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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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den Taschencomputer. Ohne ein Wort zu sagen, setzte er sich Rundau gegenüber und musterte ihn so beiläufig wie ein kleines Insekt, das man in einem Glas zu fangen beabsichtigte, um mit ihm Experimente durchzuführen.
    Anston spürte ein Tippen auf seiner Schulter. Er sah sich um und blickte in Jans’ Gesicht. «Kommen Sie mit, das wollen Sie bestimmt nicht sehen», versicherte dieser.
    Was wird Ingersen tun, fragte sich Anston, und glaubte die Antwort schon zu kennen. Schnell schritt er durch den Flur und verließ die Wohnung. Ein Roboter schloss die Wohnungstür hinter ihm.
    «Wir warten im Gleiter», sagte Jans.
    Zwei Roboter hielten Wache vor der Tür und die Frau in Gewahrsam. Auf dem Weg hinaus begegneten sie niemandem, sogar die Kinder waren von der Straße verschwunden. Es dauerte eine ganze Weile, bis Anston den Mut fand zu fragen: «Was macht Ingersen mit Rundau?»
    Jans drehte sich zu Anston um. «Ganz genau weiß ich es nicht – und ich bin an Details auch nicht interessiert. Aber wir werden schon bald Ergebnisse haben.»
    «Er wird ihn foltern?»
    «Wenn es nötig ist», sagte Jans. Er bemerkte, wie Anston zusammenzuckte, und fuhr fort: «Vergessen Sie nicht, worum es hier geht, Konsul. Wir können es uns nicht leisten, das Rennen zu verlieren. Wir dürfen uns von nichts und niemandem aufhalten lassen! Verstehen Sie das?»
    Für einen Moment starrte Anston den Mann vor sich an. Was wird er tun, wenn ich ihm Mal im Weg bin? Sein Mund war trocken, als er erwiderte: «Sicher. Das verstehe ich.»
    Fast eine halbe Stunde saßen sie schweigend im Gleiter, bis Ingersen aus dem Haus kam und sich zu ihnen in den Gleiter setzte. Mit unbewegter Miene reichte er Jans den Taschencomputer. «Er hat die Sachen verkauft», meldete er. «Zuerst hat er es bei verschiedenen Händlern versucht, aber kaum etwas abgesetzt. Dann hat er jemand kontaktiert, der großes Interesse an den Sachen bekundete. Der Kerl hat den ganzen Restbestand aufgekauft und gut gezahlt. Rundaus Mannschaft kann sich ein paar schöne Wochen machen.»
    «Wo kommen die Sachen eigentlich her?», fragte Jans.
    «Aus einem Wrack im Sischum-System», antwortete Ingersen.
    «Was ist mit Rundau?», fragte Anston.
    Ingersen musterte ihn eingehend. «Er hat sehr schnell seine Meinung geändert und den Mund aufgemacht. Wir haben ihn verarztet und dann diese Frau zu ihm gelassen. Vermutlich gehen seine Probleme jetzt erst wirklich los.»
    Jans reichte den Taschencomputer an Anston. «Der Käufer heißt TyMar. Kennen Sie ihn?»
    «TyMar», murmelte Anston, während er oberflächlich die Liste der verkauften Güter durchsah. «Sicher, TyMar der Zauberer!»
    «Bitte?»
    «Haben Sie noch nie von TyMar, dem großen Zauberer gehört? Er ist der bekannteste Illusionist des Reichs. Er gibt Vorstellungen auf der Goldenen Kimmung. Das ist ein großes Casinoschiff, die größte Attraktion Roks. Dort treffen sich alle Reichen dieses Distrikts und der Nachbarschaft. Auf der Goldenen Kimmung wird ein Drittel des Gesamtumsatzes von Rok gemacht. Das Schiff läuft unter Dio Braecht, dem Chef der Schwarzaugen.»
    «Verstehe», sagte Jans. «Wir kehren zum Hauptquartier zurück und stellen eine schlagkräftige Truppe zusammen. Dann statten wir diesem Zauberer einen Besuch ab.»
    «Aber Sie können doch nicht einfach ein Casinoschiff mit einer Eingreiftruppe überfallen!»
    Jans gab dem Roboter am Steuer ein Zeichen, und der Gleiter schwebte davon. Zu Anston gewandt sagte er: «Zuerst werde ich auch freundlich fragen. Aber wenn es Probleme gibt, will ich keine Zeit verlieren. Darin sind wir uns doch einig, Herr Konsul?»
    Widerstrebend nickte Anston. Er blickte aus dem Fenster, hinaus auf die baufälligen Gebäude. «Natürlich.»
     
    ***
     
    Artin Rethalt hielt nicht viel von seiner Aufgabe; er wünschte sich auf die Straße, um gegen Aristos zu kämpfen. Natürlich hatte er nichts gesagt, als er mal wieder an der Reihe war, auf der Goldenen Kimmung die ankommenden Gäste auf Waffen zu durchsuchen. Für ein Schwarzauge war es eine Ehre, auf Dio Braechts Schiff zu dienen; wer das in Frage stellte, konnte leicht in Ungnade fallen. Also hielt Artin den Mund, verrichtete seinen Dienst gewissenhaft und hoffte, bald mit aufregenderen Aufträgen betraut zu werden.
    Seinem langjährigen Partner Schril hingegen schien diese Aufgabe zu gefallen. Ganz unverhohlen musterte er die hübschen Frauen, tastete sie im Namen ihrer eigenen Scherheit ab und scherte sich nicht um die bösen Blicke

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