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Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Titel: Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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vorkommen, dass die beste Freundin seiner Verlobten rein zufällig in derselben Bar war wie er und so getan hat, als wüsste sie nicht, wen sie vor sich hat?«
    Schweigen. Ich hörte förmlich die Zahnräder in ihrem Kopf knirschen. »Ach, darüber können wir uns den Kopf zerbrechen, wenn es so weit ist. Mir ist wichtiger, dass ich die Wahrheit erfahre. Außerdem bist du mir etwas schuldig.«
    »Was? Wieso?«
    »Weil du volle zwei Jahre deines Lebens vor mir geheim gehalten hast«, sagte sie nüchtern.
    »Ach, deswegen.« Schweigen meinerseits.
    Sie lachte. »Ja, deswegen. Und jetzt bekommst du eine Gelegenheit, es wiedergutzumachen. Wenn du mich fragst, passen Verbrechen und Sühne ganz gut zueinander, findest du nicht auch?«
    Ich brummte zustimmend und legte auf.

    Das war ja nicht gerade nach Plan gelaufen.
    Ich konnte nur hoffen, dass mich mein Instinkt in Bezug auf Eric nicht täuschte.
     
    Als ich wenig später vor dem Haus der Millers hielt, schwang die Tür auf, noch ehe ich geklingelt hatte. Mrs. Miller begrüßte mich mit demselben künstlichen Lächeln wie schon bei unserer ersten Begegnung, doch diesmal war ich darauf gefasst.
    »Frische Cookies?«, fragte sie, sobald ich auf dem Sofa Platz genommen hatte.
    Welche Frau bietet einer Konkurrentin, die womöglich vor Kurzem mit ihrem Gatten im Bett war, frisch gebackene Cookies an? Zugegeben, es war nichts dergleichen passiert, aber dessen konnte sich Sarah Miller unmöglich sicher sein. Und falls sie es doch war, warum hatte sie mich dann überhaupt hergebeten? Vielleicht hatte die Ärmste etwas zu viel Zeit vor dem offenen Backrohr verbracht.
    »Nein, danke«, lehnte ich höflich ab. Ich mahnte mich, absolut professionell zu bleiben und meine persönliche Begeisterung über das positive Testresultat zu zügeln.
    Sie ließ sich lächelnd mir gegenüber nieder. »Sie gehen ja recht effizient zu Werke – mein Mann war gestern ziemlich früh zu Hause«, stellte sie fest und blinzelte mir doch tatsächlich zu.
    Ich ignorierte es und ging dazu über, ihr meine Vorgehensweise zu erläutern. »Mrs. Miller, Sie bestimmen, wie ausführlich mein Bericht ausfallen soll …«
    Sie nickte eifrig. »Ja, ja, verstehe. Was ist passiert?«
    Ich holte tief Luft. »Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass Ihr Gatte den Treuetest bestanden hat.«
    Wow, laut ausgesprochen klang es sogar noch berauschender als in Gedanken. Ich ließ sie nicht aus den Augen, wartete auf
ihren Stoßseufzer der Erleichterung. Immerhin hatte sie quasi seit fünf Tagen gespannt die Luft angehalten. Ich wartete auf die Freudentränen. Vielleicht sogar begleitet von einer Umarmung, um mir ihre Dankbarkeit auszudrücken.
    Doch es kam nichts dergleichen.
    Sarah Miller wirkte verblüfft. Entgeistert. »Was soll das heißen, er hat bestanden ?«
    Offenbar musste ich ihr erst die Terminologie erklären, damit ihre Reaktion entsprechend ausfallen konnte.
    »Das heißt, ich konnte aus seinem Verhalten nicht auf eine Neigung zur Untreue schließen.«
    Sie starrte mich fassungslos an. Ihre Miene erinnerte an eines dieser Emoticons, mit denen viele Leute ihre Instant Messages aufpeppen.:s – totale Verwirrung.
    »Das verstehe ich nicht«, sagte sie schließlich kämpferisch, als würde sie das Ergebnis anzweifeln. »Wie kann das sein ?«
    Ich war ratlos. Wer hätte gedacht, dass ein positives Resultat eine solche Skepsis hervorrufen würde? Wie es aussieht, ist der Ausdruck positiv im Bezug auf ein Testresultat ziemlich subjektiv.
    »Also«, sagte ich vorsichtig. »Er … äh …«
    »Sie müssen ihn an einem schlechten Tag erwischt haben«, unterbrach sie mich. Es klang vorwurfsvoll.
    Ich sperrte den Mund auf. Das konnte sie doch unmöglich ernst meinen!
    »Wirkte er zerstreut?«, fuhr sie fort. »Es muss einen Grund geben. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass mein Mann fremdgeht. Ich möchte Sie bitten, den Test zu wiederholen«, sagte sie, ohne mit der Wimper zu zucken. Als würde sie bei McDonald’s am Tresen stehen und sagen: »Ich hatte einen Big Mac ohne Senf bestellt; ich möchte Sie bitten, mir einen neuen zu machen.«
    »Ähm, ich glaube kaum, dass das etwas am Ergebnis ändern
wird, Mrs. Miller. Ich stehe voll und ganz hinter meiner Beurteilung. Ihr Mann war eindeutig nicht an einem Seitensprung interessiert.«
    Doch auch diese Antwort stellte sie nicht zufrieden. Sie verschränkte die Finger im Schoß, so fest, dass die Knöchel ganz weiß wurden. »Soweit ich mich erinnere, kam er

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