Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
Vom Netzwerk:
auf der Goldenen Kimmung. Habt ihr was mit den Schwarzaugen am Laufen?»
    «Wir mit den Schwarzaugen? Das sind doch alles faschistische Merds! Mit denen machen wir nie Geschäfte», sagte Rix erbost. Seine Flügelspitzen ragten auf.
    Kei musterte ihn neugierig. Er setzte sich auf den Astrogatorsitz, neben Rix. «Ich wusste gar nicht, dass du auch was gegen Merds hast. Scyna und Blaine natürlich, bei ihrer Vergangenheit. Aber ich dachte, ihr Caraner seid freiwillig dem Reich beigetreten.»
    Rix löste sich aus den Kontrollen. «Wo hast du das her?»
    «Geschichtssendungen.»
    «Das Problem mit Geschichte ist, sie wird von den Siegern geschrieben.»
    «Dann fliegst du mit den beiden also nicht nur wegen des Geldes?»
    «Sagen wir es mal so: Ich habe keine Lust auf ein Leben in der Norm. Deswegen schnappte ich mir ein Raumschiff und floh aus meiner Heimat. Seit dem Frieden mit Merdia gibt es keinen Bedarf mehr an Kampffliegern.»
    «Du bist Kampfpilot?»
    «Das ist meine Primärausbildung», sagte Rix. «Meine Eltern wollten jemanden, der unser Volk im Kampf gegen die merdianische Bedrohung unterstützt. Nur kam ich etwas zu spät. Ich bekam nur die letzten Kriegstage mit.»
    «Dein Volk führte Krieg gegen die Merdianer?»
    «Wenn du es wirklich hören willst», sagte Rix, der sich darüber freute, jemandem davon erzählen zu können. Das letzte Mal war schon eine Weile her. «Die Gravitationsquellen in meinem Heimatsystem Caranpal sind zu stark, als dass ein natürlicher Übergang in den Hyperraum entstehen kann. Trotzdem entdeckten unsere Forscher die theoretische Möglichkeit eines nebengelagerten Universums, und irgendwann bauten wir eine Transferstation. Da sie gut funktionierte, errichteten wir zwei weitere Transfertore und trieben bald Handel mit anderen Völkern. Dann trafen wir auf die Merdianer.
    Damals wurden auf Baikasch schon kybernetische Einheiten konstruiert und als Exportartikel ins ganze Reich verkauft. Doch unsere Intelligenz ist anders als alles, was die Baikascher bauen können. Die KEs zu dieser Zeit waren zwar selbstlernend, aber das in engen Grenzen, sie blieben hinter den Erwartungen ihrer Erbauer weit zurück. Wir Caraner wachsen aus uns selbst, und unser Limit ist unsere Neugierde.
    Die Baikascher sahen in uns den nächsten Schritt des technischen Fortschritts – oder eine große Bedrohung für ihr Monopol. Was immer wir in Zukunft auch sein würden, sie wollten uns unter ihre Kontrolle bringen. Zuerst versuchten sie uns als benachteiligte Partner zu gewinnen, doch wir lehnten ab. Die Baikascher verstehen bis heute nicht, dass wir Geisteswesen sind, keine programmierten Denksklaven. Als wir alle Angebote einer Zusammenarbeit ablehnten, begann der Wirtschaftskampf. Die Merdianer stellten sich natürlich hinter Baikasch, und sie untergruben unsere Wirtschaft: Planeten, die mit uns bisher Handel trieben, erhielten die gleichen Waren von den Merdianern zu niedrigeren Preisen und besseren Konditionen – dafür mussten sie Knebelverträgen zustimmen, die uns aus dem Rennen warfen. Unsere Exporte kamen zum Erliegen, die Importe wurden zu teuer. Die Baikascher machten uns das Angebot, die Importe über sie zu beziehen, im Gegenzug sollten wir ihnen unsere Technologie zugänglich machen. Sie wollten unsere Hirne studieren, erfahren, wie sich unsere neuronalen Vernetzungen selbstständig etablierten. Wir waren nicht dazu bereit, weigerten uns trotz aller Repressionen und dem unausweichlichen wirtschaftlichen Fiasko.
    Als das Reich sah, dass es uns mit seiner wirtschaftlichen Überlegenheit nicht beikommen konnte, nutzten sie ihre militärische. Wir hatten diesen Tag kommen sehen und unsere Flotte war trotz der Lieferengpässe beachtlich. Aber wir hatten keine Verbündeten, und das Reich ist mächtig. Im ersten Jahr gelang es ihm, zwei unserer drei Hyperraumtore zu zerstören. Doch das letzte verteidigten wir, denn wir wussten: sollten sie uns dieses nehmen, wären wir eingekesselt. Die einzigen Schiffe, die unser System dann erreichen könnte, wären die merdianischen Brecher. Das letzte Portal, um das sich in den nächsten zwei Jahren alle Schlachten drehten, nannten wir Leved.»
    Kei sah sich im Cockpit des gleichnamigen Schiffes um, als Rix schwieg. «Wie endete der Krieg?»
    Die Mimikfacetten leuchteten in einem trüben Grün. «Wir verloren Leved. Die Merdianer sprengten das Tor und zogen sich zurück. Wie in den Jahren zuvor, griffen sie Caran nicht an, obwohl wir keine Streitmacht mehr

Weitere Kostenlose Bücher