Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)
ist alles übertrieben. Er ist in Ordnung. Vielleicht ein bisschen verrückt, aber wenn man das weiß, kommt man gut mit ihm klar. Jedenfalls war es so spät, dass er ein paar von uns Mädeln erlaubte, mit seiner Limousine zu fliegen. Aber wir sind nicht geflogen.»
Alinas Augen strahlten bei der Erzählung, und Blaine musste lächeln. Er nahm jede Bewegung von ihr wahr, genoss ihren Geruch, der sich mit dem Duft der Zigarette zu dem Odeur vermischte, den er mit ihr assoziierte. Um ihre Stimme wieder zu hören, fragte er: «Nicht geflogen?»
«Nein, stell dir vor.» Sie legte kurz eine Hand auf seinen Arm, und er wünschte, sie hätte sie länger dort liegen gelassen. Sie beugte sich zu ihm herüber und flüsterte: «Hast du diese Gerüchte gehört, der Chef würde einen Materietransmitter besitzen?»
Jetzt hörte Blaine nicht nur auf ihre Stimme, sondern auch auf die Wörter, die sie sprach. «Ist da was dran?»
«Ja», sagte Alina und nickte. «Es braucht immer zwei Stationen, einen Sender und einen Empfänger. Eine Station ist in der Limousine. Die andere in seinem Penthouse.»
Interessant, dachte der Teil von Blaine, der selbst dann gute Gelegenheiten witterte, wenn der Rest des Körpers mit Hormonen voll gepumpt war.
Das Essen kam. Der Salat war frisch und knackig. Nach den ersten Bissen klingelte Alinas Multifunktionsarmband. «Da muss ich ran», sagte sie nach einem Blick auf die Nummer des Anrufers.
Während sich Alina mit irgendeiner Kollegin über das Verschieben von Schichten unterhielt, stocherte Blaine lustlos in seinem Essen. Was tue ich hier, fragte er sich. Sie hat das Essen mit mir mal kurz zwischen ihre Termine geschoben. Wieso mache ich Trottel mir eigentlich Hoffnungen?
Er sah sie an, genoss jede Bewegung. Sekundenlang blickte er fasziniert auf ihre Lippen, wie sie sich beim Reden bewegten. Wie ein verknallter Schuljunge, ereiferte sich eine innere Stimme. Gleich bietest du ihr noch an, ihre Sachen zu ihr nach Hause zu tragen.
Dann käme ich mal in ihre Wohnung, sagte eine andere Stimme, vor Sehnsucht träumend. Der rationale Teil seines Verstandes riet ihm, sich Alina aus dem Kopf zu schlagen und auf die Leved zurückzukehren. Aber als Alina ihm während des Gesprächs zuzwinkerte, setzte sein Herz einen Schlag aus. Er konzentrierte sich auf seinen Salat, aber er konnte nichts essen. Sein Herz war so groß, dass der Magen geschrumpft war.
Nach einer Weile beendete Alina das Gespräch und erzählte ihm von einigen neuen Gerüchten über Kolleginnen, die er nie gesehen hatte. Er hörte zu, bis die Kellnerin die Teller abräumte.
«Wenn der Job hier erledigt ist», sagte Blaine, «fliegen wir vielleicht ins Zentrum, raus aus diesem Randdistrikt. Wie wäre es, willst du nicht mitkommen?»
Sie lächelte und steckte sich eine frische Zigarette zwischen die Lippen. «Blaine, das ist lieb. Aber hier läuft es gerade so gut. In vier Tagen bin ich wieder zu einem Privatabend eingeladen. Draußen im Cardis, ein echter Nobelschuppen. Der Chef hat ein paar Freunde von außerhalb eingeladen.»
«Cardis? Ist das nicht im Waldgebiet?»
«Ein paar Kilometer im Norden.» Alina sah ihn offen an. «Was wollt ihr denn im Zentrum?»
«Uns umgucken. Neue Märkte erschließen. Ich finde es in dieser Gegend langsam etwas fade.»
«Du bleibst halt ein Träumer, Blaine. Man findet sein Glück nicht in der Ferne. Man trägt es bei sich. Ich habe hier alles, was ich brauche.»
Und mich brauchst du nicht. Warum schützte ihn dieses Wissen nicht vor seinen Gefühlen? Frustriert bestellte er noch ein eianisches Bier, auch wenn es in diesem Restaurant zu warm serviert wurde.
Alina blickte sich um, fragte dann: «Wie geht es deiner Schwester?»
«Ich soll dich von ihr grüßen.» Das Bier kam und Blaine nahm einen großen Schluck.
«Grüß sie ganz lieb zurück. Hat sie immer noch dieses schreckliche Zittern bei Hyperraumflügen?»
«Ja.»
«Ich habe gelesen, dagegen soll es jetzt eine Kur auf rein pflanzlicher Basis geben. Kommt wohl von Nostoker. Das muss ein langweiliger Planet sein! Hoffentlich verschlägt es mich nie dorthin!»
«Ich habe gehört, mit ein bisschen Glück kann man da ganz gute Geschäfte machen», sagte Blaine und dachte an ihren letzten Raubzug, bei dem sie auf Nostoker die Leved gestohlen hatten.
Sie sprachen noch über eine Stunde über die neusten Holofilme und die Steuerpolitik des Reiches, von der man auf Rok jedoch glücklicherweise nicht viel zu spüren bekam. Schließlich sah
Weitere Kostenlose Bücher