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Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Titel: Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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»Ich hab mich sogar übergeben.«
    Er lachte. »Im Ernst?«
    »Gleich zweimal! Bei dir zu Hause!«
    Wieder ergriff er meine Hand. »Es ist nicht mehr mein Zuhause.«
    »Das heißt …«
    »Es ist vorbei«, flüsterte er. »Endlich.«
    »Endgültig?«

    Er strahlte über das ganze Gesicht. »Ja, endgültig. Sie hat heute Morgen unterschrieben.«
    Ein vielsagendes Lächeln huschte über mein Gesicht. »Das bedeutet …«
    Er nickte langsam. »Mhm. Genau das«, murmelte er mit einem begehrlichen Grinsen.
     
    Die Kleiderspur, die vor meinem Sofa ihren Anfang nahm und quer durch das Wohnzimmer bis in mein Schlafzimmer führte, sah aus, als hätten wir Hänsel und Gretel nachgespielt.
    Mit dem entscheidenden Unterschied, dass wir unsere Fährte, bestehend aus meiner Bluse, Jamies Gürtel, meinem BH, seiner Jeans, meinem Rock, seinem Poloshirt und so weiter nicht gelegt hatten, um wieder zurückzufinden. Ganz im Gegenteil. Wir hatten nicht vor, jemals zurückzukehren. Wir wollten genau dort bleiben, wo wir jetzt waren – an einem Ort, an dem es nur Aufrichtigkeit und bedingungslose Vergebung gab … und unglaublichen Sex.
    Ja, ich weiß, mein letztes Mal war schon … sagen wir einfach ziemlich lange her. Aber wenn mich meine Erinnerung nicht täuschte, war der Sex mit Jamie die absolute Krönung .
    »Sooo«, sagte er und strich über meine Schulter, als ich mich an seinen nackten Körper schmiegte.
    »Ja?« Ich hob den Kopf und sah ihm verliebt in die Augen.
    »Erzähl mal, wie wird man eigentlich Treuetesterin ? Ich nehme nicht an, dass dir die Berufsberater am College diese Laufbahn empfohlen haben.« Er drückte mir einen Kuss auf den Mund und ließ den Kopf wieder auf mein weißes Satinkissen sinken.
    Ich lachte und drückte mich an ihn. »Vielleicht sollten wir uns diese Geschichte fürs nächste Mal aufheben.«

    Er gluckste. »Rätselhaft wie immer, Miss Jennifer H.«
    Damit küsste er mich auf die Stirn und schlang die Arme um mich, und so nickten wir bald darauf ein.
    Meine allererste Pyjamaparty, ganz ohne Pyjamas.

36
    Superheldinnen
    Ich bin überzeugt, der Sonntagsbrunch wurde aus dreierlei Gründen erfunden: Erstens für Verabredungen mit Schwiegereltern, zweitens für die Discobesucher, die tags darauf erst um eins aus den Federn kommen und dann ein Frühstück brauchen, um ihren Kater zu bekämpfen, und drittens, um den Zukünftigen der besten Freundin kennenzulernen, bei dem man angeblich vor drei Wochen in einer Bar abgeblitzt ist.
    Mit heftigem Herzklopfen betrat ich das Chez Michael, ein französisch-amerikanisches Bistro in Beverly Hills, in dem ich mit Sophie und Eric verabredet war.
    Dieser Brunch konnte entweder so richtig gut laufen … oder so richtig in die Hose gehen. Mein Gefühl sagte mir, dass es nur diese beiden Extreme gab.
    Sophie würde entweder ihren Mund halten, wie wir es vereinbart hatten, oder ständig kleine Bemerkungen fallen lassen, zum Beispiel: » Hey, Eric, kommt dir Jen nicht bekannt vor? Ich finde, sie hat ein richtiges Allerweltsgesicht.«
    Natürlich war auch das Katastrophenszenario schlechthin denkbar: Dass mein Radar verrückt spielen würde, noch ehe ich richtig Platz genommen hatte, obwohl ich mir doch
geschworen hatte, es für die nächsten hundertzwanzig Jahre zu ignorieren. Dass es Alarm schlagen, wie wild zu piepsen anfangen würde, weil es in unmittelbarer Nähe ehebrecherische Objekte ortete – und der einzige Mann in unmittelbarer Nähe wäre zweifellos Eric.
    Das wäre in der Tat eine Katastrophe.
    »Äh, ich glaube, die Reservierung lautet auf ›Sophie‹«, sagte ich zu der Angestellten am Eingang. Sie warf einen Blick in das Buch, das sie aufgeschlagen vor sich liegen hatte, und lächelte charmant. »Sie werden bereits erwartet. Hier entlang bitte …«
    Ich folgte ihr durch das von verschwägerten Menschen und verkaterten Discobesuchern bevölkerte Lokal, bis ich an einem Tisch an der gegenüberliegenden Wand Sophie erspähte, und neben ihr einen groß gewachsenen, dunkelhaarigen Mann. Eric sah genau aus wie auf dem Foto, das mir Sophie gegeben hatte. Für den Treuetest, den ich nie durchgeführt hatte.
    »Jen!«, rief sie und erhob sich aufgeregt, um mich zu umarmen. Dann wandte sie sich um. »Das ist Eric. Eric, Jen.« Ich ergriff seine Hand und schüttelte sie, während Sophie fahrig zwischen uns hin und her blickte.
    Ich hätte ihr sagen können, dass sie sich keine Sorgen machen musste. Er würde mich nicht erkennen. Wie auch.
    Ich lächelte

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