Treueschwur
Person gegenüber loyal zu sein.«
Han sah sie mit einem komischen Gefühl im Magen an. Wollte sie damit allen Ernstes sagen.?
»Chewbacca will sich uns anschließen«, fuhr sie fort. »Tun Sie's für ihn - und dafür, wie sein Volk unter dem Imperium gelitten hat.«
Das komische Gefühl verschwand. »Oh«, sagte er.
»Oh was?«
»Einfach bloß oh.« Han hatte sich wieder unter Kontrolle. »Wie auch immer, ich sollte besser gehen und Luke aus seinem Schrank befreien.«
Leias Augen weiteten sich. »Sie meinen, das haben Sie noch nicht getan? Sie stehen hier rum und reden mit mir, und er ist immer noch da eingesperrt?«
»Er hat ein Lichtschwert. Wenn ihm zu langweilig wird, kann er sich immer noch den Weg nach draußen freisäbeln.«
»Han.«
»Wir sehen uns später, Prinzessin.«
Aber mit einer Sache hatte sie recht, musste Han zugeben, als er wieder in den Korridor hinaustrat. Vielleicht sollte er damit anfangen, nur einer Person die Treue zu schwören. Jemandem wie Chewie.
Oder vielleicht sogar jemand anderem.
Jade hörte sich schweigend LaRones Geschichte an, während Quiller den Speedertransporter durch die ruhigen Straßen von Makrin City steuerte. »Ihr hättet zum Kommandanten eurer Einheit gehen sollen«, sagte sie, als er geendet hatte. »Es gibt Verfahrensweisen, um Zwischenfälle zu handhaben, bei denen aller Wahrscheinlichkeit nach Selbstverteidigung vorliegt.«
»Verfahrensweisen, die ausgeschlossen hätten, dass man uns dem ISB übergibt?«, fragte Grave.
»Berechtigte Frage«, räumte Jade ein. »Aber Sie hätten sich trotzdem selbst stellen müssen. Jetzt ist es zu spät.«
»Vermutlich.« LaRone versuchte, in ihrem Gesicht zu lesen. Vergeblich - er hatte keine Ahnung, was hinter diesen hellen grünen Augen vorging. »Aber um ehrlich zu sein, wollen wir eigentlich gar nicht mehr zurück. Nach Teardrop.« Er hielt inne, und ein Kloß bildete sich in seinem Hals.
»Seien Sie versichert, dass ich der Sache nachgehen werde«, versprach Jade unheilvoll. »Das Abschlachten von Zivilisten zu befehlen widerspricht allem, wofür das Imperium steht. Wenn das wahr ist, dann verspreche ich Ihnen, dass jemand dafür büßen wird.«
LaRone warf Marcross einen Seitenblick zu. Der andere zeigte leise Zustimmung. Trotz all ihrer Fähigkeiten und Befugnisse hatte diese Hand des Imperators einen schrecklich naiven Eindruck von dem, wofür das Imperium tatsächlich stand.
Aber sie würde es erfahren.
»Was werden Sie mit uns machen?«, fragte Quiller.
Jade schwieg eine Weile. »Ihr seid Deserteure«, sagte sie schließlich. »Ihr habt dem Imperium gegenüber einen Treueschwur geleistet und ihn gebrochen. Technisch gesehen ist das ebenso Hochverrat wie Choards Verschwörung.«
»Wir verstehen«, sagte LaRone. »Aber mit allem gebotenen Respekt - unser Eid lautete ursprünglich, das Imperium und seine Bürger zu beschützen.«
»Und Sie glauben, das zu tun?«, entgegnete Jade. »Indem Sie wie Draufgänger durch die Galaxis schwirren?«
»Wir beschützen die Bürger jetzt in jedem Fall besser, als wir es auf Teardrop getan haben«, sagte Grave.
LaRone zuckte innerlich zusammen. Aber Jade erwiderte nichts darauf.
Sie befanden sich in Sichtweite des Greencliff-Raumhafens, bevor sie wieder das Wort ergriff. »Unter welchem Namen fliegt Ihr Schiff im Augenblick?«
»Unter MelnorSpear«, antwortete LaRone.
»Ich nehme Kontakt zur Executor auf und erteile Ihnen eine Freigabe. Verschwinden Sie von Shelkonwa und kommen Sie nicht zurück.«
LaRone schaute zu Marcross und dann zurück zu Jade. »Vielen Dank. Darf ich fragen, warum Sie das tun?«
Die junge Frau sah zum Sichtfenster hinaus, als sie das Raumhafentor passierten. »Sie haben mir dabei geholfen, einen Hochverräter aufzuspüren und dingfest zu machen.« Sie zögerte. »Abgesehen davon war ich vor einigen Tagen bereit, einem Mann einen vollständigen Straferlass zu gewähren, der wahrscheinlich mehr Vergehen gegen das Imperium und seine Bürger auf dem Kerbholz hatte, als ihr euch vorstellen könnt.
Jetzt nützt ihm das nichts mehr. Stattdessen kann ich diesen Erlass genauso gut euch zuteilwerden lassen.«
»Ja, Ma'am«, sagte LaRone und wünschte, er hätte gewusst, wovon sie sprach. »Nochmals vielen Dank.«
Quiller steuerte den Speedertransporter unter den Suwantek und hielt an.
»Haltet euch einfach bedeckt und vermeidet Ärger.« Jade schob die Tür auf und kletterte hinaus. »Die nächsten Imperialen, auf die ihr trefft, werden
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