Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)
Frau ist ebenfalls in der Wohnung. Die beiden schauen Teleholo. Hier ist der Plan der Wohnung.» Keel Ingersen reichte Jans einen Datenblock, den dieser studierte und dann die Daten an die Roboter weiterleitete.
Jans gab dem Ermittler den Datenblock zurück. «Gut, besuchen wir ihn. Konsul, Sie bleiben hier. RS 1-0-3 bleibt zu Ihrem Schutz bei Ihnen. Tun Sie bitte alles, was er Ihnen sagt.»
«Natürlich.»
Die Roboter entledigten sich ihrer Ponchos und klappten die Waffenarme in die Waagerechte. Mit leisen Schritten gingen sie die Treppe hoch und verschwanden aus Anstons Sichtfeld. Nur sein Aufpasser blieb reglos stehen. Anston lauschte gespannt in den Flur: Ein Kind schrie, Tiere belferten, Bässe eines aggressiven Musikstücks wummerten durch die Wände. Plötzlich drehte sich der Kopf des Roboters und der grün leuchtende Facettenschlitz sah Anston an. «Die Festnahme ist abgeschlossen. Wir sollen nachkommen.»
Sie stiegen die Stufen empor und kamen in einen verwahrlosten Gang. Vor einer offenen Tür stand ein Roboter Wache – sein Kopf drehte sich als Zeichen der Wachsamkeit unablässig, und die Waffen waren schussbereit. Anston trat durch die Tür in einen kleinen Flur, in dem er schon die aufgeregte Stimme eines Mannes hörte. Als er um die Ecke bog, sah er den ihn. Er war von kräftiger Gestalt und selbst für einen Merdianer ausgesprochen blass. Sein Gesicht war breit mit dünnen Lippen. Die Hände waren von schwerer Arbeit gezeichnet, und er hieb mit ihnen so fest auf die Tischplatte, dass das dort stehende dreckige Geschirr laut klirrte.
«Was soll diese ganze Aktion? Ihr kommt hier reingestürmt, als wäre ich ein Schwerverbrecher, erschreckt meine Frau zu Tode, postiert Todesroboter in unserer Wohnung und wollt, dass ich mit euch zusammenarbeite?»
Die erwähnte Frau saß auf einem Stuhl in der Ecke und warf wütend, aber still, spitze Blicke in die Runde. Anston sah sich kurz um: Die Wohnung war in keinem besseren Zustand als der Rest des Hauses. Er stellte sich einfach neben Ingersen und achtete darauf, nichts anzufassen.
«Herr Rundau», sagte Jans mit fester Stimme, «beruhigen Sie sich bitte.» Er blickte Rundau über den Tisch hinweg fest in die Augen. Zwischen ihnen lag ein Taschencomputer, der jedes Wort aufzeichnete. «Wir wollen nur eines wissen: Wo sind die Sachen, die Sie von Ihrem letzten Flug mitgebracht haben? Haben Sie sie hier, oder haben Sie sie verkauft?» Jans sah sich demonstrativ um. «Wenn Sie sie verkauft haben, wurden Sie über den Tisch gezogen. Die Sachen waren genug wert, um sich eine Villa zu kaufen.»
Bevor Rundau etwas erwidern konnte, fauchte die Frau in der Ecke. «Was? Du hast Kohle und mir nichts gesagt? Du Schwein!»
«Halt die Klappe», schnauzte Rundau sie an.
«Du Schmarotzer. Frisst mir alles weg, dabei hast du jede Menge Kohle. Mistkerl!»
«Fresse!», brüllte Rundau. Die Frau knurrte ihn an, war dann aber ruhig.
Jans fragte erneut: «Wo sind die Sachen?»
Rundau lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. «Weißt du was? Dein ganzes Getue interessiert mich nicht. Diesen ganzen Aufmarsch an Blechtrotteln kannst du dir sparen. Ich sag nichts. Meine Geschäfte gehen nur mich was an. Wenn du mich verhören willst, muss 'ne Schiedsperson dabei sein. Du brauchst 'ne Genehmigung, um hier reinzuplatzen. Hast du sowas? Nein. Also verzieht euch!» Den letzten Satz brüllte er Jans ins Gesicht.
Dieser blickte ungerührt auf seine Uhr und meinte: «Dafür haben wir keine Zeit.»
«Stimmt, habe auch noch was zu tun», grinste Rundau.
Jans sah ihm fest in die Augen und schüttelte den Kopf. Er machte fast den Eindruck, als würde ihm Rundau leid tun. «Sie verstehen nicht. Ihre Aussage wird nie Gegenstand einer richterlichen Anhörung sein. Dies ist keine polizeiliche Ermittlung. Es geht um die Reichssicherheit. Und das gestattet uns, in sehr weiten Grenzen zu operieren. Wie weit, wird Ihnen nun mein Kollege demonstrieren. Es tut mir wirklich sehr leid, aber Zeit ist in diesem Falle ausgesprochen kostbar.»
Jans stand auf, drehte sich um und ging mit festen Schritten zur Tür. «Ingersen, Sie übernehmen das. Bringt die Frau raus. Sie kommen besser auch mit, Herr Dareksen.»
Überrascht von dieser Wendung, sahen Anston und Rundau zu, wie einer der Roboter die Frau packte und nach draußen schleifte. Ingersen ging zum Tisch und zog etwas aus seiner Hosentasche. Es war ein Allzweckwerkzeug, das er behutsam auf den Tisch legte, direkt neben
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