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Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files

Titel: Treuetest - Brody, J: Treuetest - The Fidelity Files Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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sogleich ein Mann in schwarzem Poloshirt und beigefarbener Hose auf mich zu.
    »Guten Morgen«, begrüßte er mich. »Haben Sie einen Termin?«
    »Jawohl«, sagte ich und holte meine Handtasche aus dem Wagen. »Um elf Uhr. Jennifer Hunter.«
    Er warf einen Blick auf sein Klemmbrett. »Tut mir leid, aber Sie stehen nicht auf meiner Liste. Haben Sie sich auch nicht im Tag geirrt?«
    Ich runzelte die Stirn und schielte auf die Liste. »Das glaube ich kaum.« Ich war mir ziemlich sicher, dass Marta von Mittwoch elf Uhr gesprochen hatte.
    Er schüttelte den Kopf. »Hmm. Das versteh’ ich nicht.«
    Ich unterdrückte ein Stöhnen. »Dann bin ich also umsonst gekommen?«
    Er schüttelte den Kopf und lächelte. »Aber nein, das schaffen wir heute bestimmt noch. Wenn Sie bitte mitkommen würden, dann sehe ich mal im Computer nach.«
    Ich dankte ihm und folgte ihm durch die automatische Schiebetür in die Servicezentrale.
    »Weshalb sind Sie hier? Ölwechsel?« Er setzte sich an einen großen Schreibtisch.
    Ich nahm gegenüber Platz. »Nein, es ging um eine Rückrufaktion.
Genaueres weiß ich nicht, meine Haushälterin hat den Anruf entgegengenommen.«
    Er nickte und tippte etwas in seinen Computer. »Sie fahren einen 2008er?«
    Ich nickte.
    »Seltsam.« Er runzelte die Stirn. »Und jemand von uns hat Sie angerufen?«
    »Ganz recht.«
    »Bedaure, aber das muss ein Missverständnis gewesen sein. Zurzeit liegen keine Meldungen über Produktionsfehler an Ihrem Modell vor.«
    »Wie bitte?«
    »Mit Ihrem Wagen ist alles bestens. Sie wurden falsch informiert. Kann schon mal vorkommen. Tut mir sehr leid.«
    Ich zuckte die Achseln. »Nun gut. Aber da ich schon mal hier bin, lasse ich gleich den Ölwechsel machen. Der ist ohnehin bald fällig.«
    Eifriges Tippen. »Okay. Wir stellen Ihnen als kleine Entschädigung für die Unannehmlichkeiten kostenlos einen Leihwagen zur Verfügung, dann können Sie Ihr Auto morgen bequem wieder abholen.«
    Ich lächelte. »Wunderbar.«
    Draußen auf dem Parkplatz sammelte ich noch schnell sämtliche auf dem Rücksitz meines Range Rovers verstreuten Habseligkeiten zusammen, als ich plötzlich eine Männerstimme vernahm. »Jennifer?«
    »Moment!«, rief ich gepresst, während ich mit einem losen Stapel Unterlagen im Arm rücklings aus dem Wagen kletterte und in der Eile mit dem Schädel gegen den Türrahmen knallte. Autsch.
    Ich rieb mir die pochende Stelle am Hinterkopf und wandte mich um.
    Und erblasste.

    Im gleißenden Sonnenlicht vor mir stand wider Erwarten nicht der Range-Rover-Angestellte, sondern... Trommelwirbel... Jamie Richards.
    Stöhn. Musste er ausgerechnet auftauchen, wenn ich auf dem Rücksitz meines Geländewagens herumturnte und mich selbst fast k. o. schlug?
    »Hi«, sagte ich verlegen und fuhr mir durch die Haare. Hoffentlich sah meine Frisur infolge der Hinterkopfmassage nicht aus wie ein Vogelnest.
    Jamie trat in den Schatten des Vordachs, wo ich ihn besser sehen konnte. »Geht es Ihnen gut? Das hat ja ganz schön heftig ausgesehen.«
    »Oh, ja, ja. Alles bestens. Passiert mir ständig.«
    Passiert mir ständig?
    Was zum Teufel suchte der Kerl hier? Und was gab ich für einen Unsinn von mir?
    »Jamie«, sagte er und tippte sich mit dem Finger auf die Brust.
    Ich wollte kichern, heraus kam allerdings eher ein Gurgeln. »Ja. Äh, ich meine, ich erinnere mich.«
    »Da geht es hin, mein Selbstbewusstsein«, scherzte er. »Ich hatte mir eingeredet, Sie würden nicht anrufen, weil Sie meinen Namen vergessen und meine Visitenkarte verloren haben... Und als sie nach dem zweiten Mal Waschen und Trocknen endlich wieder aufgetaucht ist, war leider die Schrift total verbleicht...«
    Ich musste lachen. » Genau so war es auch – der Waschgang mit dem extrastarken Bleichmittel... Tut mir leid.«
    Er nickte. »Danke. Jetzt fühl ich mich viel besser.«
    »Ich wusste gar nicht, dass Sie einen Range Rover fahren.«
    »Tu ich auch nicht.« Er deutete auf das Schild am Vordach. Autorisierter Händler für Range Rover und Jaguar stand dort.

    »Sieh an, ein Jaguar?«
    »Jawohl, Euer Ehren. Es ist Zeit für die nächste Inspektion.«
    »Und, nennen Sie Ihr Auto wie die Engländerin aus dem Werbespot Jag-uu-ar ?«, fragte ich betont distinguiert.
    Er lachte. »Nein, ich sage Jag-war , wie es sich für einen dämlichen Ami gehört, und werde von meinen Arbeitskollegen deswegen aufgezogen. Sie finden, einen Wagen, dessen Namen man nicht richtig aussprechen kann, dürfte man eigentlich gar nicht

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