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Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Titel: Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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dich gedacht, weil ich nicht will, dass du erfährst, was ich beruflich mache.« »Ich hab an dich gedacht, weil ich schreckliche Angst davor habe, dass du es herausfindest und dann nichts mehr von mir wissen willst.« Und natürlich die Allerneueste: »Ich hab an dich gedacht, weil ich alle zwei Minuten überlege, ob ich alles hinter mir lassen soll – den Job, das Geld, die Betrüger, die Mission, das Misstrauen … einfach alles … deinetwegen.«
    Doch das Einzige, das mir über die Lippen kam, war: »Nein, das finde ich gar nicht seltsam.«
    Und das stimmte auch. Genau das wollte ich hören. Zugleich wollte ich es aber auch nicht hören. Wie einfach wäre mein Leben, wenn es Jamie gar nicht gäbe? Wenn ich ihn nie kennengelernt hätte? Oder wenn er beschlossen hätte, dass
es für ihn mit einer Frau, die ihm alle Frosties vor der Nase wegschnappt, keine Zukunft gibt?
    Er beugte sich über mich, um mich zu küssen. Es war genauso unglaublich, wie ich es in Erinnerung hatte. Möglicherweise sogar noch unglaublicher. Im Hintergrund das Gedudel seines Autoradios, vermischt mit dem Brummen des nächsten sich nähernden Düsenjets. Der Kuss dauerte eine halbe Ewigkeit, und doch wollte ich noch mehr, als er vorbei war.
    »Ich hab auch an dich gedacht«, hörte ich mich sagen, als er sich von mir löste und den Kopf wieder auf der Kühlerhaube ablegte. Ich wusste nicht, woher es gekommen war oder ob ich je wieder etwas auch nur annähernd Ähnliches von mir geben würde, aber es hatte gut getan.
    Er sah mich an und lächelte. Dann küsste er mich erneut. Diesmal presste er sich an mich, und ich hatte das Gefühl, die unglaubliche Hitze, die sein Körper durch die Kleider hindurch ausstrahlte, könnte mich im Nu schmelzen lassen.
    Sterne waren an diesem Abend keine zu sehen – nicht, dass es hier überhaupt je welche zu sehen gäbe. Zu viel Smog, zu viele helle Lichter. Aber ich konnte nicht behaupten, dass ich sie in diesem Augenblick vermisst hätte.
     
    Hinterher begleitete mich Jamie noch zur Haustür.
    »Danke, dass du den Abend mit mir verbracht hast«, murmelte er und hauchte mir einen Kuss auf den Mund.
    Ich schloss die Augen, während ein Kribbeln von meinem Körper Besitz ergriff.
    Er wich zurück, gerade so weit, dass er mir in die Augen sehen konnte, und flüsterte: »Ich mag dich.«
    Ich schluckte schwer. »Lass das lieber bleiben«, hörte ich mich leise sagen. Ich hatte gehofft, ich hätte es nur gedacht, aber offenbar war es mir doch herausgerutscht.
    Er küsste mich zärtlich auf den Hals. »Und warum?«

    Weil ich eine Heuchlerin bin. Weil ich dir etwas vorspiele.
    Diesmal gelang es mir, meine Gedanken für mich zu behalten. Und dann sagte ich das Einzige, was mir stattdessen in den Sinn kam: »Möchtest du noch mit reinkommen?«
    Als er zögerte, fügte ich aus reiner Panik hinzu: »Auf einen Drink, meine ich.« Seltsam. Plötzlich wurde mir klar, dass ich das sonst nie sage. Möchtest du noch mit reinkommen? Meine Regel besagt, dass ich auf die Einladung warten muss, und daran halte ich mich. Ich initiiere nicht, ich reagiere.
    Jetzt hatte sich alles ins Gegenteil verkehrt. Ich lechzte danach, dass er meine Einladung annahm. Keine Spur von Unbehagen mehr bei der Vorstellung, ihn in meine vier Wände zu lassen. In mein Leben. Im Gegenteil. Ich hätte ihn am liebsten eingesperrt und nie mehr gehen lassen.
    »Das wäre wohl keine so gute Idee«, murmelte er. Es klang gequält. Als würde ihn etwas daran hindern, obwohl er sich nichts sehnlicher wünschte, als meiner Einladung zu folgen. »Es sei denn, du hast eine Flasche Macallan da drin.«
    Ich lachte, erleichtert darüber, dass er seine Zurückweisung mit einem Scherz kaschierte.
    »Erwartest du wirklich, dass ein achtundzwanzig Jahre altes Mädchen einen fünfundzwanzig Jahre alten Scotch zu Hause hat?«
    »Womit endlich geklärt wäre, wie alt du bist«, sagte er mit einem breiten Grinsen. »Viel zu jung für mich.«
    »Ich weiß«, scherzte ich. »Ich finanziere praktisch deine Rente.«
    »Uh, das ist heiß.« Er küsste mich noch einmal und schmiegte dann das Gesicht in meine Halsbeuge.
    Ich umarmte ihn, fuhr ihm mit den Fingern sanft durch die dunkelbraunen Nackenhaare. Sie fühlten sich weich an auf meiner Haut.
    Würde er noch etwas sagen, oder würde er es bei »Das
wäre wohl keine so gute Idee« belassen? Eine Aussage wie diese bedurfte doch eigentlich einer Erklärung, aber ich hatte keine Lust, nachzubohren. Kein Wunder – ich hatte

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