob die Energiekopplung die letzten zwei Zentimeter und feuerte sie quer durch den Raum, um sie seitlich gegen Waggrals Kopf krachen zu lassen. Bevor irgendjemand reagieren konnte, streckte sie sich in der Macht nach den Blastern in seinen plötzlich tauben Händen aus, schwang sie herum zu der Reihe der Piraten und eröffnete das Feuer.
    Der Mann, der Waggral am nächsten stand, bekam die volle Wucht dieser ersten Salve ab und brach ohne das leiseste Gurgeln zusammen. Einen Moment später löste sich der Rest der Reihe auf, als die Piraten hastig in Deckung gingen, während alle Augen und Waffen automatisch zu dieser neuen und unerwarteten Bedrohung herumschwangen.
    Das heißt, alle Augen, abgesehen von denen des Kommodore. »Nicht auf ihn, ihr Idioten!«, rief er über den Lärm hinweg, und sein Blick brannte sich in Mara, als er nach seinem eigenen Blaster griff. »Auf sie! Sie ist ein Jedi!«
    Mara wusste, dass die Piraten mit diesem Begriff nichts anzufangen wussten, nicht in Anbetracht der Tatsache, dass die Jedi längst vergessen waren, und mit Sicherheit nicht in der Hitze des Gefechts. Aber obwohl sich Verwirrung auf ihren Gesichtern breitmachte, brachen sie ihren Gegenangriff auf Waggral ab und schwankten ihre Blaster wieder zurück zu Mara.
    Sie trat einen Schritt von der Konsole zurück, packte mit der Macht einen der Stühle und schleuderte ihn auf zwei Piraten, die unachtsam genug waren, zu dicht beisammenzustehen. Sie krachten zu Boden, und Mara ließ einen weiteren Stuhl in einen anderen Teil der Gruppe sausen.
    Dabei erhaschte sie am Rand ihres Blickfelds einen flüchtigen Eindruck von silbernem Metall, das von ihrer Linken in einem Bogen