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Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Titel: Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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gefunden? Wer hatte die Fotos geschossen? Wie viel wusste er wirklich über mich? »Ich muss zugeben, ich bin beeindruckt«, räumte ich ein. »Es ist nicht einfach, mich aufzuspüren. Ich bin überrascht, dass Ihre Spione mich überhaupt ausfindig gemacht haben.«
    Raymond schnaubte. »So schwierig war das nun auch wieder nicht. Du gibst dir zweifellos größte Mühe, deine Spuren zu verwischen, damit es zu keinen unangenehmen Begegnungen mit Leuten wie mir kommt. Tja, ich wusste zwar nicht, wo du deine Lebensmittel einkaufst oder wo du dir diese hübschen Kostüme besorgst. Aber nachdem du damals so jäh aus meinem Hotelzimmer verschwunden bist, wusste ich, wem du schon sehr bald einen Besuch abstatten würdest.«
    Noch während ich seinen unheilvollen Worten lauschte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Nicht zu fassen, dass ich nicht schon eher darauf gekommen war! Und das bei all meinen Vorsichtsmaßnahmen – Geheimnummer, Umwege, vorgetäuschte Jobs. Er hatte mich von dem Augenblick an verfolgt, als ich seinen Grund und Boden betreten hatte. Während ich in seinem Haus seine Frau in den Arm genommen und mit Kleenex und aufmunternden Worten getröstet hatte, war Raymonds vermaledeiter Spitzel draußen herumgeschlichen und hatte sich mein Autokennzeichen notiert – und weiß der Geier was noch alles. Es war beinahe zu ausgefuchst, um mich über meine Naivität zu ärgern. Beinahe.
    »Clever«, presste ich hervor, obwohl mir das Herz bis zum Hals schlug. »Und, wen bestechen Sie lieber, das FBI oder die KFZ-Zulassungsstelle?«
    Ich erntete ein Kopfschütteln. »Ein Magier verrät niemals seine Tricks.«

    Meine Gedanken rasten. Wenn er sich Zugang zu der Datenbank der Zulassungsbehörde verschaffen konnte, dann wusste er so gut wie alles über mich. Diese Daten waren geschützt. An die kam man nicht mit einer einfachen Google-Suche heran. Vermutlich hatte er einen Informanten in der Regierung. Was mich nicht überraschte. Die wenigsten Geschäftsleute, die man in meinem Business kennenlernt, haben eine blütenweiße Weste.
    Ich musste seine Achillesferse ausfindig machen, und zwar dringend. Ich brauchte irgendetwas, das ihn verwundbar machte. Aber er bot mir keinerlei Angriffsfläche.
    Also musste ich raten.
    »Was ist mit Ihrer neuen Freundin? Ich bin sicher, sie wäre begeistert, wenn sie Wind von der Sache bekäme.«
    Wieder lachte er nur, diesmal laut und voller Verachtung. »Es gibt keine neue Freundin, Schätzchen. Bloß eine Ex-Frau, einige sehr hohe Honorarforderungen von diversen Anwälten und eine ziemlich teure Scheidung. Und das alles verdanke ich dir.«
    Schluck. Ich saß in der Falle. Ich konnte nicht das Geringste unternehmen. Ich musste gehen und mir eine neue Strategie zurechtlegen. Bestimmt würde mir mit der Zeit etwas einfallen. Ich musste diesem Mistkerl das Handwerk legen!
    »Nun, dann will ich mal nicht länger stören«, flötete ich und griff nach meiner Tasche. »Klingt, als hätten Sie eine Menge um die Ohren.«
    In diesem Augenblick erhob sich Raymond und kam auf mich zu. Ich fühlte mich winzig angesichts der hünenhaften Gestalt, die über mir aufragte und dann so gefährlich nahe neben mir Platz nahm, dass mir mulmig wurde.
    Ich spürte seinen Atem auf meiner Haut, als er sich zu mir beugte. Am liebsten wäre ich zurückgewichen, doch ich verzog keine Miene, blieb ganz gelassen, selbstsicher, beherrscht.
Ich durfte ihm auf keinen Fall zeigen, welche Wirkung er auf mich ausübte. Diese Genugtuung gönnte ich ihm nicht.
    Dabei hatte ich keine Ahnung, was nun kam. Ich wusste nicht, was er sagen würde oder welche Trümpfe er noch im Ärmel hatte.
    Sein Ausdruck wurde eine Spur freundlicher, als er jetzt noch näher rückte und mir die Hand auf den Oberschenkel legte. »Wir hatten noch gar keine Gelegenheit, zu Ende zu bringen, was wir damals im Hotel angefangen haben«, murmelte er.
    Ich hätte beinahe nach Luft geschnappt. Ich traute meinen Ohren nicht. Hatte ich richtig verstanden, was er da gerade angedeutet hatte?
    Ich kam mir schrecklich klein und verloren vor, wie ich dort neben ihm auf der roten Ledercouch in seinem riesigen Büro saß. Ich kniff die Augen zusammen und versuchte, sämtliche verfügbare Kräfte aus meinem tiefsten Innersten zu mobilisieren.
    »Ich bin ein vernünftiger Mensch. Ich würde eventuell mit mir handeln lassen.« Sein Tonfall war sanft, beinahe freundschaftlich. Doch darunter brodelte die Wut. Empörung und Rachedurst ergossen sich aus seinen Augen

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