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Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Titel: Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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fröhlich. »Wie schön, dass wir uns endlich kennenlernen!«
    »Die Freude ist ganz meinerseits«, erwiderte er.
    Sophie nahm zufrieden wieder Platz und deutete auf einen Stuhl gegenüber von ihnen. »Ist das nicht großartig?«, plapperte sie freudestrahlend. »Die allererste Begegnung zwischen meinem Verlobten und meiner besten Freundin!« Sie warf mir einen vielsagenden Blick zu und zwinkerte.
    Eric und ich lachten über ihre kindliche Begeisterung. »Ja,
Schätzchen«, er tätschelte ihr liebevoll den Oberschenkel. »Ich freue mich, endlich die Bekanntschaft der berühmten Jennifer zu machen.«
    »Du siehst schon besser aus, Jen«, stellte Sophie fest.
    Ich nickte und versuchte, mir meine Aufregung nicht gleich anmerken zu lassen.
    Mit Erfolg, denn Sophie wandte sich an Eric und erklärte eifrig: »Jen und ihr … äh … Freund , oder jedenfalls der Kerl, mit dem sie zusammen war, haben sich neulich fürchterlich in die Haare gekriegt und Schluss gemacht.«
    Sie bedachte mich mit einem mitfühlenden Blick, wartete auf ein bestätigendes Nicken. Stattdessen bemerkte sie jetzt den seltsamen Glanz in meinen Augen, und das Lächeln, das ich nun nicht mehr unterdrücken konnte. »Oder etwa doch nicht?«
    »Also … Ehrlich gesagt …« Ich breitete meine Serviette auf dem Schoß aus.
    »Du liebe Zeit!«, quiekte sie. »Ihr habt euch versöhnt?«
    Ich nickte bescheiden, mit hochrotem Kopf. »Ja, gestern Abend.«
    Sophie klatschte so begeistert in die Hände wie eine stolze Mutter, die bei der allerersten Schultheateraufführung ihres Kindes in der vordersten Reihe sitzt. »Wow! Erzähl! Ich will alles wissen! Was ist passiert?«
    »Es war bloß ein Missverständnis.« Ich warf ihr einen warnenden Blick zu.
    Sie nickte. »Klassischer Fall von Verständigungsschwierigkeiten zwischen Mars und Venus also.« Sie hatte den Wink verstanden. »Damit wollen wir dich jetzt nicht langweilen, Liebling. Jen kann mir auch später noch alles im Detail erzählen.« Sie drückte Eric einen Kuss auf die Wange.
    Ich verfolgte lächelnd, wie er ihr schmachtend in die Augen sah und sie dann auf den Mund küsste. Zu meiner großen
Erleichterung schwiegen meine Alarmglocken. Keine blinkenden roten Lichter, kein frenetisches Radargepiepse. Der Mann hatte keinen einzigen untreuen Knochen im Leib.
    Ich war trotzdem noch nicht zufrieden. Mein Vertrauen in meinen Instinkt war erschüttert, obwohl ich in Bezug auf Jamie schlussendlich doch richtig gelegen hatte; er gehörte nicht zu den untreuen Ehemännern. Aber nach dieser Erfahrung war ich verunsichert. Skeptisch. Ich hegte ernste Zweifel an meiner Urteilsfähigkeit.
    Und während mir das glückliche Paar, das sich bald das Jawort geben wollte, abwechselnd von seinem ersten Hochzeitsplanungswochenende erzählte, wurde mir klar: Ich brauchte Gewissheit.
    Selbst wenn meine interne Vorhersagesoftware nur einen minimalen Spielraum für Fehleinschätzungen geboten hätte, es hätte mir nicht genügt.
    Ein »Höchstwahrscheinlich« reichte nicht aus, wenn ich sah, wie glücklich, wie verliebt, wie hoffnungsvoll Sophie ihrer Zukunft entgegenblickte.
    Ich brauchte ein »Definitiv«. Hundertprozentige Gewissheit.
    Und ich wusste genau, wie ich sie bekommen würde.
     
    Einunddreißigster Oktober. Halloween, die Zeit für makabere Scherze, die Zeit, in der Kobolde und Geister und Monster aus ihren dunklen Schlupfwinkeln hervorkriechen und um Süßigkeiten betteln.
    Hannah hatte anlässlich ihres letzten »Süßes oder Saures«-Kreuzzuges zur Halloween-Verabschiedung im Haus meiner Mutter gebeten.
    Halloween gehört seit jeher zu meinen Lieblingsfeiertagen. Nicht nur, weil es eine gute Ausrede liefert, sich hemmungslos mit Süßigkeiten vollzustopfen, sondern vor allem
wegen der Verkleidungen. Ich habe es immer geliebt, in eine fremde Identität zu schlüpfen, und sei es nur für eine Nacht. Eine Zeit lang habe ich mir damit ja sogar meinen Lebensunterhalt verdient.
    Ich parkte meinen Range Rover in der Auffahrt des Hauses von 1355 Mayfield Circle, wo ich aufgewachsen war, und stellte den Motor ab. Ehe ich ausstieg, wollte ich aber noch einen wichtigen Anruf tätigen. Ich musste jemanden anrufen, der hoffentlich bald eine wichtige Rolle in meinem Leben spielen würde.
    »Hallo?«, tönte Lauren Irelands Stimme aus meinem Treo.
    »Tag, Lauren, hier ist … Ashlyn. Ach, was soll’s, hier ist Jen. Eigentlich heiße ich Jennifer, aber ich werde meist Jen genannt.«
    »Tag, Jen«, erwiderte sie

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