Treueschwur
gefährlich sein, zu versuchen, auf eigene Faust in seinen Palast einzudringen. Diese Hand der Gerechtigkeit hatte sie nicht angegriffen, als sie von Gepparin abgeflogen waren, und was noch wichtiger war, sie waren ihr zu Hilfe gekommen, nachdem Caaldras manipulierter AT-ST sie abgeschossen hatte.
Und da Vader und die 501. von ihrer Suche nach Leia Organa vollkommen in Anspruch genommen wurden, war dies die verlässlichste Hilfe, die sie in Makrin City wahrscheinlich finden würde. Das war für sie Grund genug, um vorhin diesen neugierigen Gruppenführer abzuwimmeln.
»Wie ihr meint«, sagte sie. »Aber wie immer eure Kommandokette normalerweise auch aussieht - falls ihr überhaupt eine habt -, in den nächsten zwei Stunden arbeitet ihr für mich. Verstanden?«
»Ja, Ma'am«, sagte der Commander.
»Gut.« Mara fuhr das Lichtschwert ein und steckte es in ihren Gürtel zurück. »Wie lauten eure Identifikationsnummern?«
»Für gewöhnlich benutzen wir bloß Namen«, sagte der Commander. »Das ist. kürzer. Geht im Kampf schneller über die Lippen.«
Mara persönlich war stets derselben Meinung gewesen. Aber das Sturmtruppen-Oberkommando fand seit jeher Gefallen an seinem schicken Zahlensystem. »Dann die Namen.«
»Ich bin LaRone.« Der Commander deutete zu seiner Rechten. »Das ist Marcross. Hinter ihm sitzt Grave. Der hinter mir ist Quiller. Unser Scout-Trooper heißt Brightwater.«
»Nennt mich Jade«, sagte Mara und konzentrierte sich auf die Macht. Sie hatte noch nie von einer Sturmtruppeneinheit gehört, die durch das Imperium streifte, ohne irgendeiner festen Befehlskette zu unterstehen. Aber möglicherweise handelte es sich um etwas, das der Imperator persönlich eingefädelt hatte. Falls das der Fall war, sagte ihr Name ihnen womöglich etwas.
Allerdings war da keine Reaktion, die sie spüren konnte. Offensichtlich hatte der Imperator beschlossen, ihre Existenz auch vor ihnen geheimzuhalten - und umgekehrt auch.
»Ma'am?«, fragte Grave.
»Jade.«
»Jade«, korrigierte sich der andere. »Darf ich fragen, wie genau Ihr Plan aussieht, sobald wir den Palast erreichen?«
»Mein Plan sieht so aus, dass ich dort einbreche und ihr mir dabei helft. Das ist alles, was ihr wissen müsst.«
»Ja. Ma'am«, sagte Grave.
»Und stellt euch auf einigen Widerstand ein« , fügte Mara hinzu. »Ich erwarte, dass wir auf welchen stoßen werden.«
Auf dem Vordersitz warf Marcross LaRone einen Seitenblick zu. »Keine Sorge«, sagte Marcross mit grimmiger Stimme. »Wir sind bereit.«
Gouverneur Choards hastig organisierte Feier im Ballsaal im unteren Stockwerk des Palasts hatte an diesem Abend viel zu viel von Disras kostbarer Zeit beansprucht. Aber schließlich wurden die Gäste weniger, und Disra konnte sich irgendwann davonschleichen, in sein Büro. Er schaltete die Lichter ein, verriegelte die Tür hinter sich und eilte zu seinem Schreibtisch.
Er kam drei Schritte weit, bevor er unversehens den Umstand registrierte, dass er einen Besucher hatte.
»Warum reagieren Sie nicht auf meine Komlink-Anrufe?«, wollte Caaldra wissen, der von Disras Computerdisplay aufschaute.
Disra spürte, wie sich sein Herz verkrampfte. Was, bei allen Welten, trieb Caaldra da an seinem Computer? »Der Gouverneur hat heute Abend kurzfristig einen Empfang angesetzt«, brachte er mühsam hervor. »Ich musste mich dort sehen lassen.«
»Einen Empfang?«, wiederholte Caaldra. »Eine Party? Jetzt?«
»Wenn es in Ihrer Stadt vor Sturmtrupplern wimmelt, ist das genau das, was Sie tun müssen, um all die hochrangigen Leute zu besänftigen.« Disra brachte seine Knie wieder unter Kontrolle und näherte sich zwanglos dem Tisch. Unter dem Sessel war ein Miniblaster versteckt, er musste es nur schaffen, dorthin zu gelangen. »Was machen Sie hier?«
Caaldras Gesicht verzog sich zu einem Beinahe-Lächeln, und zum ersten Mal bemerkte Disra den hartnäckig kontrollierten Schmerz, der hinter den Augen des anderen lauerte. »Ich habe Ihnen natürlich Ihre AT-STs gebracht.«
»Ich meinte, was machen Sie hier in diesem Büro?« Disra trat vor den Tisch. Von seinem neuen Standpunkt aus konnte er Caaldras zerrissenen linken Ärmel und den groben Feldverband sehen, der um seinen Unterarm gewickelt war. »Was ist passiert?«
»Kleiner Unfall.« Caaldra hob leicht den Arm. »Ich musste den Frachtraum des Schiffs wegballern.« Seine Lippen zuckten. »Ich nehme an, davon haben Sie auch nichts gehört.«
»Ich habe keine Neuigkeiten gehört, seit Sie mich
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