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Treueschwur

Treueschwur

Titel: Treueschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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sich die abgewehrte Salve mitten durch seine Brust brannte. Einen Moment lang blieb er noch stehen und starrte Mara ungläubig an. Dann gaben seine Knie nach, und er brach zusammen.
    Mara ging zu ihm hin und stieß den Miniblaster mit dem Fuß aus seiner schlaffen Hand. »Ich spiele immer fair«, sagte sie leise. »Genauso fair wie meine Gegner.«
    Die blicklosen Augen hatten darauf keine Antwort.
    Mara schaltete ihr Lichtschwert aus und sah sich um. Sie befand sich in einem weiteren ausladenden Empfangsbereich, ähnlich dem, durch dessen Boden sie gerade gekommen war. Weiter hinten konnte sie eine geschnitzte Doppeltür ausmachen, die einen Zugang zur Galerie des Ballsaals darstellte. Wenn Brightwater recht und der Gouverneur Gäste hatte, war der Ballsaal vermutlich: ein guter Ort, um mit der Suche nach ihm zu beginnen.
    Sie hoffte bloß, dass sie zu ihm gelangte, bevor LaRone es tat.
    Grave tat sein Bestes, die Eingangstür zur Küche zu versiegeln, während der Großteil der Küchenmannschaft panisch die Flucht ergriff.
    »Wohin?«, fragte LaRone.
    »Ballsaal«, sagte Marcross knapp.
    LaRone nickte und erinnerte sich an Brightwaters Vermutung, dass Gouverneur Choard eine Feier gab. »In Ordnung. Haltet die Augen nach Ärger offen.«
    Der Ärger wartete in dem Korridor auf sie, als sie durch die Küchentür stürmten: Ein halbes Dutzend Wachen stand mit gezogenen Blastern in einem Halbkreis im Flur.
    Zum Glück für diese Wachen tötete die Hand der Gerechtigkeit nicht, wenn es nicht nötig war. Noch mehr Glück hatten sie damit, dass sie ihre Verteidigungslinie in Betäubungsreichweite der E-11-Blaster errichtet hatten.
    »Auf Betäubung einstellen!«, befahl LaRone, tat dies selbst und drückte den Abzug.
    Die blauen Ringe schössen nach vorn, und die Wache, die ihnen am nächsten war, zuckte und fiel um. während sein Blaster einen letzten spasmischen Schuss in die Decke abfeuerte.
    Einem der anderen gelang es, zwei Salven abzugeben, von denen einer LaRone in den oberen Teil seiner Brustplatte traf, bevor sie alle am Boden lagen.
    »Bist du in Ordnung?«, fragte Grave und beugte sich rüber, um einen Blick auf die geschwärzte Stelle auf LaRones Rüstung zu werfen.
    »Kein Problem«, versicherte LaRone und zuckte zusammen, als er seine Schulter bewegte. Dort hatte er definitiv eine Verbrennung abgekriegt, aber die Panzerung hatte den Großteil der Energie abgefangen, und die Verletzung war nicht so schlimm, dass sie ihn behindert hätte.
    Er sah, dass sich Marcross schon wieder in Bewegung setzte und den Korridor hinunter auf einen Bogengang zueilte, der von einem sanft wogenden Lichtvorhang verhüllt war. »Marcross, nicht so schnell!«
    Aber entweder hörte der andere den Befehl nicht, oder er ignorierte ihn.
    Er ging weiter und senkte sein E-11 in Hüftfeuerposition, dann erreichte er den Vorhang. Wellen aus mehrfarbigem Licht glitten über seine Rüstung, als er hindurchtrat, und dann war er weg.
    LaRone fluchte leise und verfiel in einen zügigen Trab. Grave und Quiller unmittelbar hinter ihm. Sie gelangten zu dem Vorhang, und LaRone tauchte hindurch.
    Im Ballsaal hielten sich eine stattliche Anzahl elegant gekleideter Männer und Frauen auf, zweifellos die Oberschicht der Gesellschaft von Shelkonwa. Aber in diesem Moment wirkten sie eher wie elegant bekleidete Statuen als wie lebendige Wesen. Stumm und wie gelähmt standen sie da, einige mitten in der Bewegung erstarrt, als sie sich gerade einen Drink an die Lippen führten, und stierten Marcross an, der mit großen Schritten auf die Mitte des Raums zueilte.
    Dort befand sich Gouverneur Choard, der genauso überrascht aussah wie seine Gäste; sein gewaltiger Körper war in eine Garnitur formeller Kleidung gezwängt, sein buschiger Bart glitzerte in der ausgefallenen Beleuchtung.
    »Aufschließen!«, murmelte LaRone den anderen zu und hastete Marcross nach, in dem Versuch, ihn einzuholen, während er sich gleichzeitig bemühte, seinen Schritt irgendwie professionell und würdevoll zu halten. Als sie näher kamen, teilte sich die Menge, und sie erreichten Marcross, der ein paar Meter vor Choard stehen blieb.
    Wie LaRone vorhergesehen hatte, ergriff der Gouverneur als Erster das Wort. »Was hat das zu bedeuten?«
    LaRone nahm einen tiefen Atemzug. »Gouverneur Barshnis Choard. Ihr wurdet des Hochverrats für schuldig befunden und zum Tode verurteilt«, verkündete er. »Wir wurden ermächtigt, dieses Urteil zu vollstrecken.«
    »Wie bitte?« Choards

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