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Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Titel: Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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einen Korb bekommen, und das war definitiv ein Novum für mich. Und nicht unbedingt ein angenehmes.
    Er hob den Kopf. »Ich mag dich sehr, Jen. Aber ich finde, wir sollten es langsam angehen.«
    Langsam angehen?, wiederholte ich im Stillen. Ich hatte keine Ahnung, was das bedeutete. Es gab Männer, die es langsam angehen wollten? In meiner Welt wollten die Typen nach zwei Stunden Flirten mit mir ins Bett gehen. Manchmal nach drei. Manchmal auch schon nach einer halben Stunde. Mein Verständnis von es langsam angehen war zwanzig Minuten knutschen, ehe er mir an die Wäsche wollte.
    Aber ich wusste natürlich, das war nicht die Norm. Also sagte ich: »Klingt vernünftig.«
    Er nickte und lächelte sichtlich erleichtert. »Ich möchte nichts überstürzen. Ehrlich gesagt, habe ich den Eindruck« – er tippte mir ans Kinn – »aus uns könnte was Ernstes werden.«
    Ich kicherte mädchenhaft. »Ach, echt?«, fragte ich amüsiert.
    Jamie hob eine Augenbraue. »Jawohl.« Er drückte mir einen Kuss auf die Lippen. »Ich muss kommende Woche beruflich nach New York, aber ich möchte dich sehen, sobald ich wieder da bin.«
    Ich zuckte kühl die Achseln. »Ich weiß nicht recht. Allmählich ödest du mich an.«
    Jamie sah mich bittend an.
    »Also gut. Und wann?«
    Er tat, als würde er seine Taschen nach etwas absuchen. »Mist, ich habe meinen Organizer nicht dabei. Ich melde mich deswegen noch bei dir.«

    Ich lachte, schubste ihn in Richtung Aufzug, so dass er taumelte, und begann in meiner Handtasche nach dem Schlüsselbund zu wühlen. »Mach dich vom Acker, du!«
    »Ich werd meine Sekretärin konsultieren und ihr sagen, sie soll sich mit deiner Assistentin in Verbindung setzen. Du hast doch eine Assistentin, oder?«
    Ich steckte den Schlüssel ins Schloss. »Na, klar. Wir sehen uns dann irgendwann zum Lunch.«
    Er kam noch einmal angerannt, um mir einen allerletzten Kuss zu geben. »Bye.« Dann sah er zu, wie mein Gesicht hinter der Tür verschwand.
    Drinnen blieb ich stehen, die Stirn an die Tür gelehnt. Das ist doch verrückt, dachte ich. Niemand verliebt sich so blitzartig. Schon gar nicht ich. Ich dürfte mich von Rechts wegen überhaupt nicht verlieben – es ist mein Job, Distanz zu wahren, was auch immer geschieht.
    Was war nur los mit mir? Warum fühlte ich Dinge, die ich nicht hatte fühlen wollen, niemals? Die ich mir geschworen hatte, nicht zu fühlen?
    Weil ich überzeugt gewesen war, dass es völlig sinnlos war.
    So kann man sich täuschen.

21
    Ein neuer Stern am Himmel
    Für meinen allerneuesten Auftrag war ich nur dürftig vorbereitet.
    Weil mir Sarah Miller mit ihrer Forderung, den Test drei Tage nach unserer ersten Besprechung durchzuführen, keine Möglichkeit gegeben hatte, mich mit der üblichen Gründlichkeit vorzubereiten. Solche Spontanaktionen mag ich gar nicht. Da ich denkbar wenig über Daniel Miller wusste, entschied ich mich für ich eine neutrale, schlichte Garderobe (es gibt keinen fataleren Fehler, als overdressed zu sein), passend zur Location, einer eleganten Bar in Westwood. Wenn ich da in einem Designerkleid aufkreuzte, das die Aufmerksamkeit sämtlicher Gäste, egal ob Männlein oder Weiblein, auf sich zieht, sähe das aus, als wollte ich mir einen Millionär angeln. Was ganz und gar nicht in meinem Sinne war. Männer, die ihre Frauen betrügen, lassen sich nicht mit Goldgräberinnen ein. Sie trauen ihnen nicht über den Weg. Zugegeben, Raymond Jacobs, dieser ekelhafte, triebgesteuerte Neandertaler, würde sich vermutlich auf alles stürzen, das einen Busen hatte und auf zwei Beinen lief.
    Ich warf einen letzten Blick in den Spiegel. Schwarze Hose, ärmelloser brauner Rollkragenpulli, rote Manolo-Pantoletten.
Perfekt. Ausreichend sexy, um aufzufallen, und zugleich stilvoll genug, um zu signalisieren: Ich bin eine ganz normale Frau und nicht auf der Suche nach einem schnellen Abenteuer. Ich bin überhaupt nicht auf der Suche, aber für alles offen.
    Auf dem Weg in mein Arbeitszimmer legte ich meine Diamantohrstecker an, dann nahm ich die Mappe mit der Aufschrift Daniel Miller vom Schreibtisch. Ich hatte aus den wenigen Informationen, die mir seine Frau anvertraut hatte, wie immer eine Mini-Biographie zusammengeschustert. Leider war meine aus zeitlichen Gründen eher bescheiden ausgefallene Recherche nicht gerade von Erfolg gekrönt gewesen. Google hatte zu »Daniel Miller« 261 000 Treffer und über viertausend Bilder geliefert, von denen kein einziges auch nur annähernd dem Foto

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