Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
Vom Netzwerk:
Geldes über die Spieltische oder wanderten von reichen Geldbörsen durch die Hände teurer Huren in die Kassen der Zuhälter.
    Jedes Geschäft, ob groß oder klein, rechtens oder illegal, ließ Geld auf das Konto des Mannes fließen, dessen Penthose die oberste Etage des höchsten Gebäudes der Goldenen Kimmung einnahm: Dio Braecht.
    Im Dienst der Schwarzaugen zu stehen hatte Fried gewissermaßen geerbt. Schon sein Vorgänger hatte auf der Gehaltsliste Braechts gestanden, was ein Novum gewesen war. Bis dahin hatten die Rechtsprecher Roks von allen Banden Geld genommen und sich neutral verhalten. Erst Frieds Vorgänger hatte von Braecht ein Angebot bekommen, dass er schwerlich hatte ablehnen können; so schlug er sich auf die Seite der Schwarzaugen und erhielt einen nahezu unbeschränkten Kredit in allen Etablissements, die die Schwarzaugen betrieben. Mit diesem Abkommen hatte es eine Machtverschiebung auf den Straßen von Rok-Stadt gegeben und seitdem weitete Braecht sein Reich aus. Die Banden der Aristos und Federn passten sich der Situation geschickt an, sie machten in den Nischen Geld, die Braecht nicht lukrativ genug schienen: Discos und Bordelle für Sternfahrer mit mittleren Einkommen, billige Drogen und SimStims für den kleinen Geldbeutel.
    Als Fried Rechtsprecher wurde, waren die Verhältnisse schon so gewesen, wie sie auch heute noch waren: Die Stadt war in vier Bezirke geteilt, diese regierten die Schwarzaugen, Aristos, Federn und die Arkanen. Es herrschte ein brüchiger Frieden zwischen ihnen. Zwar versuchten hin und wieder neue Banden Fuß zu fassen, aber noch keiner war es gelungen, darum kümmerten sich die großen vier schon, und solange die Touristen und Spieler die zweifelhaften Freuden Roks ohne allzu große Gefahr genießen konnten, gab es für den Rechtsprecher keine Veranlassung das bestehende Gefüge zu verändern.
    Mit der neuen Richterin war alles anders geworden. Sie überreagierte, und erbaute einen Stützpunkt des ihr allein unterstehenden richterlichen Spezialkommandos direkt in Rok-Stadt. Natürlich gab ihr der Fund dieser Iril-Stücke einen guten Vorwand, aber Fried glaubte nicht, dass sie sich mit einer einfachen Suchaktion zufrieden geben würde. Nein, er war davon überzeugt, dass sie ihr Sonderkommando auf Rok lassen würde, um das Gleichgewicht zu stören. Vielleicht glaubt sie sogar, aus Rok eine anständige Welt machen zu können, dachte Fried und schnaubte bei diesem Gedanken ungläubig. Niemand kann so naiv sein. Rok hat nur überlebt, weil es einzigartig ist im Reich: eine rechtliche Grauzone, der Misthaufen des ach so zivilisierten Merdianischen Reiches. Würde man Rok dies nehmen, wäre der Planet zum endgültigen Sterben verurteilt. Fried hatte nicht vor, so etwas zuzulassen. Was würde dann aus mir werden?
    Der Pilot des Gleiters hatte Landeerlaubnis erhalten. Die Plattform lag auf dem Gebäude, das auch die Brücke und Braechts Penthouse beherbergte – offensichtlich wollte Braecht Fried so bald als möglich sprechen. Der Gleiter setzte sanft unter dem durchsichtigem Dach auf. Als Fried sein Empfangskommitee sah, verzog er unwillig den Mund.
    Sie hießen Din-Bin und waren ein Zwillingspärchen, das sich sogar den Namen teilte. Sie waren Braechts Favoriten, wenn es um Entführung und Mord ging. Diese beiden genossen ihre Arbeit und hatten sogar außerhalb Roks einen beeindruckenden Ruf. Bevor sie zu Schwarzaugen wurden, hatten sie im Reich gewütet und waren auf einem guten Dutzend Planeten in Abwesenheit zum Tode verurteilt worden. Es hatte eine Legion von Kopfgeldjägern gegeben, die sich die beachtliche Belohnung für die beiden hatte verdienen wollen – doch keinem war es gelungen. Niemand wusste, wie Braecht es geschafft hatte, Din-Bin so weit zu bändigen, dass sie nun ausschließlich und treu für ihn arbeiteten. Manche sagten, sie wären weich geworden, der grausamen Taten überdrüssig. Fried glaubte das nicht.
    Er näherte sich ihnen nicht, sondern wartete. Die blonde Frau – Fried hatte nie herausfinden können, ob sie Din oder Bin war – saß rittlings auf dem Schoß ihres Bruders und ließ ihre Hüften in einer eindeutigen Bewegung über seinem Schritt kreisen. Sie küssten sich leidenschaftlich. Seine Hände waren unter ihrem Lederjäckchen verschwunden, ihre fuhren durch sein blondes Haar. Beide trugen Tops und Hosen aus Stretchlack, dazu Stiefel.
    Der Bruder schob seine Schwester von sich und nahm den Mantel auf. «Der Fette ist da», sagte er leise

Weitere Kostenlose Bücher