Treueschwur
dich zu Sehen. Was machst du hier? Gehören du und diese anderen hier zu Lord Vaders Gruppe?«
»Nein, wir sind eine eigenständige Einheit. Und mehr als uns gibt es nicht, abgesehen von einem Kollegen, der den Großteil deiner Außenwachen erledigt hat.«
»Ich nehme an, deshalb ist uns niemand zu Hilfe gekommen«, knurrte Choard. »Nun, jetzt erzähl mir von dieser wahnwitzigen Hochverratsanklage.«
Mara spähte um die Kante der Galerie herum. Es schien keine Treppe nach unten ins Erdgeschoss zu geben. Sie musste entweder springen, was ihren verbrannten Füßen und Beinen garantiert nicht sonderlich zuträglich war, oder in den Empfangsbereich zurückkehren und sich von dort aus einen Weg nach unten suchen.
»Sie denken, du bist an einem Komplott beteiligt, bei dem Piratenbanden dazu benutzt werden, Transporte zu überfallen und imperiales Eigentum zu stehlen«, erläuterte Marcross. »Tatsächlich hält sich in diesem Moment eine imperiale Agentin in Makrin City auf, die hergeschickt wurde, um dich zu töten.«
»Ich verstehe«, sagte Choard, und plötzlich klang sein Tonfall nachdenklich.
»Mir scheint, es ist am besten, Lord Vader zu rufen und dafür zu sorgen, dass er dich unter den Schutz der Fünfhundertersten stellt, während wir diese ganze Angelegenheit klären«, fuhr Marcross fort. »Leih mir bitte kurz dein Komlink - meiner wird auf keiner ihrer Frequenzen eine Verbindung kriegen.« Er tat einen Schritt auf Choard zu und.
»Das werde ich nicht tun«, sagte der Gouverneur leise und schwenkte das Blastergewehr herum, um direkt auf Marcross' Bauch zu zielen. »Das Letzte, was wir hier drinnen wollen, sind noch mehr Imperiale.«
Mara versteifte sich, und ihre Erleichterung verwandelte sich schlagartig in eisige Wut. Also hatte sie von Anfang an recht gehabt. Doch statt sich von ihren Instinkten leiten zu lassen, hatte sie sich von Caaldra und seinem glatten Gerede einlullen lassen. Und Marcross und die anderen würden den Preis für ihren Fehler bezahlen.
Sie konzentrierte sich auf die Macht und versuchte, Choard das Blastergewehr aus der Hand zu reißen. Aber die Entfernung, die emotionalen Turbulenzen, die von einem Raum voller verblüffter Partygäste verursacht wurden, und die siedende Ablenkung durch ihre eigenen Verbrennungen vereitelten ihre Bemühungen.
Was ihr bloß eine einzige Möglichkeit ließ, bloß eine einzige Chance. LaRone und den anderen zu helfen. Sie griff in einen ihrer Gürtelbeutel und holte die Nebelbombe hervor, die sie eigentlich dazu vorgesehen hatte, ihnen vorhin bei ihrem Marsch über das Palastgelände Deckung zu geben. Das Ding war nicht wirklich für den Einsatz in geschlossenen Räumen gedacht, aber da ihr Blaster futsch war und ihre Granaten nutzlos an Bord der Happer's Way, war es alles, was sie hatte.
Sie zog den Sicherungsring mit dem Daumen, konzentrierte sich auf die Macht, um Stärke zu sammeln, und bereitete sich darauf vor zu handeln.
Marcross blieb abrupt stehen und starrte den Gouverneur an. »Onkel?«, sagte er verblüfft. »Onkel, was hast du vor?«
»Ich verschwinde von hier.« Choard bedeutete Marcross mit dem E-11, sich zu den anderen zu gesellen. »Es wäre schön gewesen, die Unabhängigkeit von Shelsha vom Palast aus zu verkünden, aber das ist wohl kaum mehr erforderlich.«
»Wovon redest du?«, wollte Marcross wissen, als er zurücktrat und neben LaRone stehen blieb. »Willst du damit sagen. Das kann nicht dein Ernst sein.«
»Du hast nie verstanden, wie die Galaxis wirklich funktioniert, nicht wahr. Saberan?«, sagte Choard verächtlich, »Es geht allein um Macht, mein traumtänzerischer kleiner Neffe: Um die Macht, die man hat; um die Macht, die man erlangen kann; und um die Macht, die man nach außen hin besitzt. Dank der Streitkräfte, die jetzt unter meinem Kommando stehen, verfüge ich zum Glück über alle drei.«
»Tarkin hatte auch Macht«, erinnerte Grave ihn gelassen. »Sie wissen, wohin ihn das gebracht hat.«
Choard schnaubte. »Tarkin war ein Narr. Ich werde nicht die gleichen Fehler machen wie er.«
»Dann machen Sie andere«, sagte LaRone. »Das tun Leute wie Sie immer.«
Das E-11 schwenkte herum, um auf LaRones Brust zu zielen. »Nein, es sind Leute wie Sie, die die Fehler machen«, sagte Choard. »Und jetzt sollten Sie besser ganz leise.«
»Nein, Onkel, er hat recht.« Mit einem Mal klang Marcross' Stimme sehr erschöpft. »Du hast alle Fehler begangen. Der erste war, den BloodScars deinen unregistrierten privaten
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