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Treueschwur

Treueschwur

Titel: Treueschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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HoloNetz-Kontakt zu geben, den, den Crayg immer angerufen hat, wenn er und ich draußen im All unterwegs waren und er zusätzliches Geld brauchte. Das war der letzte Anruf, den die Piraten getätigt haben; ich habe es auf ihren Kommunikationsaufzeichnungen gesehen.«
    LaRone sah den anderen überrascht an. Also war es das, was Marcross' seltsame Reaktion auf Gepparin hervorgerufen hatte und warum er seitdem so still und angespannt gewesen war. Das Wissen, dass sein eigener Onkel Hochverrat beging.
    »Aber ich war mir nicht vollkommen sicher, dass sonst niemand Zugriff auf diese Nummer hat«, fuhr Marcross fort. »Also musste ich dir diese Chance geben, es zu beweisen - so oder so. Das war dein zweiter Fehler: Du redest zu viel. Das hast du immer getan.« Er deutete mit ausgestrecktem Arm auf die Menge um sie herum. »Und diesmal vor Zeugen.«
    »Die können faseln, was sie wollen«, stieß Choard hervor, und sein Blastergewehr zielte jetzt auf Marcross. »In einer Stunde wird die Nachricht von Shelshas Widerstand gegen das Imperium im gesamten HoloNetz zu finden sein.«
    Marcross schüttelte den Kopf. »Nein, Onkel. Denn du hast noch einen letzten Fehler begangen.« Er deutete auf die Waffe im Griff des Gouverneurs. »Du denkst, dieser Blaster ist geladen.«
    Und ohne Vorwarnung segelte ein kleiner Gegenstand über die Menge hinweg, um auf dem Boden direkt vor Choard aufzuschlagen und in einer Wolke aus weißem Nebel zu explodieren.
    Choard wich hastig zurück, und der Schuss, der Marcross mitten in die Brust treffen sollte, erwischte stattdessen seinen rechten Oberarm. Marcross grunzte und taumelte unter der Wucht des Treffers.
    »Truppler!«, bellte LaRone, duckte sich und riss sein E-11 hoch. Doch Anweisungen waren gar nicht nötig. Grave und Quiller hatten sich bereits ihre Waffen wiederbeschafft und stürmten in entgegengesetzten Richtungen um den sich ausbreitenden Nebel herum, um ihren Gegner von den Flanken her anzugreifen. LaRone packte sein E-11 fester und eilte geradewegs in die Wolke.
    Bloß um gleich wieder zurückgeworfen zu werden, als Choards gewaltige Gestalt gegen ihn rammte, ihn aus dem Nebel herausbeförderte und ihn auf den Boden warf. Choard stieß einen Fluch aus und schwang sein gestohlenes E-11 herum, um auf LaRones Gesicht zu zielen, seine Augen über dem Lauf die eines Verrückten, als er den Abzug durchzog.
    Bloß dass diesmal nichts geschah.
    Er versuchte es wieder und wieder, und die Wildheit in seinen Augen verwandelte sich in plötzliches Entsetzen, als er an der nutzlosen Waffe herumhantierte. Am Rand seines Blickfelds sah LaRone Grave und Quiller wieder aus dem Nebel stürmen, ihre E-11s im Anschlag und.
    »Nein!«, bellte LaRone. »Nein!«
    Gelinde verwirrt blieben die beiden Sturmtruppler stehen. »Commander?«, fragte Grave unsicher, seinen Blaster noch immer auf Choard gerichtet.
    »Er ist ein Hochverräter. Sir«, erinnerte Quiller ihn düster.
    LaRone sah Choard in die Augen, sah den ungezügelten Zorn und den vereitelten Ehrgeiz, der noch immer darin schwelte. Es war verlockend, das musste er zugeben. Es war schrecklich verlockend. All das Chaos und die Zerstörung, die dieser Mann verursacht hatte, all die unschuldigen Leben, die seine verdorbenen Ambitionen gekostet hatten.
    Unschuldige Leben. Wie die der Leute auf Teardrop.
    Und damit wurde LaRone mit einem Mal klar, wie sehr er des Tötens müde war. »Ja, er ist ein Verräter«, sagte er zu Quiller, während er wieder auf die Füße kam. »Aber er wird sich vor Gericht dafür verantworten müssen. Dort wird über sein Schicksal entschieden.«
    Ganz bewusst drehte er dem Mann den Rücken zu. »Marcross?«, fragte er und ging zu seinem Freund hinüber.
    Marcross hielt seinen Arm umklammert, ein instinktives, wenn auch ziemlich sinnloses Unterfangen, da der Armpanzer noch immer an Ort und Stelle saß. »Ich bin in Ordnung«, sagte er. »War wohl doch noch ein Schuss drin.«
    »Da hast du wohl recht, du verrückter Idiot!« LaRone schaute wieder zu dem schwächer werdenden Nebel, der seinem Freund wahrscheinlich das Leben gerettet hatte, und wandte sich dann der Galerie zu.
    Natürlich war sie dort oben und blickte wie ein Racheengel auf sie herab. »Gouverneur Choard«. rief sie mit klarer, kalter Stimme. »Sie stehen unter Arrest wegen Hochverrats.«
    Aus dem Gang jenseits des Lichtvorhangs drang das Getrappel laufender Schritte, und einen Moment später stürmte ein livrierter Diener in den Ballsaal. »Eure Exzellenz.« Er

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