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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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besaßen, die unsere Heimatwelt hätte verteidigen können. Wir hatten die letzten Überreste unserer Flotte im Kampf um Leved verloren. Gerade mal ein halbes Dutzend Zerstörer, eine Handvoll Begleitschiffe und vier Jägergeschwader waren übrig geblieben. Und doch zogen sich die Merdianer zurück. Wir standen unter Schock und warteten auf den alles vernichtenden Schlag. Er kam nicht. Schließlich verstanden wir, dass wir lebend mehr wert waren als tot. Das Reich wollte uns nicht ausrotten, sondern versklaven. Noch keine von Baikaschern, Merdianern und Axianern entworfene kybernetische Einheit entwickelte sich über das Ziel, das die Erbauer vorgaben, hinaus. Doch für uns ist das eine ganz natürliche Sache; dieses Geheimnis wollte das Reich durch uns lösen.
    Wir Caraner werden nicht geboren, wir schlüpfen aus keinem Körper. Ein neuer Caraner entsteht, wenn sich mehrere Reife zusammentun und ihren Nachwuchs bauen. Der Körper wird montiert, und ein noch leeres Geistnetz wird gestrickt. Dieses Netz wird dann mit all den Daten gefüllt, die die Eltern für wissenswert erachten. Wie das biologische Gehirn, sind auch unsere Geistnetze von einem Bewusstsein für das eigene Ich erfüllt. Neugierde und Zufall formen unseren Charakter, so wie es bei allen anderen Wesen passiert.»
    Kei nickte. «Wie ging es weiter?»
    «Als wir uns von der Niederlage erholt hatten, begannen wir, ein neues Hyperraumtor zu bauen. Diese Hoffnung dauerte genau zwei Wochen, dann erschienen drei Brecher in unserem System. Sie waren so gut ausgerüstet, dass die Flotte, die ein einzelner Brecher trug, ausgereicht hätte, um unsere gesamte Streitmacht auszulöschen. Wir formierten den Rest unserer Flotte um das halbfertige Tor – und wurden geschlagen. Dann vernichteten die Merds das begonnene Tor. Wenige Stunden später waren sie wieder verschwunden. Sie hatten unsere Hoffnungen zerstört, uns in die Isolation geschossen und hungerten uns aus.
    Ein weiteres Mal mobilisierten wir all unsere Kräfte, begannen ein neues Tor, und wieder kamen die Brecher, entließen die in ihnen geparkten Kriegsschiffe und zogen sich zurück, nachdem sie uns auf die Finger gehauen und das Tor zerstört hatten. So geschah es wieder und wieder, bis wir keine Reserven und keine Schiffe mehr hatten. Schließlich, nach drei zermürbenden Jahren, gaben wir auf. Als die Brecher das nächste Mal in unserem System auftauchten, zeigten wir die Bereitschaft, in das Reich einzutreten und unser Wissen mit den Baikaschern zu teilen.Wir stiegen als Juniorpartner in das Geschäft mit kybernetischen Einheiten ein. Das Ergebnis waren die kybernetischen Persönlichkeiten, mit denen man sich unterhalten kann, als hätte man einen lebenden Gesprächspartner vor sich, und die unabhängiger sind als die schlichten kybernetischen Einheiten. Das Reich sprach uns den Status einer Garnison zu. Als dreißig Jahre lang Frieden herrschte, zog der Militärbefehlshaber ab. Wir erhielten den Kolonie-Status und wurden dem Richter des Distrikts unterstellt. Im Caranpal-System gibt es nun vier Hyperraum-Transitstationen. Sie alle tragen merdianische Namen.»
    Kei hatte die Jahreszahlen zusammengerechnet und fragte: «Wie alt bist du?»
    Rix spielte empört. «Na, das geht dich jungen Hüpfer rein gar nichts an!»
    Verlegen suchte Kei ein anderes Thema. «Ich frage mich, ob Scyna und Blaine ebenfalls gegen die Merds gekämpft haben. Vor ein paar Jahren gab es doch diese Revolten, die sich so lange hinzogen.»
    «Blaine war damals schon auf der Akademie, weit weg von Eian.»
    «Und Scyna?»
    Rix fühlte sich nicht berechtigt über Scynas Vergangenheit zu reden. Wenn sie wollte, dass Kei davon erfuhr, würde sie es ihm erzählen. «Ich weiß von einem Onkel, der in einer Untergrundzelle aktiv war. Seine Zelle war wohl federführend an den Anschlägen im blutigen Ridder beteiligt.»
    «Der blutige Ridder?»
    «Du solltest dir auch ein paar Geschichtssendung über dein eigenes Volk ansehen.»
    «Meine Eltern sagten immer, über Eian gibt es nur schlechtes zu erzählen, deswegen ließen sie es ganz bleiben.»
    Diesen Einwand ignorierend, hob Rix an: «Vor fünfzehn Jahren wurden im Monat Ridder einige Rechtsprecher und hochrangige Polizeibeamte von eianischen Freiheitskämpfern liquidiert. Darauf schlug das Raum-Infanterie-Korps zu, und es folgten wochenlange Straßenschlachten. Es war das blutigste Aufbegehren des letzten Jahrhunderts. Aber die Gewalt wandte sich gegen die Eianer. Es wurden neue

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